Wertung:
Story: 6
Bildqualität: 9
Tonqualität: 10
Ausstattung: 5
Gesamt*: 8
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Fans des fantastischen Films schauen oftmals in die Röhre, denn gut
gemachte Fantasy-Filme sind meist rar gesät. Lange ist es her, als
man beispielsweise in 'Legende' vor dem Herrn der Finsternis
erzitterte, in
Willow ein kleiner Zauber-Lehrling
auf ein großes Abenteuer ging oder es bei
Highlander nur einen geben konnte.
Heutzutage gibt es zwar mit
Der Herr der Ringe, den
Chroniken von Narnia oder
Der Hobbit richtig gute Vertreter
des Genres, gänzlich neue Ideen oder experimentelle Wagnisse wie
zuletzt bei
Hänsel und Gretel: Hexenjäger,
bekommt man allerdings eher selten zu sehen. Umso erfreulicher ist
es, das am 10. März mit
The Last Witch Hunter
endlich mal wieder ein Titel erscheint, der genau in diese Schiene
reinpasst. Dazu bietet das Fantasy-Abenteuer von Regisseur Breck
Eisner (
The Crazies) ein großes
Staraufgebot: Sir Michael Caine (
Interstellar), Elijah Wood
(
Maniac), Rose Leslie (sexy Ygritte
aus Game of Thrones) sowie last but not least Vin Diesel
(
Fast & Furious 1-7) als
unsterblicher Hexenjäger Kaulder. Ob der Titel den hohen
Erwartungen gerecht wird und die Heimkino-Umsetzung gelungen ist,
klärt unser Review.
Story
Hexen sind das Unheil dieser Erde. Die Bruderschaft
Axt & Kreuz ist die Heilung: Einst kämpfte Kaulder (V. Diesel)
im Mittelalter gemeinsam mit vielen unerschrockenen Hexenjägern
gegen finstere Kreaturen und führte die Bruderschaft zum Sieg, als
er die mächtige Hexenkönigin (J. Engelbrecht) bezwang. Doch diese
verdammte ihn mit ihren letzten Atemzügen zu ewigem Leben – ein
Fluch, der selbst 800 Jahre später nichts von seiner Wirkung
verloren hat. Er selbst ist inzwischen einer der letzten lebenden
Hexenjäger der heutigen Welt, der geschworen hat, die Menschheit
vor den Hexen zu beschützen. Unterstützt wird er dabei von Pater
Dolan (M. Caine), der allerdings kurz vor dem Ruhestand steht und
bereits den 37sten Nachfolger (E. Wood) auserwählt hat. Ein denkbar
ungünstiger Zeitpunkt, denn New York wird von neuen zerstörerischen
Kräften heimgesucht, weshalb sich Kaulder nicht ganz freiwillig mit
der Traumwandlerin Chloe (R. Leslie) verbündet. Gemeinsam stellen
sie sich mächtigen Gegnern entgegen, welche die niederträchtige und
totgeglaubte Hexenkönigin erneut heraufbeschworen haben.
In den Kinos war
The Last Witch Hunter nicht
sonderlich erfolgreich, konnte aber mit Einnahmen in Höhe von 140
Millionen US-Dollar zumindest mehr als die Produktionskosten,
welche sich auf 90 Millionen belaufen, zurück in die Kassen
spielen. Schuld an dem mäßigen Erfolg dürfte zum einen
Hauptdarsteller Vin Diesel haben, der viel zu einseitig den
800-jährigen Hexenjäger Kaulder mimt, zum anderen wiederrum das
Drehbuch der Autoren Cory Goodman, Matt Sazama sowie Burk
Sharpless, das nicht gerade originell ausgefallen ist. Der Film
startet zwar sehr vielversprechend im Mittelalter mit einem
vollbärtigen Vin Diesel, einer großartigen Location, tollen
Kostümen und einem sehr gelungenen Set-Design, nach der wirklich
starken Eröffnungssequenz dümpelt die Handlung aber leider nur noch
gemächlich vor sich hin und verschenkt Minute um Minute jede Menge
Potenzial. Da hilft es auch nichts mehr, das die eigentliche Story
um die böse Hexenkönigin sowie deren Hexenkult ziemlich cool ist,
denn wenn Vin Diesel einen lahmen Spruch nach dem anderen - wie zum
Beispiel: „Weißt du wovor ich Angst habe. Vor gar nichts.“ –
raushaut, dann schadet das einfach der Atmosphäre. Diese ist
nämlich ansonsten richtig gut, wartet mit vielen stimmigen
Locations wie der Baum-Festung der Hexenkönigin, Chloes´s
geselliger Hexenbar oder den Katakomben von Axt & Kreuz auf und
auch die Spezialeffekte sowie die Kampfaction wissen überaus zu
gefallen. Unterm Strich ein optisch sehr ansprechender Film mit
vielen tollen Ansätzen und Ideen, der jedoch inhaltlich zu viele
Schwächen aufweist und deutlich hinter den Erwartungen zurück
bleibt. Schade!
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung: 1920x1080p, Ansichtsverhältnis:
2,40:1 (16:9)
-
gestochen scharfes Bild
-
ausgewogenes Kontrastverhältnis
-
stimmige, düstere Farbpalette
-
satter Schwarzwert
-
minimaler Detailverlust in dunklen Szenen
Optisch weiß der Titel vollauf zu überzeugen denn der saubere
Transfer im Format 2,40:1 (16:9) bietet nicht nur ein ausgewogenes
Kontrastverhältnis und eine stimmige, düstere Farbpalette, sondern
zeichnet sich obendrein durch eine gute Schärfe sowie Plastizität
aus. Beachtlich ist auch der sehr satte Schwarzwert, der allerdings
auch einen kleinen Nachteil mit sich bringt, denn in ganz dunklen
Szenen gehen leider einige Details verloren. Ansonsten gibt es hier
aber nichts zu bemängeln, denn dank der gelungenen Bildqualität
kann man sogar problemlos das aufwendige Design der Hexenkönigin
erkennen und sehen, welche hervorragende Arbeit die Maskenbildner
hier geleistet haben. Ebenfalls sehr gut eingebunden wurden die
Spezialeffekte, die zu keiner Zeit aufgesetzt wirken und die
stimmige Atmosphäre nahezu perfekt untermalen.
