Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=pn9UQw07hbo
Cast:
Kate Winslet
Josh Brolin
Gattlin Griffith
Tobey Maguire
Tom Lipinski
Clark Gregg
James Van Der Beek
J.K. Simmons
Brooke Smith
Review:
Labor Day
Nachdem mir seine letzten 3 Werke Juno, Up in the Air & Young
Adult sehr gut gefallen haben, war ich sehr daran interessiert
Jason Reitmans neusten Film, Labor Day zu sichten. Mit Josh Brolin
& Kate Winslet hat man 2 großartige Hauptdarsteller gecastet
und auch die Nebenrollen sind mit Tobey Maguire, J.K Simmons, Clark
Gregg & James Van Der Beek hervorragend besetzt. 1987 - die
depressive Adele (Winslet) versucht so gut es geht mit ihrer
Einsamkeit klar zu kommen um ihrem Sohn Henry (Gattlin Griffith)
einen normalen Alltag zu bieten. Bei einem Einkauf wird der Junge
von einem Mann namens Frank (Brolin) angesprochen, welcher sich
wohl in Schwierigkeiten befindet und auf der Flucht ist. Adele
traut ihm nicht, aus Angst um ihren Sohn nimmt sie Frank
widerwillig mit nach Hause, um ihm Zuflucht zu gewähren. Je mehr
Zeit Frank und Adele verbringen, desto mehr findet Adele etwas
wieder, von dem sie dachte es verloren zu haben, das Gefühl der
Liebe.
Man darf von Labor Day nicht erwarten, das er eine vollkommen
plausible und nachvollziehbare Geschichte erzählt, man darf nicht
erwarten das der Film eine 'schöne' Liebesgeschichte mit Happy End
ist oder so. Der Film wirkt aufgrund der Herangehensweise oft sehr
brüchig, Reitman, so hat man das Gefühl, weiß oft nicht was für
eine Geschichte er hier erzählen will. Auf der einen Seite gibt es
die 'Liebesgeschichte' um den von Brolin verkörperten Verbrecher
und die von Winslet verkörperte, einsame und gebrechliche Mutter
aber auf der anderen Seite geht es um einen Jungen, der einen
Freund findet, der Dinge lernt und so etwas wie eine Familie hat.
Um das Erwachsen werden, die Pubertät, die Liebe allgemein. Der
Film hat Drama-Momente, springt zwischen Zeitebenen hin und her,
weiß aber nie so recht wo er eigentlich hin will und was er sein
möchte. Liebesfilm? Zu sprunghaft und undursichtig in der Handlung.
Familiendrama? Zu viel wechselnder Fokus zwischen der
Liebesgeschichte und der Handlung aus Sicht des Jungen. Reitman hat
keinen roten Faden, sondern will irgendwie alles auf einmal, ohne
das Gleichgewicht vernünftig zu verteilen.
Nichtsdestotrotz ist der Film sehr unterhaltsam, sobald man einmal
weiß wie das Ganze funktioniert. Die Darsteller sind alle gut
aufgelegt, vor allem begeistert aber Winslet als depressive, sich
wieder verliebende Mutter. Selten habe ich sie so gut gesehen, so
authentisch und echt. Brolin spielt seine Rolle ebenfalls stark und
harmoniert klasse mit Winslet. Beide pushen sich gegenseitig, wobei
Winslet aufgrund der Rolle einfach mehr im Vordergrund steht.
Simmons, Van Der Beek oder Maguire sind nettes Beiwerk das aber
nicht wirklich relevant ist und solide Leistungen bringt ohne
aufzufallen. Zu mehr haben die Darsteller aber auch keine
Gelegenheit. Gregg als Ex-Mann von Winslets Figur bleibt neben dem
Sohn noch am ehesten im Gedächtnis, aber auch seine Figur ist recht
schablonenhaft.
Labor Day ist ein unterhaltsamer aber sehr unentschlossener Film
der nicht so recht weiß was er eigentlich sein möchte. Die
Geschichte an sich funktioniert, nur ist die Erzählweise einfach zu
holprig, zu unausgegoren. Darstellerisch ist der Film wirklich
großartig, was vor allem an den zwei tollen Hauptdarstellern liegt,
die diesen Film absolut bereichern und das Beste herausholen. Für
mich ist es dennoch der schwächste Film von Reitman, denn vieles
das er bei Juno oder Up in the Air großartig machte, hat er hier
nicht gezeigt. Die Charaktere abgesehen von Winslet und Brolin sind
zu schwach, die Handlung wird extrem holprig und undurchsichtig
erzählt usw. Da wäre mehr drin gewesen. Wegen der guten
Unterhaltung aber noch überm Durchschnitt.
7/10