Film: 5 von 10 Punkten
Bildqualität: 6 von 10 Punkten
Tonqualität: 6 von 10 Punkten
Ausstattung: 1 von 10 Punkten
Gesamt*: 5 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Mitte der 1980er Jahre avancierten viele Kampfsport-talentierte
Schauspieler zu Ikonen des Action-Kinos. In dieser Zeit waren zum
Beispiel Filme mit Jean-Claude van Damme, Michael Dudikoff oder
auch Steven Segal ein Garant für unterhaltsame Männerabende.
Inzwischen lassen es die Altstars wesentlich gemächlicher angehen,
was beim nahenden Rentenalter auch durchaus verständlich ist. Doch
wie schaut es mit dem Nachwuchs aus? Zu den vielversprechenden
Talenten gehören sicherlich Mimen wie Scott Adkins und Michael Jay
White. Letzterer war schon oft als Stunt-Koordinator bei den
Altstars aktiv und tritt öfters auch selbst vor die Kamera. Im hier
vorliegenden Film treffen die beiden Kampfsportler aufeinander. Ob
dies spannend inszeniert wurde und sie die großen Fußstapfen füllen
können?
Story
Wenn man in London einen Attentäter für spezielle Fälle braucht,
wendet man sich am besten an 'Big Ray' (R. Stevenson) und sein
Team. Die 8-köpfige Truppe könnte dabei nicht unterschiedlicher
sein und bietet von Gift-Anschlägen über ein brachiales Militär-Duo
bis hin zur verführerischen Schwertkämpferin für jeden Anlass den
passenden Spezialisten. Von ihrer als Pub getarnter Operationsbasis
aus, plant das Team ihre zu meist tödlichen Anschläge. Mike Fallon
(S.Adkins) hat sich dabei darauf spezialisiert, seine Attentate wie
Unfälle aussehen zu lassen. Als seine Ex-Freundin jedoch auf
professionelle Weise in Jenseits befördert wird, macht sich Mike
auf die Suche nach den Verantwortlichen für diesen Mord. Schnell
stößt er dabei auf Ungereimtheiten in den eigenen Reihen und gerät
dadurch schnell selbst auf die Abschussliste. Daraufhin startet
Mike einen Rachefeldzug, dem besser niemand im Wege steht.
Der Film beginnt zunächst mit der Vorstellung der einzelnen Killer
und deren Spezialgebieten. Hier gibt es teilweise recht viele
unfreiwillig komische Szenen, die vor allem durch hölzerne Dialoge
fast schon ins Lächerliche gezogen werden. Glücklicherweise ändert
sich dies nach dem ersten Drittel zum Besseren und der Film nimmt
sich ab dann wieder etwas ernster. Die einzelnen Szenen und
Handlungen werden meist durch Mike's (Scott Adkins) Kommentare aus
dem Off begleitet. Kernstück der an sich nicht wirklich neuen
Geschichte sind dann auch sicherlich die Fights zwischen den
einzelnen Actionstars, die mit Kampfsport-Künstlern wie Michael Jay
White (Mick), Ray Park (Mac) oder Amy Johnston (Jane The Ripper)
schlagkräftig besetzt sind. Leider wirken manche Kampfszenen dann
doch zu sehr durchgeplant. Dies ist besonders dann erkennbar, wenn
sich zum Beispiel in einer Gruppe aus Kämpfern mehrere Leute
zurückhalten, oder kurze, aber dennoch auffallende Pausen in die
Choreographie eingebaut wurden, in denen man den Akteuren
offensichtlich Zeit zum Verschnaufen verschafft. Nichtsdestotrotz
wurden die Stunts aber zum größten Teil von den Schauspielern
selbst durchgeführt und bieten dann auch stellenweise wirklich was
fürs Auge. Hervorzuheben ist hier sicherlich das Aufeinandertreffen
von Adkins auf das Duo White / Park in einer der längsten
Kampfszenen des Films.
Neben der Action werden immer wieder humorige Abschnitte mit David
Paymer (Milton) oder Perry Benson (Finicky Fred) eingestreut, die
sich mit ihrer eigentümlichen Art vom schlagkräftigen Rest des
Teams absetzen. Dies gelingt mal mehr mal weniger gut, bleibt aber
immer noch auf unterhaltsamen Niveau. Interessant an dieser Stelle,
dass es mit 'Defenestration' sogar einen Fachbegriff dafür gibt,
etwas oder jemanden aus dem Fenster zu werfen.
