Zitat:
Zitat von Käptn Pommes
Hi matadoerle,
.. Da ein Mensch wenn er Musik hört nie
gleich wahrnehmen kann, aufgrund emotionaler Gefühlsschwankungen.
.. Deshalb ist für mich eine
solche Klangveränderung/besserung wo es nur um „Feinheiten“
unmöglich nach zu vollziehen.Jetzt aber noch ein abstrakter Gedanke.
Wenn es wirklich Klangveränderungen gibt die allein von Kabel
ausgehen, musste man doch so etwas messtechnisch nachweisen . Denn
alles was man hören kann, kann man doch auch dann messen können.
Und diese Unterschiede sollten doch mit Messgeräten viel genauer
darstellbar sein als mit dem menschlichen Ohr.
Hallo Käptn,
ich gehe mit dir vollkommen konform, was Wahrnehmung angeht - die
ist von so vielen Faktoren abhängig, dass man es nicht "normieren"
kann. Trotzdem ist es für mich so, dass die Unterschiede einen
nachvollziehbaren eigenen Charakter haben .. auch wenn ich den
vielleicht nicht immer sofort erkenne.
Jetzt zu dem abstrakten Gedanken - ich habe den ersten verlinkten
Artikel aus dem ersten Beitrag als "hanebüchen einseitig"
bezeichnet; aus dem einfachen Grund, weil er ausschließlich auf
bekannte und messbare Parameter eingeht.
Das, was wir heute üblicherweise messen, kann man mit Messgeräten
"genauer" und "objektiv" darstellen - was man mit der Wahrnehmung
eben grundsätzlich nicht kann.
Wenn ich jedoch Unterschiede im Klangbild wahrnehme, die in einer
Messung keine Entsprechung finden, gibt es imho zwei mögliche
"Erklärungen". Erstens könnte meine Wahrnehmung mir etwas
vorgaukeln ODER zweitens gibt es Charakteristiken, die einfach noch
nicht tief genug erforscht sind, um sie genau und objektiv messbar
zu machen.
Messen beschäftigt sich mit Akustik, das ist eine einigermaßen
exakte und auch berechenbare Wissenschaft; leider (oder
glücklicherweise) funktionert Wahrnehmung aber an entscheidenden
Stellen ganz anders, als ein Messgerät. Unsere Ohren (und Bauch)
sind sich selbst kalibrierende Instrumente, die mit einem "dummen"
Sensor nichts gemein haben. Man weiß (wissenschaftlich gesichert)
z.B., dass die Wahrnehmungsschwelle des Menschen in einem Bereich
liegt, wo die berechnete Molekülbewegung (Luft-Schall-Schnelle)
unterhalb von Picometern liegt - im Bereich von Atomdurchmessern!
Unsere Ohren nehmen jederzeit Millionen von Eindrücken (akustischen
Ereignissen) an, unterscheiden auf zeitlicher Ebene z.T. im
Nanosekunden Bereich (was über 100kHz entspricht, die allerdings
als "Ton" unhörbar sind) - blenden aber bestimmt 90-98% dieser
Sensorergebnisse aus der weiteren Verarbeitung aus, weil die als
irrelevant eingestuft werden. Das macht sich MP3 und andere
verlustbehafteten Codecs zu Nutze, um digitalisierte Musik auf das
"Wesentliche" zu reduzieren.
Was genau ich da an unterschiedlichen Kabeln höre, kann ich dir
nicht sagen. Ziemlich sicher erscheint mir, dass das bislang NICHT
durch tonale - oder andere messtechnisch zu erfassende - Parameter
der Wiedergabe erfasst wird. Vielleicht fehlt nur die Korrelation
mit weiteren Messungen? Mit ganz anderen Messungen? Von ganz
anderen Prüfsignalen?
Gruß thorsten