Kaum zu glauben… die Kinoabenteuer von George, Julian, Dick, Anne
und natürlich auch Timmy dem Hund, gehen inzwischen in die vierte
Runde. Der deutsche Spielfilm, der erneut von Regisseur Mike Marzuk
inszeniert wurde und für dessen Drehbuch sich Peer Klehmet sowie
Sebastian Wehlings verantwortlich zeichnen, basiert
selbstverständlich wieder auf der gleichnamigen Kinderbuchserie von
Enid Blyton. Allerdings sind die vier Freunde, die erneut von
Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Justus Schlingensiepen sowie Neele
Marie Nickel dargestellt werden, inzwischen deutlich gealtert und
stecken folglich nicht mehr in den Kinderschuhen. Man darf deshalb
gespannt sein, ob Marzuk einen weiteren Kinofilm angehen wird, denn
erfolgreich lief das letzte Abenteuer mit mehr als 1 Millionen
Kinobesuchern allemal und hätte durchaus auch das Zeug dazu, weiter
fortgesetzt zu werden.
Story
Diesen Sommer steht Geschichte auf dem Programm:
Bernhard Kirrin (S. Finzi), der Vater von Julian (Q. Oettl), Dick
(J. Schlingensiepen) und Anne (N. M. Nickel) organisiert eine
Ausstellung zum alten Ägypten, deren Höhepunkt eine 5000 Jahre alte
Mumie darstellt. Durch einen Zufall bemerken die fünf Freunde nach
einer Führung, wie sich ein vermummter Einbrecher an dem Exponat zu
schaffen macht. Der Eindringling kann zwar unerkannt fliehen, er
hat aber sein Diebesgut nicht sicherstellen können – ein seltenes
Goldamulett, welches im Mund der Mumie versteckt war.
Nachforschungen ergeben, dass es sich dabei um eine von insgesamt
drei Münzen des ˈTutalun Iˈ handelt, dem legendären allerersten
Pharao, dessen unbezahlbare Schätze bis heute verschollen sind.
Gemeinsam begeben sich Julian, Dick, Anne und George (V. Eisenbart)
mit Kirrin und dessen Assistentin Elena (L. Heinze) nach Kairo, um
dort ihren Fund Farouk (M. Kurtulus), dem Leiter des Instituts für
Altertum zu übergeben. Doch kaum dort angekommen, verschwindet das
Amulett plötzlich und Bernhard wird verhaftet und des Diebstahls
bezichtigt. Schnell sind sich die fünf Freunde einig: Sie müssen
den wahren Täter mitsamt des gestohlenen Amuletts finden, um
Bernhards Unschuld zu beweisen, schließlich drohen diesem mehrere
Jahre Haft. Ein neues waghalsiges Abenteuer in Ägypten
beginnt…
Die Constantin-Produktion, die im Kino über 1 Million Zuschauer
besucht haben, kann sich in beinahe allen Belangen sehen lassen.
Nicht nur, das erneut sämtliche Darsteller wieder für ihre alten
Rollen wieder zur Verfügung standen, auch die Kulissen, das
Set-Design und die Ausstattung hinterlassen einen bleibenden
Eindruck. Ganz gleich, ob sich die fünf Freunde nun im Museum für
Altertum, einem Marktplatz in Kairo oder einer versteckten
Tempelanlage eines Geheimbundes befinden, der Film vermittelt zu
jeder Zeit eine angemessene Atmosphäre. Sämtliche Darsteller
liefern zudem eine glaubhafte Performance ab, vor allem Samuel
Finzi und Mehmet Kurtulus spielen sehr überzeugend. Aber auch die
Kinder – oder sollte man sie besser beinahe Erwachsene nennen –
machen ihre Sache gut. Mit Ausnahme von Omid Memar, der hier in der
Rolle des Taschendiebs Auni zu sehen ist. Diesem merkt man zu
Beginn des Films an, das er noch etwas grün hinter den Ohren ist,
aber im Laufe der Geschichte, steigert sich dessen Leistung
erfreulicherweise etwas. Spätestens, wenn die fünf Freunde von ihm
in die gut bewachte Villa von Mr. Bings, der vom schrillen Modezar
Harald Glööckler gespielt wird, eingeschleust wird, nimmt man ihm
seine Rolle als armer Straßenjunge ab. Was etwas negativ ins Auge
fällt ist allerdings, dass die jugendlichen Darsteller so langsam
aus ihren Rollen herauswachsen, weshalb diese diesmal auch mit
anderen Dingen zu kämpfen haben. Julian und Dick buhlen deshalb
ständig um die Gunst der schönen Elena und auch George, wird
mehrmals von Auni angebaggert, was sie natürlich versucht sich
nicht anmerken zu lassen. Unterm Strich bietet aber auch dieses
Abenteuer der fünf Freunde wieder gute und spannende Unterhaltung,
versucht aber währenddessen, nicht nur die ganz kleinen Zuschauer
anzusprechen, sondern auch die mitwachsende Generation, was dem
Film auch durchaus gelingt.
