Wertung:
Story: 7
Bildqualität: 8
Tonqualität: 9
Ausstattung: 5
Gesamt*: 7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Science-Fiction-Filme gibt es eine ganze Menge, sogar einige
richtig Gute. Die populärsten und erfolgreichsten Vertreter dieses
Genres sind Ridley Scott’s 'Alien – Das unheimliche Wesen aus einer
fremden Welt (1979)', James Cameron’s 'Avatar – Aufbruch nach
Pandora (2009)', gefolgt von Marvels 'Guardians of the Galaxy', der
im vergangenen Jahr satte 775 Millionen US-Dollar eingespielt hat.
Es gibt in diesem Bereich aber auch einige Nischentitel, die zwar
nicht so ruhmreich und erfolgreich waren, dafür aber als echte
Geheimtipps gelten. Zu nennen wären hier unter anderem 'Das Ding
aus einer anderen Welt (1982', 'Event Horizon (1997)' oder
'Pandorum (2009)' welche man auf keinen Fall verpasst haben sollte.
Beinahe in die gleiche Sparte schlägt auch der kürzlich erschienene
Infini von Regisseur Shane Abbess, der einen
ähnlichen Stil vorzuweisen hat und ebenfalls sehenswert ist.
Story
Zu Beginn des 23. Jahrhunderts leben 95% der
Weltbevölkerung an oder unterhalb der Armutsgrenze. Infolgedessen
nehmen viele riskante Jobs in den Sektoren „Interplanetarischer
Bergbau“, „ Militär“ und „Weltraumerkundung“ an. Einer dieser
Menschen ist Whit Carmichael, der eine gefährliche Mission zur
Minenstation Infini annimmt, um für seine schwangere Frau und das
künftige Baby besser sorgen zu können. Doch die Mission am Rande
des Universums, die man mittels Slipstreaming – einem Prozess, bei
dem Materie in ein Datensignal umgewandelt und zu festen
Koordinaten irgendwo im bekannten Universum übertragen wird -
durchführt, schlägt wegen eines verheerenden Laborunfalls fehl und
Whit überlebt als Einziger. Nun ist es die Aufgabe eines
Elitetrupps, den Überlebenden zu retten und einen als Ladung
bezeichneten Gegenstand sicherzustellen. Doch bei der Ankunft auf
dem Außenposten erschließt sich den erfahrenen Soldaten ein Bild
des Grauens und alle Beteiligten sind sich schnell einig: In der
Infini-Station lauert etwas Schreckliches, das nicht nur ihr
eigenes Leben gefährdet…
Infini ist der inzwischen zweite Film von
Regisseur Shane Abbess, der zuletzt im Jahr 2007 mit 'Gabriel – Die
Rache ist mein' von sich hören ließ. Die australische
Science-Fiction-Produktion kann sich ausstattungstechnisch sehen
lassen und bietet eigentlich auch eine gute Handlung, allerdings
wird man das Gefühl nicht los, das alles irgendwann schon einmal
gesehen zu haben. Im Grunde genommen hat sich der Regisseur bei
bekannten Produktionen bedient, daraus verschiedene Elemente
kopiert und diese hier zu einer neuen Story zusammengewürfelt.
Heraus gekommen ist ein dystopischer Sci-Fi-Thriller, der
Erinnerungen an 'Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden
Welt' sowie 'Pandorum' weckt und bei dem sogar einige Elemente aus
dem Videospiel 'Dead Space', wie beispielsweise das sogenannte
APEX-Gerät, welches mit dem zentralen Nervensystem der geschulten
Menschen für den Transitverkehr gekoppelt ist, verwendet werden.
Schlecht ist 'Infini' dadurch zwar nicht, wirklich originell
allerdings auch nicht. Was man der Produktion allerdings zu jeder
Zeit ansieht, ist das enorme Budget, welches man offensichtlich zum
größten Teil in die Ausstattung und die wirklich gelungenen und
gleichermaßen stimmigen Sets investiert hat. Bei den Schauspielern
hat man überwiegend auf unbekannte Darsteller gesetzt, was dem Film
ebenfalls sehr gut steht. Mit Hewsworth ist sogar ein populärer
Name im Cast vertreten, auch wenn es sich dabei lediglich um den
nicht ganz so erfolgreichen Luke Hewsworth, den älteren Bruder von
Chris ('Thor') und Liam ('The Expendables 2'), handelt. Reichlich
Spannung bietet der Film ebenfalls, mit Ausnahme der etwa
20-minütigen Einleitung, auf die man gut hätte verzichten können,
was dem Tempo sicherlich gut getan hätte.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung: 1920x1080p, Ansichtsverhältnis:2,66:1
(16:9)
Technisch betrachtet gibt es an der Blu-ray-Umsetzung kaum etwas
auszusetzen. Der Bildtransfer präsentiert sich zwar nicht durchweg
auf HD-Niveau, dafür sind aber die Farben, welche die meiste Zeit
über in kalten Blautönen gehalten sind, und auch das
Kontrastverhältnis sehr überzeugend. Die Schärfe des Bildmasters,
das im Seitenverhältnis von 2.66:1 (16:9) vorliegt, ist überwiegend
solide, schwankt allerdings passagenweise zwischen super scharf und
etwas zu weich. Wir gehen aber davon aus, das dies ein bewusst
eingesetzten Stilmittel ist, denn die Protagonisten werden auf der
Station mit etwas Unbekannten konfrontiert, das deren Körper
befällt und die Sinne beeinflusst.
Tonqualität
-
DTS-HD Master Audio 5.1 (Deutsch, Englisch)
-
Untertitel: Deutsch
-
kräftiger englischer Originalton
-
viele räumliche Effekte (O-Ton)
-
gute Dialogverständlichkeit
Bei der akustischen Sounduntermalung ist man keine Kompromisse
eingegangen, denn der deutsche sowie auch englische Originalton
liegen hier in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung ist bei
beiden Tonspuren recht aggressiv ausgefallen, vermittelt eine
starke Atmosphäre und wartet mit wahrlich beeindruckenden
Surround-Effekten auf, welche sich bereits zu Beginn des Films
exzellent im Raum verteilen. Auch mit einem satten Basseinsatz kann
die Produktion auftrumpfen, welcher sich vor allem während der
Slipstreaming-Sequenzen und der Kampfaction bemerkbar macht. Für
die Höchstwertung hat es aber dennoch nicht ganz gereicht, denn das
Balancing ist nicht immer ausgewogen, weshalb während einiger
Actionszenen ab und an einige Dialoge nicht immer klar verständlich
sind. Ansonsten aber ein toller Sound, der sich wahrlich hören
lassen kann.
Ausstattung
-
Filmdokumentation (91:36 min.)
-
Entfallene Szenen:
-
Alternativer Anfang (1:48 min.)
-
Auf der Suche (1:53 min.)
-
Chester & Whit (7:25 min.)
-
Whit gefunden (2:08 min.)
-
Luxen (1:02 min.)
-
Rex' Tod (4:15 min.)
-
Original Teaser (1:27 min.)
-
Trailer (2:00 min.)
-
Filmtipps:
Das Herzstück des Bonusmaterial bildet ganz klar die knapp 1,5
Stunden lange Dokumentation, die einen guten Blick hinter die
Kulissen bietet und die eigentlich alle nennenswerten Aspekte rund
um die Produktion abgedeckt. Weiter geht es mit insgesamt sechs
entfallenen Szenen, welche der Schere zum Opfer fielen, da der
eigentliche Film ansonsten zu lang geworden wäre.
Zum Schluss gibt es noch den deutschen Teaser und Trailer zum Film,
sowie fünf weitere Trailer aus dem Capelight-Programm. Die
Dokumentation und entfernten Szenen liegen leider nicht in
hochauflösender Qualität vor, die enthaltenen Trailer hingegen
schon. Dafür bieten aber die Extras zur eigentlichen Produktion
deutsche Untertitel und auch das FSK-Logo-befreite Steelbook im
Glanzlook sieht richtig schick aus.
Fazit
'Infini' von Regisseur Shane Abbess ist durchaus
ein gelungener Vertreter des Science-Fiction-Genres, erfindet
allerdings das Rad nicht neu. Dafür werden einfach zu viele
Elemente aus anderen Filmen schamlos kopiert beziehungsweise
modifiziert, um daraus etwas Neues zu machen. Aus diesem Grund wird
man das Gefühl nicht los, alles irgendwann schon einmal gesehen zu
haben, nur eben in besserer Form. Wirklich gelungen hingegen ist
die opulente Ausstattung der Produktion, die mit stimmigen Sets und
tollen Effekten punkten kann. Technisch präsentiert sich die
Blu-ray-Umsetzung ebenfalls auf hohem Niveau, denn Bild- und
Tonqualität bieten eine sehr gute Qualität. Mit einer knapp 1,5
stündigen Making-of-Dokumentation sowie einiger entfallenen Szenen
ist auch interessantes Bonusmaterial enthalten, welches informativ
und sehenswert ist. Abschließend lässt sich sagen, das 'Infini' ein
durchaus spannender Film ist, den man gesehen haben kann, aber
nicht unbedingt muss.
Kaufempfehlung: 7 von 10
Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-3313
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320