Im Mai 1980 befindet sich der deutsche Fernseh-Korrespondent Jürgen
Hinzpeter in Tokio, als Gerüchte über irgendwelche ungeklärten
Ereignisse, die sich in der Gegend der südkoreanischen Stadt
Gwangju ereignen sollen, unter den Journalisten ausbreiten. Da alle
telefonischen Kontakte zu der Stadt abgeschnitten sind, entschließt
er sich, nach Südkorea zu fahren, und sich selbst ein Bild zu
verschaffen. In Seoul trifft er auf einen Taxifahrer, der aus
privaten Gründen seinen Job aufgeben möchte, vorher aber noch
dringend Geld braucht, um seine Angelegenheiten zu regeln. Der
Fahrer hatte zufällig in einem Restaurant ein Gespräch mitgehört,
dass ein Ausländer dringend ein Taxi sucht und eine Menge Geld
dafür zahlen will, wenn man ihn nach Gwangju fährt. Er bietet sich
als Fahrer an, und beide Männer sind sich in diesem Augenblick
nicht bewusst, auf welche Gefahren sie sich da einlassen.
Das Taxi kommt am 19. Mai, einen Tag nach Ausbruch des Aufstands,
in Gwangju an, und obwohl die Stadt vollständig von der Armee
abgeriegelt ist, gelingt es ihnen durch einen Bluff, die Blockade
zu überwinden. Zunächst treffen sie auf einen Gruppe von Studenten,
die übermütig tanzen und singen, gelangen aber dann zu einem
Krankenhaus, wo sie mit den blutenden Opfern militärischer Gewalt
konfrontiert werden.
Historischer Hintergrund:
1980 wurde in Südkorea durch den südkoreanischen Präsidenten Chun
Doo-hwan, der nach einem Militärputsch die Regierung übernommen
hatte, das Kriegsrecht ausgerufen. Grund waren die wegen der
Repressionen durch die Regierung und deren Vorgehen gegen
demokratische Bestrebungen ausgebrochenen Unruhen, an denen in
großem Maße Studenten beteiligt waren. Der Ostasienkorrespondent
des NDR, Jürgen Hinzpeter, fuhr auf eigene Faust in das
Unruhegebiet und gelangte mit Hilfe eines koreanischen Taxifahrers
in die vom Militär abgeriegelte Stadt Gwangju. Gwangju war ein
Zentrum der Unruhen. Es gelang ihm, das Massaker zu filmen. Sein
Filmmaterial gelangte nach Deutschland und wurde sowohl in der ARD
als auch weltweit ausgestrahlt. Über den Taxifahrer selbst und sein
späteres Schicksal ist nichts bekannt, seine Biografie im Film ist
fiktiv.
Quelle: wikipedia
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Die Mischung aus realer Hintergrundstory und Fiktion funktioniert
wunderbar mit Song Kang-ho als zentraler Figur des Taxifahrers. Was
der Mann an schauspielerischem Können und Flexibilität an den Tag
legt, ist grandios. Aber auch die Nebenfiguren sind gelungen und
Thomas Kretschmann spielt den deutschen Reporter Hinzpeter wirklich
gut. Der historische Rahmen für den Film ist hochinteressant und
die waghalsige Aktion von Jürgen Hinzpeter kann gar nicht genug
Würdigung verdienen. Er ist ein Volksheld in Korea und ließ sich
auch in Gwangju beerdigen.
Der Film beginnt eher komödiantisch, wird aber im Verlauf zunehmend
ernster. Das Tempo ist hervorragend, die Spannung wird
aufrechterhalten und die gezeigten Szenen des Massakers sind
ziemlich heftig.
Klare Empfehlung von mir!
9/10