Bei einer Laufzeit von knapp 105 Minuten stellt sich, sieht man von
dem etwas holprigen Auftakt ab, kaum Langeweile ein. Mike's
Rachefeldzug wird kurzweilig in Szene gesetzt, was zusätzlich durch
einen Rückblick auf seinen 'beruflichen' Werdegang aufgelockert
wird. Wie eingangs schon erwähnt, bietet die Story sicherlich nicht
viel Neues und ist letztendlich nur dazu da, um die Zeit zwischen
den Kampfszenen zu füllen. Dies gelingt im Großen und Ganzen aber
recht ordentlich, ohne allzu billig zu wirken. Man bewegt sich hier
auf besserem B-Movie-Niveau.
Bildqualität
Das Bild der Blu-ray ist teilweise schwankend zu
bewerten: Bietet es an sich eine gute Schärfe und einen guten
Detailgrad, haben sich allerdings auch dunkle Szenen
eingeschlichen, in denen das Bild unter Rauschen leidet. Dies kommt
besonders am Anfang des Films zutragen, bei dem teilweise
Standbilder benutzt werden, um die Charaktere vorzustellen. In
diesen Momenten fällt das Rauschen besonders deutlich ins Auge. Des
Weiteren wirkt das Bild oftmals recht weich, so dass nicht immer
feine Härchen oder Hautporen zu erkennen sind. Bei den Farben zeigt
sich ein sehr natürlicher Look, der aber bewusst recht kühl und
trist gehalten wurde, was gut zur englischen Metropole London
passt. Während der gesamten Laufzeit sind keinerlei Artefakte oder
Kompressionsfehler festgestellt worden.
Tonqualität
Die folgenden Tonspuren sind auf der Blu-ray enthalten:
-
Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
-
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
-
Französisch DTS-HD Master Audio 5.1
-
Ungarisch Dolby Digital 5.1
-
Polnisch Dolby Digital 5.1
Die beiden Hauptspuren, Englisch und Deutsch, sind ebenbürtig,
zumindest was die Lautstärke betrifft. Leider gibt es in der
deutschen Synchronisation einige Szenen, in denen
Hintergrundgeräusche fast komplett fehlen. So ist zum Beispiel bei
einer Busfahrt im der Originalfassung das Fahrzeug deutlich im
Hintergrund zu hören. Im deutschen Pendant hört man hier lediglich
die Dialoge, von Motoren- oder Fahrgeräuschen fehlt jede Spur. Die
Dialoge an sich sind zu jeder Zeit gut verständlich, jedoch wirken
die Kommentare aus dem Off teilweise etwas steril und emotionslos.
Der unauffällige Soundtrack verteilt sich gut über alle
Lautsprecher und auch in den Kampf- und Action-Szenen werden die
Surround-Kanäle gut mit einbezogen. Lediglich beim Tiefbass hätte
es mehr gebraucht, denn Explosionen und Schießereien könnten doch
noch mehr Druck vertragen.
Ausstattung
Interessenten finden folgende Extras im Bonus-Bereich der Blu-ray:
-
Kommentar mit Scott Adkins und Stu Small (Autor und
Produzent)
-
Assassin's Apell (5:51 Min.)
-
Gewalttätiges Ballett: Filmen des Kampfes (4:23 Min.)
Mit knappen zehn Minuten bieten die Features keinen besonders
großen Umfang. In den kurzen Interview-Schnipseln erfährt der
Zuschauer noch einmal, welche Fähigkeiten die einzelnen Killer
haben. Dies wurde aber eigentlich schon während des Films
ausreichend erklärt, weshalb es hier keinerlei Zusatzinformationen
gibt. Des Weiteren bekommt man einige Infos zu den Kampfszenen, die
allerdings auch recht knapp ausgefallen sind und ebenfalls zum
Großteil nur aus Ausschnitten des Films bestehen.
Fazit
Eine wirklich neue Geschichte bietet der Film sicherlich nicht.
Trotzdem sollte er aber den eingangserwähnten Männerabend recht gut
unterhalten. Die Fights wurden größtenteils sehr gut inszeniert und
auch die Story bewegt sich noch auf einem unterhaltsamen Niveau.
Auf technischer Seite muss der Zuschauer vor allem beim Bild einige
Abstriche machen, da dieses in dunklen Szenen öfters mit Rauschen
zu kämpfen hat. Für einen Kampfsportfilm fallen die Fights tonal
etwas zu kraftlos aus, hier hätte man den Subwoofer stärker mit
einbeziehen müssen. Auch wenn der Film sicherlich nicht an die
Kultklassiker von Dudikoff oder van Damme herankommt, können
Martial Arts Fans durchaus ein Auge riskieren.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn