Killing Soldier - Der Krieger (2017)
Spieldauer: 77 Minuten
Film: 5 von 10 Punkten
Bildqualität: 8 von 10 Punkten
Tonqualität: 6 von 10 Punkten
Ausstattung: 0 von 10 Punkten
Gesamt*: 5 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Tiberius Film bringt mit dem hier vorliegenden Titel einen
gelungenen Genre-Beitrag für Martial Arts Fans. Der von James Mark
inszenierte Film wurde mit einigen Superhelden-Elementen
angereichert und mit gut choreografierten Fights unterlegt. Doch
kann auch der Rest für Spannung sorgen, oder kommt trotz einer
geringen Laufzeit von nur 77 Minuten auch Langenweile auf?
Film
David (C. Mark) ist eigentlich kerngesund. Trotzdem plagen den
jungen Studenten immer wieder Visionen, verbunden mit unglaublichen
Schmerzen, die ihn fast an den Rand des Wahnsinns treiben. Er
glaubt, an einer seltenen Krankheit zu leiden. Als er und ein paar
Mitstudenten eines Tages aus dem Hörsaal der Uni entführt werden
sollen, übernimmt eine gewaltige Macht die Kontrolle über Davids
Körper. Er scheint unbesiegbar und kämpft sich wie in Trance den
Weg frei. Was zur Hölle steckt hinter dieser unmenschlichen Kraft?
Wurde er zur Kampfmaschine programmiert? Plötzlich kann sich David
an Ereignisse erinnern, die Licht ins Dunkel bringen. Aber die
Wahrheit ist schlimmer, als alles, was er sich je vorgestellt
hat.
Der Inhalt des Films erinnert ein wenig an die Universal
Soldier-Teile, was vor allem das Auftreten der Antagonisten
betrifft. Leider schafft es der Film aber nicht, wirklich voll und
ganz zu überzeugen. Die Kampf-Szenen sind dabei nicht das Problem,
denn diese wurden sehr gut choreografiert und actionreich in Szene
gesetzt. Hierbei sollten Martial Arts Fan voll auf ihre Kosten
kommen. Da die Action auch einen Großteil des ohnehin recht kurzen
Werkes ausmachen, ist es auch zu verschmerzen, dass zwischen den
einzelnen Fights eher Leerlauf und Langeweile herrschen. Das liegt
vor allem an Hauptdarsteller Chris Mark, der, wenn er nicht gerade
im Kampf-Modus ist, nur sehr traurig und verträumt durch die Gegend
blickt und meist stumm bleibt. So möchte keine rechte Sympathie für
seinen Charakter beim Zuschauer entstehen. Auch die weiteren
Protagonisten bleiben recht belanglos, da die meisten eh nur als
Kanonenfutter dienen. Am auffälligsten ist hierbei noch Davids
Freundin May, gespielt von Jessica Clement. Allerdings bleibt sie
dem Zuschauer eher durch ihre wirklich riesigen Augen, welche man
sonst nur von Manga-Figuren kennt, im Gedächtnis. Hier ertappt man
sich ein um das andere Mal bei der Frage, ob diese Augen wirklich
echt sein können, oder durch Computer-Effekte extra betont wurden.
Apropos Computer-Effekte – der Großteil der Special-Effekte kann
sich durchaus sehen lassen. Nur selten fällt hier der Einsatz von
CGI ins Auge. Auch wenn die Kämpfer ein ums andere Mal durch die
Luft fliegen, wirkt dies noch recht passend – zumindest unter dem
Aspekt, dass alle mit übermenschlichen Kräften ausgestattet sind.
Ein wenig auffällig sind hingegen einige zu bruchgehende
Möbelstücke – hier sieht man teils deutlich, dass es sich um
Requisiten handelt, die mit Sollbruchstellen präpariert wurden. Der
Plot des Films ist lediglich nur der dünner rote Faden, der die
Kampf-Szenen lose miteinander verbindet. Die eigentlich gar nicht
so üble Idee dahinter kennt man sicherlich schon aus anderen
Actionfilmen. Hier hätte man den Charakteren aber noch etwas mehr
Hintergrund verpassen können und vor allem ein paar mehr Dialoge
einfügen müssen. Denn wirklich viel gesprochen wird hier nicht,
viel mehr besteht ein großer Teil des Films nur aus rennen und
kämpfen.
Bildqualität
Die bildliche Umsetzung des Films kann durchaus als
gelungen bezeichnet werden. Das Bild besitzt einen natürlichen
Look, der über eine sehr gute Schärfe verfügt. In Großaufnahmen der
Charaktere sind sehr gut Hautporen und feine Härchen sichtbar. Bei
der Farbpalette griff man größtenteils zu erdigen Tönen, lediglich
in den Traumsequenzen kommen auch mal kräftigere Farbvariationen
zum Einsatz. Der Schwarzwert liegt auf einem sehr guten Niveau,
teilweise ist der Übergang zu den 16:9 Balken nicht zu erkennen. In
einigen wenigen Szenen kam es zu kleinen weißen Flecken im Bild,
ansonsten konnten keine weiteren Beanstandungen ausgemacht
werden.
Tonqualität
Der Actionfilm verfügt über die folgenden beiden Tonspuren:
Beide Tonspuren liefern die eine gleichwertige Qualität, wobei die
deutsche Synchronisation, hergestellt durch Stutt i/O Synchron aus
Stuttgart, einen Ticken lauter wirkt. Die wenigen Dialoge sind sehr
gut verständlich. Jedoch hat man es leider versäumt, die
Special-Effekte gebührend zu vertonen. Gerade Superhelden-Kräfte
wie die Energiewellen schreien eigentlich nach einem
Tiefbass-Einsatz. Insgesamt wird alles viel zu kraft- und drucklos
wiedergegeben, was zusätzlich auch bei den Schusswechseln auffällt.
Zudem werden viele Action-Sequenzen durch den Score überlagert, der
zwar ordentlich klingt, an diesen Stellen aber unpassend wirkt. Die
Effekt-Verteilung über alle Lautsprecher wurde auch nur sehr
verhalten umgesetzt, zumeist liegt auch hier nur der Score
an.
Ausstattung
Die Blu-ray Disc verfügt lediglich über Trailer und enthält
ansonsten kein weiteres Bonus-Material:
Fazit
Bei der knappen Laufzeit von noch nicht einmal 80 Minuten kommt
zwischen den Fights leider immer mal wieder Langeweile auf. Die
eigentlichen Kampf-Szenen sind jedoch sehr gut in Szenen gesetzt
und machen einen Großteil des Films aus. Das Bild ist prinzipiell
sehr zeitgemäß, nur in einige wenige Szenen haben sich ein paar
weiße Flecken eingeschlichen. Bei der Surround-Umsetzung des Tons
nutzt man nicht das volle Potenzial aller Kanäle, vor allem der
Subwoofer hätte deutlich mehr ins Geschehen einbezogen werden
müssen. Weitere Informationen zur Entstehung des Films sucht man
leider vergebens, aber durch die gut choreografierten Fights
sollten Martial Art Fans trotzdem auf ihre Kosten kommen.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505 - Canton InCeiling
989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn