America Has Fallen (2016)
Spieldauer: 92 Minuten
Film: 2 von 10 Punkten
Bildqualität: 8 von 10 Punkten
Tonqualität: 5 von 10 Punkten
Ausstattung: 0 von 10 Punkten
Gesamt*: 4 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Smartphones, Computer, die Haussteuerung, das Bankenwesen und die
gesamte Industrie – heutzutage sind wir Menschen komplett von der
Stromversorgung abhängig. Schon bei einem kurzen Stromausfall ist
man mitunter aufgeschmissen, da das halbe Haus nicht mehr
funktioniert. Ganz zu schweigen davon, wenn dieser über Tage
anhalten würde. Gar nicht ausmalen möchte man sich, was passieren
würde, wenn zudem noch durch einen terroristischen Angriff alle
digitalen Daten vernichtet und Maschinen außer Betrieb gesetzt
würden. Der Mensch könnte quasi nicht mehr existieren. Diesem
Szenario geht der hier vorliegende Film nach, in dem er Amerika
durch einen landesweiten EMP-Anschlag lahmlegt.
Film
Unerwartet bricht eine Katastrophe über Amerika herein. Eine
konzentrierte terroristische Attacke von einer global operierenden
Organisation trifft die USA hart. Der unbekannte Gegner ist mächtig
und sein Einfluss reicht bis in die Chefetage der Vereinten
Nationen. Das gesamte Energienetz wird landesweit lahmgelegt. Die
Wirtschaft bricht zusammen und die Versorgung der Bevölkerung ist
katastrophal. Als das ganze Land in Chaos und Bürgerkrieg stürzt,
ist der Präsident gezwungen, das Kriegsrecht zu verhängen. Eine
kleine Gruppe von bewaffneten und hoch spezialisierten Überlebenden
macht sich auf, das Land zu retten. Mit ihrer hocheffektiven
Guerilla-Kriegstechnik ist es ihr Ziel, Amerika zu befreien…
Was sich zunächst liest wie ein kurzweiliger Actionfilm im Stile
von
Die rote Flut, entpuppt sich bei
genauerer Betrachtung eher als ein unausgegorener Mix der TV-Serien
Das A-Team mit einem Schuss
MacGyver und einer Prise
Airwolf.
Aber selbst an diese Klassiker kommt das hier vorliegende Werk, in
Szene gesetzt durch Regisseur Mike Norris, nicht wirklich ran.
Dabei hat der Sohn von Action-Legende Chuck Norris seinem Film ein
durchaus interessantes Thema zugrunde gelegt, welches zumindest für
einen Actionstreifen eine sehr gute Basis bilden könnte. Doch
leider wissen die Macher das Potenzial der Story nicht zu nutzen
und verstricken sich von Anfang an eher in lahme Dialoge mit
charakterlosen Darstellern. Hierunter befindet sich lediglich mit
Dina Meyer ein noch halbwegs bekanntes Gesicht. Der Rest agiert zu
meist auf C-Movie Niveau, weshalb auch beim Zuschauer keine rechte
Sympathie für irgendjemanden aufkommen will. Denkt man bei der
Story-Beschreibung noch, man bekommt hier Schlachten quer durch
Amerika zu sehen, beschränkt sich der Schauplatz des Films
letztendlich nur auf ein ländliches Anwesen irgendwo im Nirgendwo
von Texas. Apropos Schlachten – davon bekommt man leider nur eine
am Ende des Films zu sehen. Der Rest besteht mehr oder weniger aus
einfallslosen Dialogen, bei denen man nicht wirklich glauben kann,
dass diese Leute für eine solch verheerende Katastrophe
verantwortlich sein sollen. Letztendlich sind die im Trailer
verwendeten Action-Szenen schon alles, was der Film für Genre-Fans
zu bieten hat. Die wenige Action wurde zudem nur recht einfach
umgesetzt. Oftmals springen dem Zuschauer hier die am Computer
entstandenen Effekte sehr auffallend ins Auge. Warum man hier noch
nicht mal bei brennenden Autos auf handgemachte Effekte setzt,
bleibt wohl ein Rätsel. Alles bewegt sich wie eingangs schon
erwähnt auf Niveau von TV-Shows der 1980er Jahre und kann nicht
ansatzweise überzeugen. Mogelpackung auch beim Cover, denn von den
dort gezeigten Special-Einheiten und dem Kampfhubschrauber fehlt im
Film jede Spur.
Bildqualität
Das Bild des Films ist entgegen der restlichen Umsetzung wirklich
sehr gut gelungen. Der Zuschauer bekommt eine tolle Schärfe, die
jede Menge Details offenbart. Hautporen und feinste Härchen sind
jederzeit klar zu erkennen. Dadurch fallen aber auch die eher
schlecht gemachten CGI-Effekte noch mehr ins Auge. Bei den Farben
setzt man auf natürliche und erdige Töne. Gerade
Landschaftsaufnahmen bieten hier etwas fürs Auge. Während der
gesamten Laufzeit von knapp 95 Minuten konnten keine Artefakte oder
Kompressionsfehler ausgemacht werden.
Tonqualität
Die Blu-ray Disc besitzt folgende zwei Tonspuren:
Beim Ton kommt leider wieder Ernüchterung auf. Sind die Dialoge zu
jeder Zeit noch gut verständlich, kommt der Rest recht kraft- und
drucklos daher. Hin und wieder darf mal ein Fahrzeug von links nach
rechts fahren, oder ein Hubschrauber von vorne nach hinten fliegen
– das war es dann aber auch schon mit der Effektverteilung über
alle Lautsprecher. Schüsse und Explosionen verpuffen nur sehr
verhalten, weshalb auch der Subwoofer nicht wirklich zum Einsatz
kommt. Einen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden
Tonspuren gibt es nicht. Lediglich die englischen Dialoge klingen
wesentlich natürlicher, als die schwache deutsche Synchronisation.
Deren Sprecher machen keinen wirklich motivierten Eindruck.
Ausstattung
Das Bonus-Material der Blu-ray besteht lediglich aus den folgenden
Trailern:
Original Film-Trailer in Deutsch und Englisch
Fazit
Wenn der Sohn von Chuck Norris einen Actionfilm über eine
Guerilla-Gruppe im besetzten Amerika dreht, erwartet man als
Zuschauer jede Menge rasanter Kämpfe, große Explosionen und
knallharte Schusswechsel. Davon fehlt es dem Endprodukt aber dann
in allen Belangen. Auf niedrigem Niveau, im Stile von TV-Shows der
1980er Jahre, agieren charakterlose Darsteller, die dem Zuschauer
nicht wirklich ans Herz wachsen wollen. Bietet das Bild noch eine
tolle zeitgemäße Umsetzung, kommt der Ton recht kraft- und drucklos
daher. Ist die Spielzeit von knapp 95 Minuten dann geschafft,
bietet der Bonusbereich auch keinerlei Gelegenheit, sich
weitergehend mit der Entstehung des Films zu beschäftigen. Hier hat
man leider eine durchaus potenzielle Idee nur halb gar und
langweilig umgesetzt.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505 - Canton InCeiling
989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn