Wertung:
Story: 4
Bildqualität: 8
Tonqualität: 9
Ausstattung: 6
Gesamt*: 8
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Traurig aber wahr: Hollywood scheinen so langsam die Ideen für neue
Filme auszugehen, anders lässt sich die aktuelle Remake- und
Fortsetzungswelle nicht erklären. Im Falle der
Fantastic
Four, die ihren letzten Einsatz gegen den Silver Surfer
erst im Jahr 2007 hatten, trifft diese Behauptung sogar noch am
ehesten zu. Anstatt die von Fox ins Leben gerufene Reihe
fortzusetzen, bekommt diese nach nur einer Fortsetzung nämlich
schon ein Reboot spendiert. Diese wird nun am 10. Dezember auf
Blu-ray veröffentlicht und wir haben es uns nicht nehmen lassen,
den Film selbst als auch den Inhalt der Disc genauestens zu
prüfen.
Story:
Sieben Jahre, nachdem er als Schüler für seine
Teleportier-Experimente verspottet wurde, gelingt es Reed Richards
(M. Tenner) mit der Unterstützung seines Förderers Dr. Franklin
Storm (R. E. Cathey) endlich, eine bahnbrechende Maschine zu
konstruieren, die Besuche in andere Dimensionen möglich macht. Doch
die erste Reise ins Unbekannte, bleibt nicht ohne Zwischenfall,
sondern endet in einer Katastrophe: Als Victor (T. Kebbell)
versucht Bodenproben zu entnehmen, kommt es zur verheerenden
Explosion und nur Reed, Susan (K. Mara), Johnny (M. B. Jordan) und
Ben (J. Bell) gelingt es, durch das Quantum Gate zur Erde zurück zu
reisen. Doch die Reise in die unbekannte Welt hat obendrein auch
immense Auswirkungen auf die physische Konstitution des Teams: Reed
wird extrem dehnbar, Susan kann sich unsichtbar machen und
Kraftfelder erzeugen und ihr Bruder Johnny kann Feuer
kontrollieren, sich selbst entzünden und auf diese Weise sogar
fliegen. Nicht ganz so begeistert von seinen neuen Fähigkeiten ist
Ben, der zu einem steinernen Monstrum mutiert, jedoch über
unglaublich viel Kraft verfügt. Nun müssen die fantastischen Vier
nicht nur lernen, ihre neuen Fähigkeiten richtig einzusetzen,
sondern sich schon bald zu einem Team zusammenzuraufen, um
gemeinsam die Welt vor einem neuen Feind zu retten… Dr. Doom.
Das Reboot der
Fantastic Four die kann leider
nicht überzeugen und ist sogar noch schlechter ausgefallen, als die
vorigen Realverfilmungen mit Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris
Evans und Michael Chiklis in den Hauptrollen der fantastischen
Vier. Schuld daran tragen gleich mehrere Faktoren: Zum einen ist
das Drehbuch, für das sich unter anderem Josh Trank, Simon Kinberg
und Jeremy Slater verantwortlich zeichnen, sehr düster und auch
viel zu ernst ausgefallen. Zum anderen braucht der Film eine
gefühlte Ewigkeit, bis er endlich Fahrt aufnimmt, nur um dann beim
Finale total gehetzt zu wirken. Obendrein scheint man auch beim
Casting kein allzu gutes Händchen bewiesen zu haben, denn die
Heldentruppe bestehend aus Miles Tenner (Reed Richards / Mr.
Fantastic), Kate Mara (Susan Storm / The Invisible Woman), Michael
B. Jordan (Johnny Storm / The Human Torch) sowie Jamie Bell (Ben
Grimm / The Thing) ist nicht nur viel zu jung, sondern wirkt total
fehlbesetzt. Fehlbesetzt vor allem deshalb, weil die Jungdarsteller
im Film zu keiner Zeit das familiäre Gefühl rüberbringen, wie man
es von der Marvel-Comicreihe kennt. Selbst Bösewicht Dr. Doom (Toby
Kebbell) kann nicht überzeugen, weder mit seinem neuen Design, noch
mit seiner völlig überzogenen Brutalität. Es ist zwar an sich ganz
toll gemacht, wie er mittels seiner Macht gleich mehrere Köpfe
einfach so zerplatzen lässt, das alles will jedoch nicht so recht
zu einer Comicverfilmung passen – schon gar nicht wenn diese
Fantastic Four heißt.
Bildqualität:
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung: 1920x1080p,
Ansichtsverhältnis:2,39:1 (16:9)
-
überwiegend gute Bildschärfe
-
ausgewogener Kontrast
-
teils sichtbare Kompressions-Artefakte
Die Bildqualität bietet eigentlich alles was eine gute Blu-ray
ausmacht: Der Transfer wartet mit einer überwiegend guten
Bildschärfe, einem ausgewogenen Kontrast, einer gute Farbwiedergabe
sowie einer tollen Detailzeichnung auf. Filmkorn ist ebenfalls
keines vorhanden, dafür schleichen sich aber einige unschöne
Kompressions-Artefakte ins Bild, welche sich vor allem bei
dunkleren Szenen bemerkbar machen. Auffällig sind auch einige
Effekt-Aufnahmen, welche sich sichtbar weicher präsentieren und
deshalb auch leichter als solche zu erkennen sind. Schade, bei
einer aktuellen Produktion wie dieser, wäre sicherlich noch mehr
möglich gewesen.
