Joker ist ein sehr gut inszeniertes Psychodrama, dass geschickt die Grenzen zwischen Arthouse und Blockbuster verwischt. Todd Phillips gelingt es, Elemente aus Klassikern wie Taxi Driver und The King of Comedy zu übernehmen, ohne dass es wie eine blosse Kopie wirkt. Stattdessen verwebt er diese Inspirationen auf beeindruckende Weise mit der düsteren Joker-Geschichte, was dem Film eine ganz eigene Tiefe verleiht. Besonders hervorzuheben ist die Darbietung von Joaquin Phoenix, dessen Performance als Arthur Fleck eine Meisterleistung ist, dass den Wahnsinn und die Verzweiflung seiner Figur greifbar macht. Visuell besticht der Film durch seine düstere, fast klaustrophobische Atmosphäre, die die zerrüttete Psyche des Protagonisten perfekt widerspiegelt. Trotz seines langsamen Tempos und der stark introspektiven Erzählweise, gelingt es dem Film zu fesseln und zu begeistern. Joker regt zum Nachdenken an und thematisiert auf eindrucksvolle Weise gesellschaftliche Missstände und den Umgang mit mentaler Gesundheit. Insgesamt ist Joker eine mutige Neuinterpretation eines ikonischen Charakters, die man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.

8.5/10