Tonqualität
-
DTS-HD Master Audio 7.1 (Deutsch, Englisch)
-
Untertitel: (Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte)
-
kraftvolle und räumliche Abmischung
-
dynamische Surround-Effekte
-
atmosphärischer Soundtrack
-
gute Dialogverständlichkeit
Soundtechnisch steht 'The Last Witch Hunter' der gelungenen
Bildqualität in nichts nach und lässt ordentlich die
Surround-Muskeln spielen. Der deutsche sowie englische Originalton
liegt jeweils als DTS-HD Master Audio 7.1-Mix vor, klingt
gleichermaßen dynamisch sowie kraftvoll und untermalt das
Fantasy-Abenteuer zu jeder Zeit perfekt. Vor allem in den Action-
und Kampfszenen geht es in beiden Abmischungen sehr räumlich zur
Sache und auch der Subwoofer kommt sehr oft zum Einsatz. Erfreulich
ist zudem, dass sämtliche Dialoge stets gut verständlich
wiedergegeben werden und zu keiner Zeit im Kampfgeschehen
untergehen. Die musikalische Untermalung weiß ebenfalls zu gefallen
und wartet mit vielen atmosphärischen Stücken des amerikanischen
Film-Komponisten Steve Jablonsky (
Transformers: Ära des Untergangs)
auf. Ein toller Mix, mit dem man rundum zufrieden sein kann.
Ausstattung
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Audiokommentar von Regisseur Breck Eisner
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Making-of (30:19 min.)
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Entfallene Szenen (5:39 min.)
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Sizzle Reel „Paint in Black“ (1:34 min.)
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Animierte Kurzfilme:
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Before Mankind (2:41 min.)
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The Witch Lords (2:16 min.)
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The Witch Hunter (2:42 min.)
-
Witches live amongst us (2:04 min.)
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Trailer:
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Teaser auf Deutsch/Englisch (1:22 min.)
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Trailer 1 auf Deutsch/Englisch (2:25 min.)
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Trailer 2 auf Deutsch/Englisch (1:54 min.)
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Programmtipps:
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American Ultra (2:17 min.)
-
Die Vorsehung – Solace (1:51 min.)
-
Gods of Egypt (2:19 min.)
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The Shannara Chronicles (2:05 min.)
Die Extras sind zwar nicht gerade üppig ausgefallen, informativ und
interessant sind diese aber allemal. Den Anfang macht der
aufschlussreiche Audiokommentar von Regisseur Breck Eisner, gefolgt
von einem etwas oberflächlichen und werbelastigen Making-of, das
allerdings einige gute Einblicke in die Produktion bietet. Weiter
geht es mit insgesamt vier animierten Kurzfilmen, welche sich mit
der Hintergrundgeschichte des Films beschäftigen sowie zwei
entfernten Szenen, die es in dieser Form nicht in den fertigen Film
geschafft haben. Richtig gut gemacht ist auch das Sizzle Reel, das
musikalisch untermalt, nochmals einige der besten Szenen der
Produktion zeigt. Ebenfalls mit an Bord sind jeweils ein Teaser
sowie zwei Trailer zum Film, welche allesamt wahlweise in Deutsch
oder dem englischen Originalton vorliegen. Mit vier weiteren
deutschsprachigen Trailern macht Concorde zudem auch noch etwas
Eigenwerbung. Bleibt noch zu erwähnen, dass sämtliche Extras in HD
vorliegen und auch Deutsch untertitelt wurden.
Fazit
The Last Witch Hunter eine
uneingeschränkte Kaufempfehlung auszusprechen wäre schlicht und
einfach verkehrt, den Titel aber als trashig und mies zu
bezeichnen, ebenfalls nicht richtig. Der Film fängt saustark an,
driftet aber nach gut einer halben Stunde immer mehr ins Belanglose
ab, das man regelrecht verärgert wird, welch immenses Potenzial
hier verschenkt wird. Festgehalten werden muss nämlich: Die
Handlung ist endlich mal wieder etwas Neues, die Charaktere sind
interessant, das Setting ist schön düster und auch sonst weiß der
Titel optisch vollauf zu begeistern. Wirklich schade, dass Vin
Diesel in seiner Rolle als geläuteter Hexenjäger nicht gänzlich
überzeugen kann und die Umsetzung zu viele inhaltliche Schwächen
aufweist. Hier hätte man viel mehr draus machen können.
Technisch hingegen gibt es an der Blu-ray indessen überhaupt nichts
auszusetzen. Das Bild ist knackig scharf und wirkt dank der
stimmigen Farben sowie einem ausgewogenen Kontrast sehr plastisch.
Tonal spielt der Titel ebenfalls in der obersten Liga und bietet
einen dynamischen zeitgemäßen DTS-HD 7.1-Mix, welcher ebenfalls
keine Wünsche offen lässt. Audiovisuell betrachtet eine Scheibe die
beinahe auf Referenz-Niveau liegt, nur eben über den filmischen
Inhalt lässt sich streiten.
Kaufempfehlung: 7 von 10
Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-X4200W
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320