Tonqualität:
-
DTS-HD High Resolution 5.1 (Deutsch, Englisch)
-
Dolby Digital 2.0 (Deutsch)
-
Untertitel: Untertitel für Hörgeschädigte (Deutsch)
-
kraftvolle Abmischung
-
viele räumliche Effekte
-
gute Dialogverständlichkeit
Beim Sound sieht es im Vergleich zur Bildqualität deutlich besser
aus, denn dieser wartet mit einer zeitgemäßen DTS-HD High
Resolution 5.1-Tonspur auf, die wahlweise in Deutsch oder Englisch
vorliegt. Diese haben es hörbar in sich, denn beide sind
gleichermaßen aggressiv abgemischt, vermitteln eine exzellente
Räumlichkeit und bieten vor allem bei der Reise zu Planet Zero
sowie beim rasanten Showdown zahlreiche gute Surround-Effekte. Auch
beim Tiefton geht es ordentlich zur Sache und so darf der Subwoofer
mehr als nur einmal zeigen, was er drauf hat. Nicht unerwähnt
lassen möchten wir an dieser Stelle, das die musikalische
Untermalung der zwei Komponisten Marco Beltrami ('Wolverine: Weg
des Kriegers') und Philip Glass ('Die Truman Show') zwar sehr
stimmig ausgefallen ist, sich stellenweise aber zu sehr in den
Vordergrund drängt. Die Dialogverständlichkeit hat darunter jedoch
keinesfalls zu leiden, sondern ist zu jeder Zeit gegeben. Wer nicht
im Besitz einer DTS-kompatiblen Anlage ist, für den gibt es
optional noch eine deutsche Tonspur in Dolby Digital 2.0, die wenig
überraschend, deutlich schwächer klingt als das DTS-Pendant.
Ausstattung
-
Making-of (ca. 9 min.)
-
Die Superkräfte der Fantastic Four (ca. 20 min.)
-
Die Quanten-Portale (ca. 11 min.)
-
Planet Zero (ca. 8 min.)
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Die Filmmusik (ca. 5 min.)
-
Interviews (ca. 35 min.)
-
Trailer 'Fantastic Four' in Deutsch (ca. 2 min.)
-
Trailer 'Fantastic Four' in Englisch (ca. 2 min.)
-
Wendecover
Das enthaltene Bonusmaterial kann sich im Großen und Ganzen sehen
lassen und wartet mit einigen interessanten Specials auf. Unter
anderem sind hier ein kurzes Making-of sowie einige Featurettes
enthalten, welche sich mit der Entstehung und Umsetzung der
Produktion sowie der Filmmusik von Marco Beltrami und Philip Glass
auseinandersetzen. Ebenfalls einen Blick wert, sind die zehn
Interviews mit Cast & Crew, bei denen sich nicht nur die
Darsteller ausführlich zu Wort melden, sondern unter anderem auch
Regisseur Josh Trank. Abgerundet werden die komplett in HD
vorliegenden Extras zudem vom deutschen sowie englischen
Kinotrailer, sowie einem Wendecover ohne störendes FSK-Logo.
Fazit
Technisch betrachtet gibt es am Reboot der
Fantastic Four nur wenig auszusetzen: Die
Bildqualität erreicht zwar keine Bestnote, kann sich bis aber, bis
auf einige Mankos bei der leider nicht fehlerfrei arbeitenden
Kompression, dennoch sehen lassen. Der deutsche als auch englische
Originalton präsentiert sich hingegen sehr überzeugend und wartet
mit einer sehr aggressiven und effektgeladenen Abmischung auf,
welche das Heimkino gleich mehrfach zum Beben bringt. Das
Ausstattungspaket ist ebenfalls gelungen, liegt komplett in HD vor
und gewährt gleich mehrere Einblicke hinter die Kulissen der 120
Millionen US-Dollar teuren Produktion.
Inhaltlich muss der Film von Regisseur Josh Trank leider als
Totalreinfall bezeichnet werden. Das Reboot der
Fantastic
Four ist viel zu düster ausgefallen, nimmt sich selbst
viel zu ernst und auch sonst vermisst man die dauerhaften
Neckereien und Streitigkeiten zwischen den Helden, für welche die
Marvel-Comicreihe eigentlich so berühmt ist. Erschwerend kommt noch
hinzu, dass die Jungdarsteller in ihren Rollen auch noch
fehlbesetzt sind – da waren seinerzeit Ioan Gruffudd, Jessica Alba,
Chris Evans und Co. weitaus sympathischer. Obendrein wird hier auch
wieder eine Origin-Story erzählt, die zwar in etwas abgewandelter
Form dargestellt wird, im Kern aber zu keiner Zeit Spannung
aufkommen lässt und einem mit Dr. Doom erneut den gleichen
Gegenspieler vorsetzt. Kurzum: Total banal, absolut langweilig und
völlig zurecht ist die eigentlich für 2017 geplante Fortsetzung
vorerst auf Eis gelegt.
Kaufempfehlung: 6 von 10
Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-3313
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320