Bildqualität
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Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung: 1920x1080p, Ansichtsverhältnis:
2.40:1
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solide Bildqualität
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kräftige Farben und satter Kontrast
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nicht immer optimale Schärfewerte
Der Bildtransfer von
Fünf Freunde 4 präsentiert
sich solide, ist für einen brandaktuellen Titel jedoch leider nicht
ganz makellos. Während der Kontrast und auch die Farben schön
kräftig, aber passagenweise auch etwas übersaturiert ausgefallen
sind, ist es hier vor allem die Bildschärfe, welche nicht immer
optimal eingestellt ist. So kommt es, das einige Aufnahmen minimal
weicher wirken, während andere hingegen oftmals gestochen scharf
sind. Den Filmgenuss trübt dieser kleine Makel zwar nicht,
auffällig ist es aber dennoch. Ansonsten aber ein solider Transfer,
der sich seine acht Punkte verdient hat.
Tonqualität
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DTS-HD Master Audio 5.1 (Deutsch)
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Dolby Digital 2.0 (Hörfilmfassung)
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Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch
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gute Räumlichkeit
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hervorragende Dialogverständlichkeit
Beim deutschen Ton verhält es sich ähnlich wie bei der
Bildqualität. Auch hier gibt es nicht viel zu bemängeln, großartig
hervorheben kann man allerdings auch nichts. Der Mix in
verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1 wurde räumlich abgemischt und
bietet vor allem bei der musikalischen Untermalung einen
exzellenten Klangteppich. Hinzu kommt, dass sämtliche Dialoge der
Darsteller zu jeder Zeit klar verständlich sind. Sound-Highlights
oder räumliche Effekte gibt es hingegen leider nur wenige, einzig
und allein bei der Verfolgungsjagd über den Dächern von Tunis geht
es hier etwas druckvoller zu. Erwähnenswert hingegen ist, dass man
sich erneut dazu entschieden hat, der Produktion eine
Hörfilmfassung für Blinde oder Sehbehinderte zu spendieren.
Ausstattung
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Making-of (10:06 min.)
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Interviews (ca. 23 min.)
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4 Featurettes:
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Fünf Freunde haben Spaß (1:45 min.)
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Fünf Freunde in Action (1:37 min.)
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Fünf Freunde in Ägypten (1:39 min.)
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Fünf Freunde in der Wüste (1:30 min.)
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Trailer zu ˈFünf Freunde 4ˈ (1:44 min.)
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DVD/BD-Empfehlung zu 'Mara und der Feuerbringer' (1:38
min.)
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Trailer zu weiteren Titeln
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Wendecover
Das Bonusmaterial ist leider etwas übersichtlich ausgefallen,
gewährt aber mit dem enthaltenen 'Making-of' einen kurzen Einblick
hinter die Kulissen beim Dreh in Tunesien. Ebenfalls interessant
sind die 'Interviews' mit Cast & Crew, während die vier kurzen
Featurettes eher werbelastig ausgefallen sind. Alle Extras liegen
zudem in HD und auch in deutscher Sprache vor.
Fazit
Das inzwischen vierte Abenteuer der fünf Freunde,
welches erneut Regisseur Mike Marzuk inszenierte, schlägt deutlich
ernstere Töne an und bietet auch etwas mehr Action. Ein Schritt in
die richtige Richtung, wenn man berücksichtigt, dass die Darsteller
inzwischen so langsam aus den Kinderschuhen herauswachsen und bald
erwachsen sind. Folglich bietet
Fünf Freunde 4
nicht nur mehr Action, sondern auch mehr Spannung, womit die Macher
vermutlich die mitwachsende Generation ansprechen wollten. Das geht
natürlich etwas zu Lasten des Spaßes, denn beispielsweise im
dritten Teil gab es noch viel mehr zum Lachen. Schlecht ist das
jetzt zwar nicht wirklich, man merkt dem Film aber einfach an, das
er versucht, mehr zu sein, als ein einfacher Kinderfilm. In Bezug
auf die Bild- und Tonqualität präsentiert sich die Scheibe zwar
nicht auf Höchstniveau, aber dennoch gibt es an der dargebotenen
Qualität kaum etwas auszusetzen. Beim Bonusmaterial beschränkt man
sich auf ein knappes Making-of sowie einige kurze Featurettes und
einige Interviews. Kurzum: Wer die Vorgängerteile gut fand, der
wird auch am vierten Film Gefallen finden. Ob die Serie fortgesetzt
wird, bleibt abzuwarten, allzu viel Zeit sollte man sich aber nicht
damit lassen, denn die Darsteller werden schließlich nicht mehr
jünger.
Wertung:
Story: 7
Bildqualität: 8
Tonqualität: 8
Ausstattung: 5
Gesamt: 7
Kaufempfehlung: 7 von 10
Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-3313
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320