Geschrieben: 09 Dez 2016 22:45
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The Remains – Evil comes
to play (Blu-ray) Review
Story: | 4/10
Bildqualität: | 8/10
Tonqualität: | 8/10
Ausstattung: | 0/10
Gesamt: | 5/10
Ein Horrorfilm in dem es um ein
altes Haus geht, in welchem es spukt!? Jetzt wird sich jeder der
dies liest vermutlich sagen: Kenne ich schon, habe ich bereits zu
Genüge gesehen, oder, fällt den Drehbuchautoren wirklich nichts
Neues mehr ein!? Und ja, es stimmt, das Genre-Rad erfindet der 'The
Remains – Evil comes to play' betitelte Horrorfilm von Regisseur
Thomas Della Bella definitiv nicht neu und klaut dazu auch noch
unverschämt bei der Genrekonkurrenz. Aber muss das bedeuten, dass
der Film automatisch schlecht ist? Aufschluss darüber, gibt unser
Test.
Story:
Familienvater John (T. Lowe) zieht
nach dem Tod seiner geliebten Frau mit den drei gemeinsamen Kindern
Victoria (H. Nordberg), Aiden (D. Williams) und Izzy (B. Butler) in
ein altes, viktorianisches Haus. Dort angekommen scheint zunächst
alles perfekt zu sein. Vor allem die Kinder leben sich gut ein und
finden auch Gefallen an dem neuen Domizil. Doch eines Tages
entdecken die Kinder beim Erkunden des Hauses auf dessen Dachboden
eine alte Kiste mit Antiquitäten. Nicht ahnend, dass den
interessanten Gegenständen eine tiefböse Macht innewohnt, spielen
die Kinder mit ihnen und bringen so die ganze Familie in tödliche
Gefahr…
Gleich vorweg: Es ist schon sehr
überraschend, dass auf der Rückseite des Covers unter anderem
fett-rot-gedruckt steht, „lässt einem das Blut in den Adern
gefrieren“!? Zumal dieses Zitat zum einen von einer Seite stammt,
bei welcher der Film noch nicht einmal in den Bewertungen
auftaucht, zum anderen, weil es einfach nicht den Tatsachen
entspricht. Zugegeben: Hier hat man es mit einem nicht gerade
schlechtesten Vertreter des Genres zu tun, diesen jedoch in den
höchsten Tönen zu loben, wäre aber schlicht und einfach verkehrt.
Regisseur Thomas Della Bella, der bislang hauptsächlich als
Produktions-Assistent tätig gewesen ist und hier quasi sein
Regiedebüt abliefert, präsentiert dem Zuschauer in 'The Remains'
leider nur bewährtes, jedoch nichts Neues. Der Film startet im
Oktober 1891 und zeigt ein altes Haus im Städtchen Azusa, im
US-Bundesstaat Californien, in welchem Madame Addison gerade mit
einer Familie eine spirituelle Sitzung abhält. Doch diese geht
schief und das böse wird dabei ungewollt entfesselt… was ganz klar
als einer der wenigen Höhepunkte von 'The Remains' bezeichnet
werden kann. Was darauf folgt, ist lediglich eine Aneinanderreihung
diverser Horrorklischees: Eine durchgebrannte Glühbirne hier, ein
Lichterflackern da, eine Geistererscheinung dort – das alles
natürlich ordentlich mit lauten Tonspitzen abgemischt, damit man
sich auch ja erschreckt, auch wenn es eigentlich überhaupt nicht
gruselig ist. Ganze 35 Minuten dauert es, bis es endlich halbwegs
etwas zur Sache geht, auch wenn dabei lediglich das heimische
Wohnzimmer verwüstet wird. Natürlich lässt sich das alles mit
natürlichen Dingen erklären, an Geister denkt zu diesem Zeitpunkt
noch niemand, obwohl schon genug Türen plötzlich von alleine
zugeknallt sind und jeder des Nachts pünktlich zur Geisterstunde um
3:00 von Alpträumen geplagt wird.
Aber auch wenn der Film alle
Klischees des Genres erfüllt und gerade deshalb eigentlich
überhaupt keine Spannung aufkommen lässt, so gibt es in diesem
zumindest eine „neue“ gute Szene zu vermelden, die man so bisher
noch nicht zu sehen bekam. Diese findet im Kinderzimmer von Tochter
Victoria statt, in welchem diese mit einem Laken verdeckt auf dem
Bett sitzt, oder doch nicht!? Mehr dieser Szenen, hätten den Film
sicherlich retten können, aber leider dümpelt die ganze Handlung
nur vor sich hin, bleibt absolut vorhersehbar und gipfelt in einem
belanglosen Showdown, der mit knapp sieben Minuten nicht zur zu
kurz geraten, sondern obendrein auch noch mit einem Ende aufwartet,
welches enttäuschender hätte nicht ausfallen können.
