Film: 8 von 10 Punkten
Bildqualität: 8 von 10 Punkten
Tonqualität: 7 von 10 Punkten
Ausstattung: 8 von 10 Punkten
Gesamt*: 8 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Mit der nunmehr fünften und gleichzeitig auch finalen Staffel
erscheinen die letzten zehn Folgen der kanadisch US-amerikanischen
Science-Fiction-Serie. Das letzte Kapitel schließt somit die
Geschichten um die völlig verschiedenen Klon-Schwestern. Ob alle
Verschwörungen und Theorien um die Herkunft und Existenz der
künstlich erschaffenen Geschwister für den Zuschauer
zufriedenstellend aufdeckt werden können? Oder bleiben nach dem
Serien-Abschluss noch Fragen unbeantwortet?
Film
Auf der Insel stößt Cosima (T. Maslany) auf das mysteriöse Dorf
Revival. Hier soll ein knapp 170-jähriger Neolutionist
lebensverlängernde Experimente an der Dorfbevölkerung durchführen.
Parallel dazu bietet Rachel und das Team des Forschungslabors Dyad
einen Waffenstillstand an - zum Austausch wollen sie allerdings im
Institut Daten von Sarahs Tochter Kira (S. Wexler) sammeln. Sollen
die Klon-Schwestern diesen Deal eingehen, damit endlich Ruhe in ihr
Leben kehrt, oder dient dieses Angebot nur als Fassade für weitere
mysteriöse Pläne? Können sie Rachel wirklich trauen?
Das finale Kapitel setzt direkt am Ende von Staffel Vier an. Der
Zuschauer wird mit einer neuen Fraktion auf der Insel konfrontiert:
Im Dorf Revival betreibt der 170-jährigen Neolutionist P.T.
Westmorland (S. McHattie) Forschung zu lebensverlängernden
Maßnahmen an der Bevölkerung. Unter ihnen gibt es dann auch
Bewohner, die weitere Geheimnisse mit sich bringen. Kann Cosima
hinter diese kommen? Sarah plagen hingegen ganz andere Sorgen – sie
muss abwägen, in wie weit sie ihre Tochter in die Hände des
Forschungsinstitutes Dyad und damit auch an Rachel geben kann.
Derweil bekommt Detective Art Bell (K. Hanchard) mit Maddy Enger
(E. Levesque) eine neue Partnerin. Diese arbeitet aber nicht nur
für die Polizei, sondern steht auch noch im Dienste einer anderen
bekannten Organisation. Weitere Unterstützung beim Kampf um ein
friedliches Leben erhalten die 'Sestras' unter anderem auch wieder
durch Pflegemutter Siobhan 'S' Sadler (M.D. Kennedy), Pflegebruder
Felix (J. Gavaris), die ehemalige Dyad-Angestellte Delphine Cormier
(E. Brochu) und Alisons Ehemann Donnie (K. Bruun).
Selbst nach fünf Staffeln gelingt es den Machern auch weiterhin
interessante neue Charaktere einzuführen, um die Geschichte mit
Spannung weiter voranzutreiben. Auch wenn nicht mehr ganz das
Niveau der ersten drei Staffeln aufrecht gehalten werden kann,
werden dem Zuschauer dennoch genügend Neuerungen und Anreize zum
weiterschauen geboten. Allen voran liefert Tatiana Maslany auch
hier wieder mit ihrer sehr wandelbaren Performance eine
erstklassige Darstellung der doch recht unterschiedlichen
Klon-Schwestern ab. Ob es nun die kämpfende Sarah, die Übermutter
Alison, die toughe Helena, die zerbrechliche Cosima oder auch das
It-Girl Krystal ist – allen Charakteren verleiht die kanadische
Schauspielerin wieder ihre jeweilige Persönlichkeit. Sehr gut
gelungen sind den Machern erneut die Szenen, in denen mehrere
Klon-Schwestern gleichzeitig miteinander interagieren. Dies ist vor
allem Schauspielerin Kathryn Alexandre zu verdanken, die sehr oft
das Double für Tatiana Maslany gespielt hat und so die doppelte
Darstellung der Klone möglich machte. Hier könnte man fast wirklich
glauben, dass es sich im Klone der Schauspielerin handelt - fällt
es doch überhaupt nicht auf, dass die gleichzeitige Präsenz
mehrerer Versionen von Tatiana Maslany nur durch diverse Tricks
ermöglicht wurden.
Aber auch die Schauspiel-Kollegen der Hauptdarstellerin liefern
wieder sehr überzeugende Arbeiten ab und können ihre Rollen weiter
ausbauen. Besonders der neue Charakter P.T. Westmorland,
dargestellt durch den Kanadier Stephen McHattie, bringt frischen
Wind in die Geschichte. Dieser schafft es zunächst sehr gut, sein
Geheimnis über die erste Hälfte der Staffel aufrecht zu erhalten
und somit den Zuschauer rätseln zu lassen, was genau der
Hintergrund seines Charakters ist.
Etwas unübersichtlich haben die Macher einige Rückblicke in die
Folgen integriert. Da sie sich optisch nicht von der Gegenwart
unterscheiden, irritieren sie den Zuschauer teilweise, in dem erst
spät klar wird, in welcher Zeitebene sie einzuordnen sind. Diese
hätte man vielleicht durch Farbfilter oder ähnliche Kniffe deutlich
besser abgrenzen können.
Um auf die eingangs erwähnten Fragen zurückzukommen: Die
abschließende Staffel sollte bei allen Fans der Serie ein
zufriedenstellendes Gefühl hinterlassen. Es gelang den Machern sehr
gut alle offenen Fragen zu klären und ein sehr rundes Finale zu
inszenieren. Hier kommt man glücklicherweise ohne große
Hintertürchen oder fiese Cliffhanger aus. Man merkt wirklich, dass
die Serie durchdacht zum Schluss geführt wurde und nicht auf die
schnelle beendet werden musste.
Bildqualität
Beim Bild, im Ansichtsverhältnis von 1.78:1 vorliegend, gibt sich
die von der BBC America produzierte Serie keinerlei Blöße. Sehr
natürliche Farben, ein sehr guter Schwarzwert und eine überzeugende
Schärfe stehen für eine zeitgemäße Umsetzung, die sich auch
gegenüber großen Kino-Produktionen behaupten kann. Alle Folgen sind
zudem sehr detailreich in Szenen gesetzt, wodurch besonders in
Nahaufnahmen feine Härchen und Hautporen zu sehen sind. Auch bei
dunklen Aufnahmen gehen keine nennenswerten Details verloren. Unter
dem Strich also eine sehr gute Umsetzung, bei der auch keine
Artefakte oder Kompressionsfehler negativ aufgefallen sind.
Tonqualität
Die zehn finalen Folgen verfügen über folgende
Tonspuren:
Die deutsche Synchronisation wurde wieder durch die Splendid
Synchron GmbH in Köln hergestellt. Die Dialoge sind dann auch zu
jeder Zeit sehr gut und klar verständlich. Beim letzten Kapitel der
Klon-Schwestern stehen auch wieder die Dialoge im Vordergrund,
weshalb der Ton überwiegend Frontlastig ausgefallen ist.
Zwischendurch wird jedoch der Spannungstreibende Score immer mal
wieder über alle Lautsprecher verteilt. Ansonsten bleibt es auf den
hinteren Kanälen meist still, hier hätte man sicherlich noch etwas
mehr Umgebungsgeräusche, wie das emsige Treiben im Dorf, oder
Waldes- und Meeresrauschen unterbringen können. Der Subwoofer wird
zudem nur selten bemüht, lediglich auf einer Party mit viel Musik
kommt er bewusst zum Einsatz.
Ausstattung
Die folgenden Extras bringen es auf eine Gesamtspielzeit von ca. 70
Minuten und wurden komplett mit deutschen Untertiteln versehen:
-
Island of Lost Souls (06:11 Min.)
-
The Epic Clone Shot (09:04 Min.)
-
Clone Centric (17:06 Min.)
-
The Beginning of The End (15:51 Min.)
-
Out of The Black (19:12 Min.)
Alle Extras bestehen im Prinzip aus Interviews mit Cast und Crew zu
verschiedenen Hauptthemen. So erfährt man im ersten Block etwas
über das Set des Inseldorfes Revival. Dieses wurde in der Nähe des
Zoos von Toronto real erbaut und konnte über ein halbes Jahr lang
für die Dreharbeiten genutzt werden. Im zweiten Part widmet man
sich einem langen Oneshot, bei dem Sarah auf MK trifft und sie ihre
Rollen tauschen – alles in nur einem Take gedreht. Im Mittelteil
der Interviews bekommt der Zuschauer Infos zu vielen einzelnen
Episoden. Denn in der letzten Staffel hat man vermehrt Wert
daraufgelegt Episoden zu drehen, bei denen der Fokus jeweils auf
einem speziellen Charakter lag. Das vorletzte Interview beschäftigt
sich mit den letzten Drehtagen einer bestimmten Figur, bevor es
dann im finalen Extra-Teil sehr emotional wird. Hier müssen alle
Schauspieler Abschied von Kollegen und Crew nehmen, was vielen nach
fünf Staffeln sehr schwergefallen ist. Das Bonus-Material gibt Fans
wirklich noch einmal einen tiefen Einblick in die Entstehung der
finalen Staffel und liefert viele Interessante Hintergründe zum
Dreh.
Die abschließenden 10 Folgen wurden auf zwei Blu-ray Discs
verteilt. Sie stecken in einem normalen blauen Amaray Case, welches
von einem Pappschuber umgeben wird. Der FSK-Sticker auf dem Schuber
ist ablösbar. Ein Wendecover oder ein Download-Code sind nicht
vorhanden.
Fazit
Das abschließende Finale reiht sich nahtlos in die bereits
veröffentlichten Staffeln ein. Alle Fans der Serie erwartet ein
zufriedenstellender Abschluss, welcher wieder sehr spannend und
unterhaltsam inszeniert wurde. Auf technischer Seite bieten die
finalen zehn Folgen ein sehr scharfes und detailreiches Bild. Zu
jeder Zeit klar und deutlich verständliche Dialoge sind auf Seite
des Tons zu verbuchen. Der Effekt- und Tieftonanteil hält sich hier
eher in Grenzen, was allerdings an der ruhigen und Dialogreichen
Gestaltung der Serie liegt. Im Bonus-Bereich gibt es viele
interessante Interviews mit Cast und Crew, so dass man auch nach
dem Abspann der letzten Folge noch ein wenig mit den 'Sestras'
verweilen darf. Alles in allem ein runder Abschluss, der keine
offenen Fragen zurücklässt und die Serie würdig zu Ende
führt.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn