Film:
Fluch der Karibik hat ganz gewiss eine riesige Fan Gemeinde, sodass
viele sehnsüchtig auf die Blu Ray Disc in 3D gewartet haben.
Jegliche Freiheiten hatte man Johnny Depp gelassen um die Rolle des
exzentrischen Piraten Captains Jack Sparrow für den 1. Teil von
Fluch der Karibik zu entwickeln. Damals war das Filmkonzept genial,
hatte Walt Disney doch den Mut gehabt entgegen dem Mainstream aus
einer Vergnügungsparkattraktion einen Film zu machen und im Jahre
2003, genau, so lange ist es schon her, dass uns der Fluch der
Karibik erstmals traf, in die Kinos zu bringen. Ein Wagnis zu der
damaligen Zeit. Aus diesem Wagnis wurde das bisher vielleicht
erfolgreichste Filmfranchise um einen trotteligen, unschuldig
wirkenden, liebenswerten, exzentrischen, aber dennoch mit allen
Wassern gewaschenen Piraten. Johnny Depp hatte somit die Rolle
seines Lebens gefunden. Man hatte sozusagen den Nagel auf den Kopf
getroffen und mit den starken Nebenrollen einen grandiosen
Blockbuster geschaffen, der zudem auch noch mit einem genialen
Filmscore von Hans Zimmer aufwarten konnte. Jack ist zudem der
einzige der Keith Richards zum Vater und Paul McCartney zum Onkel
hat. Das Ende der Welt war dann eigentlich mit dem 3. Teil
erreicht, dachte man. Der Erfolg führte dann zu dem etwas ernster
angelegten Teil 4 im Jahre 2011 und einem Abstecher ins Reich des
Vodoo. Jedoch nichts kann Jack umhauen und so ist Jack mittlerweile
im fünften Piraten Abenteuer angekommen.
Hier bekommt Jack es mit einem Widersacher der besonderen Art zu
tun. Salazar der aus dem Nichts auftaucht und sich an Jack rächen
will für das, was er ihm einmal angetan hat. Andere wiederum wollen
ihre Väter finden oder retten und so ergibt sich in Salazars Rache
ein buntes Treiben um einen Kompass und einem Dreizack.
Henry Turner (Brenton Thwaites; Gods of Egypt ) ist einer davon,
möchte seinen Vater von dem Fluch befreien, der ihn an die Flying
Dutchman kettet. Wir erinnern uns an Teil 3, o.k 10 Jahre ist das
her und für diejenigen, die es nicht mehr wissen, dort ist am Ende
Will Turner (Orlando Bloom) Captain der Flying Dutchman, jedoch
darf er nur noch alle zehn Jahre einen Tag an Land verbringen.
Henry Turner braucht hierfür den Dreizack des Poseidon, der jeden
See Fluch brechen kann um seinen Vater wieder zu den Lebenden zu
holen. Jack Sparrow besitzt den legendären Kompass, wie wir aber
nun wirklich alle wissen, mit dem man den Dreizack finden kann. Auf
der Suche nach Jack stolpert Henry zufällig über Carina Smyth (Kaya
Scodelario; Muze Runner), die als Hexe aufgeknüpft werden soll und
auf der Suche nach ihrem wahren Ich auch ihren Vater sowie den
Dreizack des Poseidons sucht. Hinzu gesellt sich dann Salazar
(Javier Bardem; Skyfall) der auch in dem Dreizack seine Rettung
sieht und zudem ja noch Jack Sparrow an den Kragen will. Um dieses
Triumvirat spinnt sich ein Kampf um den Dreizack und mittendrin
stolpert Jack Rumgeschwängert in seiner unnachahmlichen Art und
Weise von einer Tretmine zur anderen. So schließt sich der
Kreis.
Um alles das zu inszenieren verpflichtete man das norwegische
Regie-Duo Joachim Ronning und Espen Sandberg, die sich mit einer
Oscarnominierung für ihren Film Kon-Tiki für den Teil 5
qualifiziert hatten und so für Pirates of the Caribbeans und
Salazars Rache erneut in See stachen. Am Ende ist der zweit
teuerste Piraten Streifen des Jack Sparrow Franchise (320 Mio US
Dollar) dabei herausgekommen.
Die aufwendige Inszenierung sieht man dem Film bereits in der
großen Anfangsszene mit Jack an, hier wurde eigens ein ganzes Dorf
gebaut um dieses „Roadmovie“ in Szene setzen zu können, echt
sehenswert. Eine Rahmenhandlung und eine klassische sich anbahnende
Lovestory, ist Pflicht, Zufälle ebenso, ist doch Pirates of the
Caribbean immer durch Zufälle bestimmt gewesen. Der Film macht
vieles richtig, aber auch einiges falsch. Er bringt den Spaß
zurück, das Augenzwinkern, mit dem solche Filme inszeniert werden,
aber dann auch teilweise etwas zu viel Klamauk und Zufälle. An
erster Stelle steht natürlich ein vollkommen durchgeknallter vor
Selbstüberschätzung strotzender ständig besoffener Jack Sparrow ,
der ohne Schiff und Crew, nichts mehr mit sich anfangen kann und
der sich selbst persifliert, was an manchen Stellen dann schon
etwas zu viel des Guten ist, jedoch dem Film dadurch wieder zu
einer leichtfüßigen aufregenden und kurzweiligen Show werden lässt.
Die Nostalgie kommt also zurück und bricht somit mit dem ernster
angelegten Teil 4.
2D Bildqualität:
So wie bei Disney üblich wird ein knackiges scharfes und in allen
Belangen Top Bild geliefert. Hier ist auch in den dunkelsten Szenen
noch Struktur im Bild. Die Farbenpracht ist plakativ aber dennoch
fast natürlich. Die Grundausrichtung entspricht der etwas
bräunlichen Piraten Farbskala. Der Schwarzwert ist perfekt und die
Kontraste ohne Fehl und Tadel.
Bild: in 3D
Das 3D Bild ist schon ein echtes Highlight bei diesem Film.
Keinerlei Korn oder andere Störungen sind im Bild erkennbar. Auch
hier sind immer alle Details gut erkennbar. Kein erkennbarer
Unterschied in der Durchzeichnung gegenüber dem 2D Bild ist für
mich erkennbar. Ein echtes Referenzbild also. Die Farben sind satt
ohne jedoch zu übertreiben. Die Natürlichkeit bleibt erhalten. In
den vielen im Dunkeln spielenden Szenen, kommt trotzdem ein guter
3D Effekt zum Tragen. Alles wirkt sehr natürlich. Kontrast,
Schwarzwert und Farben spielen fast auf höchstem Referenz Niveau.
Das Bild und die Körperhaftigkeit der Personen und Gegenstände
wirken immer sehr real. Natürlich gibt es auch ein paar Pop Outs.
Jedoch ist die Raumtiefe für den Film wichtiger.
Tonqualität:
Satt und mit toller Raumerfassung fordert der Surroundsound jeden
Lautsprecher von Anfang an und wird mit einem soliden wenn auch
nicht mehr von Hans Zimmersondern von Geoff Zanelli inszenierten
Score gefüttert, der den Ursprung nicht verleugnet und das
Grundthema weiterführt, sodass kein Bruch erkennbar ist, denn er
hat ja auch schon am Teil 1 und 3 mitgearbeitet. Die
Raumeffektschmiede hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Es
donnert und poltert und kracht aus allen Ecken des Raumes. Hierbei
gibt es keine Abstriche an der Sprachverständlichkeit. Der Film
scheint sich überall im Raum abzuspielen und wird somit mit dem
Bild in der 3.Dimension auch im Ton in die 3. Dimension
überführt.
Extras:
• Making-of: Salazars Rache,
• Karibische Pannen beim Dreh
• Jerry Bruckheimers Fototagebuch
• Zusätzliche Szenen
• Trailershow (Star Wars VIII; Cars 3)
Wie man sieht, ist das Bonusmaterial nicht gerade üppig beschaffen.
Dennoch ist das Making of sehr aufschlussreich und man erfährt z.
B. wie Paul McCartney seine Rolle des Onkel Jack angelegt hatte.
Die Infos zu den Special Effekts sind sehr sehenswert sowie das
kleine Special zu Gibbs, der einer der wenigen ist, die bisher in
allen 5 Teilen dabei waren macht Spaß. Somit entschädigt das Making
of etwas, sodass ich schon damit im Frieden sein kann. Zudem ist
das Steelbook in der limitierten Erstauflage sehr gelungen.
Fazit:
Mit dieser Blu Ray Disc, bekommt man eine würdige Fassung für das
Heimkino geliefert, die in allen Belangen überzeugen kann und jeden
Cent wert ist. Das Steel ist schön geworden. Das 3D Bild ist zudem
ein Zugewinn, bezüglich der Bildsprache. Die "Story" scheint auf
den ersten Blick Mittel zum Zweck zu sein. Jedoch wer sich die Mühe
macht und genau hinschaut, der erkennt viele Möglichkeiten auf
Grund des Filmes die Reihe in verschiedene Richtungen weiter zu
entwickeln und somit am Leben zu halten Prequel und Sequel alles
ist möglich. Man denkt die Geschichte ist am Ende und dann zaubert
Disney eine neue Verrücktheit aus dem Hut.
Bewertung:
Film: 8 von 10
Bild in 2 D: 10 von 10
Bild in 3 D: 9 von 10
Ton: 9 von10
Extras: 6 von 10
Equipment:
Beamer: Optoma HD 33 mit Vesa 3D Technik
Leinwand: 3,35 m Bilddiagonale in 16/9
Player : Sony BDP S 790
AV- Reveiver: Yamaha RX-V 1073; 4 Kanal Endstufe Yamaha M30
Lautsprecher: Front: Braun HE 8100 4 fach
Center Braun HE 8080 2 fach
Hi Front: Braun HE 8060
Surround: Braun HE 8070, Back Surround Braun HE 8070
Subwoofer: 3 Magnat Omega 20a, 1 Elac 301 ESP