Bildqualität:
▪ Ansichtsverhältnis: 2,35: 1
(16:9)
▪ ordentliche Schärfe
▪ natürliche Farben
▪ ausgewogenes
Kontrastverhältnis
▪ satter Schwarzwert
Der Transfer von 'The Remains –
Evil comes to play' bietet eigentlich alles, was ein guter
Horrorfilm braucht. Das Setting ist an sich stimmig, die Farben
sehr natürlich und auch das Kontrastverhältnis kann als ausgewogen
bezeichnet werden. Die Bildschärfe ist ebenfalls ordentlich,
genauso wie der satte Schwarzwert, bei dem allerdings manchmal
einige Details im Dunkeln untergehen. Ansonsten aber eine
ansehnliche Bildqualität, an der es eigentlich nichts auszusetzen
gibt.
Tonqualität
▪ DTS-HD Master Audio 5.1
(Deutsch, Englisch)
▪ Untertitel: Keine
▪ beklemmende
Atmosphäre
▪ viele Schockeffekte
▪ gute
Dialogverständlichkeit
▪ schwache deutsche
Synchronisation
Die größte Stärke des ersten Films
von Regisseur Thomas Della Bella ist zweifelsohne der Sound, der in
allen Belangen vollauf zu begeistern weiß, zumindest, wenn man vom
Originalton spricht. Dieser bietet nämlich nicht nur viele tonale
Schockeffekte und eine exzellente Dialogverständlichkeit, auch für
eine stets beklemmende Atmosphäre wird dank des gruseligen Scores
von Komponist Giona Ostinelli ('Carnage Park') gesorgt. Weniger
gelungen ist hingegen die deutsche Synchronisation, die nicht nur
mit laienhaften Sprechern aufwartet, sondern auch klingt, als wäre
diese in einem billigen Tonstudio aufgenommen worden. Hier sollte
man ganz klar dem englischen Originalton den Vorzug geben, zu dumm
nur, das keine deutschen Untertitel mit an Bord sind.
Ausstattung:
▪ ohne Bonusmaterial
Der neue Horrorfilm aus dem Hause
Splendid bietet keinerlei Bonusausstattung, noch nicht einmal eine
Trailershow hat es mit auf die Disc geschafft. Das einzige Extra
ist ein Vortrailer zu 'Neighbor' aus dem Jahr 2009 sowie ein
Wendecover ohne störendes FSK-Logo.
Fazit:
'The Remains – Evil comes to play'
bietet aus technischer Sicht betrachtet eigentlich alles was einen
guten Horrorfilm ausmacht. Die Bildqualität ist schön stimmig,
bietet natürliche Farben, ein ausgewogenes Kontrastverhältnis und
offenbart in den Gruselszenen ein richtig sattes Schwarz. Tonal
spielt der Titel ebenfalls in der Oberliga mit, zumindest was den
englischen Originalton anbelangt, der in Bezug auf die Vertonung
und Abmischung alle Register des Genres zieht. Das keinerlei
Bonusmaterial enthalten ist, lässt sich verschmerzen, die Umsetzung
und Inszenierung des Films allerdings nicht.
Hier kann man es gleich auf den
Punkt bringen: Der Film ist eine komplette Enttäuschung! Der
Trailer sah zwar richtig interessant aus und machte auch Lust auf
den Film, das Endresultat ist allerdings ein schlechter Witz.
Selbst die Rückseite des Covers macht nur Versprechungen, welche
der Titel keinesfalls erfüllt. Dort werden andere Seiten mit Texten
wie „Ein wahres Horrorvergnügen“, „Einer der gruseligsten Filme des
Jahres!“ oder „Erschreckend!!“ zitiert, was einfach nicht stimmt.
Das Regiedebüt von Thomas Della Bella bietet im Vergleich zur
Genrekonkurrenz nämlich fast nichts Neues und lehrt den Zuschauer
so gar nicht das Gruseln. Andere Vertreter des Genres wie
beispielsweise 'Conjuring – Die Heimsuchung', 'Annabelle' oder der
inzwischen knapp 40 Jahre alte 'The Amityville Horror' aus dem Jahr
1979, wischen mit diesem viel zu seichten Werk jedenfalls gnadenlos
den Boden auf.
(Roland Nicolai)
Kaufempfehlung:
5/10
Testgeräte:
▪ TV: Philips PFL9704
▪ AVR: DENON
AVR-X4200W
▪ BDP: DENON
DBT-3313UD
▪ Boxen: CANTON
GLE-Serie
▪ Sub: YAMAHA YST-SW320