Ich habe mir soeben eine Privatvorstellung gegönnt und den Saal für
mich gehabt. Eine Wohltat nach den beiden letztwöchigen
Kinobesuchen mit
Smile 2 und
A Nightmare
On Elm Street. Nachdem ich mich mit dem
1979er
Original die Tage auch schon für den Besuch vorbereitet
hatte, war ich nun gespannt wie das Remake sich schlagen wird. Ich
sag mal so: der Film ist besser als es die Produktionshistorie und
der gestrichene US-Kinostart vermuten lassen würden. Aber wie
beginne ich?
Vielleicht mit dem Beginn des Films?

Weil hier haben schon DAS große
Manko des Films was ab Minute 1 ersichtlich ist. Die Laufzeit.
Salem's Lot (2022) beginnt mit der Szene in der
die Kiste ins Marsten-Haus gebracht wird. Das sehen wir im
Original erst nach ner guten Stunde. Heißt die
Handlung ist massiv zusammengekürzt und das Pacing ist ein ganz
anderes. Ach ja warum schreibe ich 2022? Naja weil Warner so viel
Vertrauen in den Film hatte, das sie den fertigen Film zwei Jahre
im Schrank behielten bevor er nun schlussendlich 2024
veröffentlicht wurde. Zurück zur Erzählstruktur. Alle Charaktere
werden leider in die Handlung geworfen und wir verbringen keine
Zeit mit ihnen. Fehlende Wissenlücken werden gerne durch Tell don't
Show geschlossen und wer das Buch oder das Original kennt, weiß das
wir hier viele verschiedene Figuren haben wo es klug (mit g und
nicht mit k) wäre Zeit mit ihnen zu verbringen, um sie zum einen
kennenzulernen und zum anderen das man sie wiedererkennt. Ganz
ehrlich? Hätte ich nicht vor wenigen Tagen das
Original geschaut wäre ich jetzt maßlos
überfordert gewesen und hätte nicht jede Figur korrekt zuordnen
können. Also wer ist wer bzw. in welcher Verbindung steht wer mit
einem anderen. Kenner haben hier auf jeden Fall einen Vorteil.
Sowas darf bei einem Remake nicht passieren.
Wenn man sich auf die wirklich fehlende Struktur und
Charakterisierung aber einlässt, dann kann man immens viel Spaß mit
dem Film haben. Die Kameraarbeit ist eine Wonne. Das Setting was
hier eingefangen wird lässt einen wirklich denken das man sich in
einem verschlafenen Kleinstädchen im Norden der USA befindet. Was
ich ein wenig schade fand, das man nicht das genaue Jahr irgendwo
kurz eingeblendet hat, weil die Optik spricht sehr stark für die
1950er und nicht 1970er Jahre. Allerdings sehen wir im Laufe des
Films ein paar Zeitungsausschnitte aus den Jahren 1937, 1951 und
1956 und es wird erwähnt das Ben Maers 20 Jahre lang weg war, was
dann eher auf Mitte der 1970er Jahre schließen lässt. Also da wo
auch das
Original spielt. Ein weiteres Indiz ist
eine Steckdosennachtlampe mit Batman-Emblem drauf (kein Witz) was
auch eher an die 70er erinnert. Allerdings sieht die Ausstattung
grundsätzlich im Film locker 10-15 Jähre älter aus, was man nun mal
auch an den vielen Autoklassikern im Film festmacht. Eine Wonne für
jeden Oldtimerfan diese Cadillacs, Pontiacs und und und zu sehen.
Auch sonst sieht das Städtchen fantastisch auf 1950er/ 60er
Retrostyle getrimmt aus. Ganz großes Lob an die Requisiteure. Und
abermals den Kameramann der den ganzen Filmen einen gelb/orangenen
Filter verwendet, der noch mehr dieses Feeling eines alten Films
erzeugt. Herrlich. Daneben haben wir aber auch das Kostümdesign der
Vampire. Nie sah Barlow besser aus und er ist wirklich richtig gut
ins Heute transferiert. Aber auch die ganzen verwandelten Bewohner
wo natürlich eins der Highlights die glühenden Augen sind. Diese
waren im Original schon ein Highlight und zum Glück hat man sich
hier Mühe gegeben diese Optik auch hier zu verwenden und hat gar
nicht erst versucht was neues oder was moderneres zu machen.
Perfekt. Achtet auch mal auf die Kirche. Sieht man auch schon im
Trailer. Die haben wirklich so eine urige, alte Kirche genommen,
wie man sie auch in
The Fog - Nebel des Grauens
(1980) sieht. Ich liebe solche Dinge die massiv zur Atmosphäre
beitragen. Und auch der Goregehalt ist stimmig. Man sieht zwar
nicht viel aber ab und an spritz es doch schon mal über den
Bildschirm. Wirklich nett und nicht übertrieben. Genau passend zu
so einem Vampirfilm.
Nun muss
@Sawasdee1983 mal helfen da er den 700 Seiten
Schinken von Stephen King kennt. Spielt das Finale dort im
Marsten-Haus wie im Original oder findet das Finale auf einem
Autokino statt? Denn das komplette Finale des Films wurde gegenüber
dem
79er Original komplett abgeändert.
Insgesamt gibt es die eine oder andere Änderung der Handlung auch
wenn die Grundzüge des Films (bis aufs Finale) beibehalten wurden.
Auch wurden einige Charaktere geändert, womit wir leider bei meinem
zweiten großen Kritikpunkt sind. Dem Blackwashing was hier sehr
deutlich angewendet wurde. Der Race-Swap von Mark Petrie (das
schwarze Kind was man im Trailer sieht) ist vollkommen bescheuert.
Zumal die Figur auch noch komplett in seiner Charakteristik
geändert wurde und er teilweise als der heroische Ritter
dargestellt wird der nun alle anderen rettet. Weil die weißen
Menschen sind ja blöde. Woker Schwachsinn der zum Himmel stinkt.
Immerhin und das sage ich nun vollen ernstes haben sie sich im
Finale etwas zurück genommen und hier kommt das erste mal auch ein
Hauch von Sympathie mit ihm auf. Weil den Rest des Films ist er
einfach nur ein Arschloch und hat nichts mit dem Mark gemeinsam den
wir kennen. Und wenn ich schon beim woken Blackwashing bin, muss
sich natürlich Dr. Cody (die schwarze Frau aus dem Trailer)
erwähnen. Sie ist ein neuer Charakter den es so gar nicht im
Original gibt und mit ihr komme ich klar.
Whaaaaaat? Hat der olle rassisten Belphe jetzt nicht geschrieben?!
Tja meine lieben Hater die immer nur kommentieren können, anstatt
selber mal in Tasten zu hauen und zum Forum was sinnvolles
beitragen: ihr Wokies wollt es ja nie wahrhaben das ich weder
Rassen, noch Geschlechter oder sonstwas kritisiere, sondern immer
nur den Kontext in dem sie verwendet werden. Dr. Cody ist eine neu
geschaffene Figur im Film, die zum einen Sinn macht und zum anderen
an sich die einzige brauchbare, schauspielerische Performance im
Film gibt. Dazu komme ich gleich auch noch ausgiebig. Und das sie
schwarz ist, ist dann vollkommen egal. Im Gegensatz zum Quotenkid
wo dummes Blackwashing betrieben wurde. Das ist der ganz einfach zu
verstehende Unterschied bei der ganzen Geschichte rund um völlig
deplatzierte Ideologie durch Wokeness!
So da wir das nun geklärt haben kommen wir doch mal zum Cast. Ich
kann nicht beurteilen ob es am Schnitt des Films liegt aber fast
jeder Darsteller spielt abgrundtief scheiße. Die beiden Ausnahmen
sind an sich der Lehrer (auch ein neuer Charakter), was daran liegt
das wir mit ihm noch die meiste Zeit verbringen. Und eben Dr. Cody
die zumindest solide schauspielert. Der ganze Rest könnte direkt
aus einem GZSZ-Ensemble entstammen. War Ben noch der
Hauptdarsteller im
Original verkommt er hier auch
noch zur Randfigur. Er baut zudem null Chemie zu Susan auf und auch
alle anderen Darsteller wirken komplett hölzern. Wie gesagt ich
kann dabei nicht sagen ob es wirklich an den Darstellern liegt oder
aber an der zusammen geschnittenen Filmfassung die kein besseres
Schauspiel ermöglicht. Sehr schade auf jeden Fall.
Fazit:
Grundsätzlich gefiel mir der Film was Atmosphäre und auch Handlung
/ geänderte Handlung betrifft. Vampire sind derzeit wieder
aktueller denn je (
Renfiel,
Die letzte Fahrt der
Demeter,
Nosferatu - Der Untote) und man
merkt in Ansätzen die Liebe die man in dieses Remake steckte.
Leider leider leider hätte der Film viel besser sein können. 60-90
Minuten mehr Laufzeit (also ähnlich den 3h des
Originals) wo man sich viel mehr Mühe mit der
Einführung der Charaktere gegeben hätte und fehlende
Handlungsstränge gezeigt hätte, hätten dem Film auf jeden Fall gut
getan. Irgendwie merkt man an allen Ecken und Enden das was fehlt.
Bei einigen Szenen hatte ich sogar das Gefühl das diese aus
Kontinuitätsgründen nicht passten. In der letzten Szene sieht man
zum Beispiel noch nen Stab aus dem Fenster des Autos ragen. Nein
nicht der Pflock der vorher Anwendung findet. Das war was anderes.
Das lässt vermuten das mit diesem Stab irgendwas vorher gemacht
wurde, was man im fertigen Film nicht sieht. Gibt noch so zwei,
drei Szenen wo mir sowas auffiel, was mich stark vermuten lässt,
das es viel mehr Filmmaterial gibt, als das was wir in den 114
Minuten nun im Film sehen. Ich kann nur die Vermutung aufstellen,
das Warner diesem Film kein 3h-Publikum zutraute und den Film
unbedingt an "moderne" Sehgewohnheiten anpassen wollte. Das
funktioniert leider null und seien wir ehrlich? Welcher 16-25
Jährige geht in diesen Film? Dieses Remake ist für die Stephen King
/ Tobe Hooper Fans. Hätte es ein modernes Remake für 16-jährige
werden sollen dann hätten sie die Handlung in die Gegenwart bringen
müssen, inkl. Smombies, TokTok , dummen One-Linern und viel viel
viel schwul-woke-diversem Cast. Quasi das was sie mit
Chucky in der Serie gemacht haben. In sofern
verstehe ich die Entscheidung nicht den Film entsprechend länger zu
schneiden und uns mehr Handlung zu geben. So bleibt es irgendwie
eine unbefriedigende Hülle, wo man einfach mehr sehen möchte. In
der Fassung muss ich mir den Film in nächster Zeit nicht nochmal
anschauen aber in einem 3h+ Extended Cut würde ich liebend gerne
Jerusalem's Lot nochmal einen Besuch abstatten. Dies und das
Blackwashing führen dann zum Punktabzug wo ich aber immer noch
gerne
7 von 10 glühenden Kruzifixen
gebe. Wer aktuell neben
Smile 2 oder
Terrifier 3 einen klassischeren Grusler sucht ist
hier richtig. Allerdings wird er sicherlich nicht lange im Kino
laufen.
Woke 'r Not-Score: 25 %
(soeben noch mild woke)
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists
