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Sind unsere HiFi Anlagen wirklich Schrott?

Gestartet: 13 Nov 2008 22:51 - 34 Antworten

Geschrieben: 15 Nov 2008 15:48

sinuswelle

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Zitat:
Zitat von matadoerle
Jetzt ist es aber auf der anderen Seite so, dass wir unsere kustische Wahrnehmung jeweils unbewusst auf die Räumlichkeit kalibrieren, in der wir uns gerade "optisch" befinden. Einen zuviel an Höhen und eine Raummode kann man in der Wahrnehmung ausfiltern, aber ein spitzer Lautsprecher wird auch dann schnell nerven.

...jetzt wirds interessant, die Dikussion geht damit in den Bereich der Psychoakustik. So ziemlich alles was wir akustisch Wahrnehmen beruht letztlich auf Verknüpfungen mit erlernten Reizmustern. Und die sind meist auf der Basis optischer Wahrnehmungen erlernt worden. Inwieweit wir einen neuen "virtuellen Raum" von ganz anderer akustischer Grösse und mit anderen Reflexionseigenschaften, wie er mit dem beschriebenen Verfahren erzeugt werden soll, als akustische Umgebung anerkennen können wenn wir real im kleinen Wohnzimmer sitzen ist wirklich eine wichtige Frage.

Andererseits können wir uns auch in die Umgebung eines grossen Saales recht gut hineinversetzen, auch wenn er nur mit einem meter Breite auf unserem Fernseher abgebildet ist. Ich bin ziemlich sicher dass es diesen Effekt auch für die Holophonie geben wird, vor allem wenn sie mit einer Bilddarstellung gekoppelt ist.
Geschrieben: 15 Nov 2008 16:22

Gast

Ich finde, man kann es auch übertreiben! Letztendlich soll sich jeder Wohlfühlen, wie immer er auch sein Epuipment zusammenstellt. Wer setzt den die Maßstäbe, was gut klingt oder nicht?
Da verlass ich mich nicht auf hören sagen oder irgendwelchen Empfehlungen einer Zeitschrift. Und wer ist schon in der Lage sein Zimmer entsprechend, irgendwelcher perfekten Vorgaben einzurichten? Ein Wohnzimmer sollte immer wohnlich bleiben.
Ich habe z.B meine Frontboxen links/rechts etwa 20cm von der Rückwand entfernt stehen. Wenn ich hier einige Aussagen lese, ist das mit eine der ungünstigsten Aufstellungen. Bei mir gehts nun mal nicht anders und es klingt einfach super! Ach, mein Raum ist auch noch Rechteckig, da müsste ich ja den schlechtesten Sound haben....


Geschrieben: 15 Nov 2008 16:41

sinuswelle

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Zitat:
Zitat von Ralle
Ach, mein Raum ist auch noch Rechteckig, da müsste ich ja den schlechtesten Sound haben....[/COLOR]

...Du bist dran gewöhnt. Und in dem Raum erwartest du keinen anderen Klang, das würde deiner Hörerfahrung widersprechen.:devil:
Das kann subjektiv gut sein, ist aber niemals eine realistische Raumwiedergabe. Diesen Anspruch darf man bei herkömmlicher Wiedergabe eben nicht haben, wie eingangs ja schon erwähnt.
Geschrieben: 15 Nov 2008 16:42

matadoerle

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matadoerle ist durch Rattenkinder vollkommen ausgelastet.

Zitat:
Zitat von Ralle
Ich habe z.B meine Frontboxen links/rechts etwa 20cm von der Rückwand entfernt stehen. Wenn ich hier einige Aussagen lese, ist das mit eine der ungünstigsten Aufstellungen. Bei mir gehts nun mal nicht anders und es klingt einfach super! Ach, mein Raum ist auch noch Rechteckig, da müsste ich ja den schlechtesten Sound haben....
Hallo Ralle,
mindestens 80% aller Räume stellen einen Kompromiss dar - der funktioniert je nachdem mal besser und mal schlechter. Durch die Möblierung und wohnliche Gestaltung holt man locker schon mal 50% des Potentials für "normale" Ansprüche. Wenn ich meinen Akustikschaum bestellt und angebracht habe, werde ich mal ein wenig mehr berichten. Übrigens ist es auch bei Lautsprechern so, dass kleinere Konstruktive Massnahmen das Verhalten ganz erheblich verbessern können - du evtl. mit der Nähe zur Rückwand nur ganz wenig Probleme hast und auch der Bass nicht zu dröhnen anfängt.

Aber grundsätzlich wird dir jeder Experte bestätigen können, dass sagen wir mal 500,- Euro in die Raumakustik versenkt meist mehr "Klang"-Erfolg mit sich bringt als für 500,- Euro Technik! Und das meiste kann man sogar selber und durchaus auch wohnlich oder wohngerecht machen.

Du bist der Maßstab, erlaubt ist was gefällt.
Gruß thorsten
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Geschrieben: 16 Nov 2008 11:42

sinuswelle

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Zitat:
Zitat von matadoerle
Aber grundsätzlich wird dir jeder Experte bestätigen können, dass sagen wir mal 500,- Euro in die Raumakustik versenkt meist mehr "Klang"-Erfolg mit sich bringt als für 500,- Euro Technik! Und das meiste kann man sogar selber und durchaus auch wohnlich oder wohngerecht machen.

...aber selbst damit muss man vorsichtig sein. Gerade in dieser Woche habe ich dazu ein schönes Beispiel gehört. Auf der Tonmeistertagung in Leipzig hatte ein namhafter Hersteller mit G seine nicht ganz billigen Boxen in einem fast würfelförmigen und viel zu kleinem Ausstellungsraum Präsentiert. Und weil man schnell gemerkt hatte dass dieser Raum akustisch unmöglich ist hat man ihn einfach zu Tode bedämpft. Dann waren die Aussteller ganz stolz drauf dass sie mit ihrem Prozessing und dem 1 kW Sub in diesem Raum dann doch noch einen Frequenzgang in +- 2 dB Grenzen zaubern konnten, aber geklungen hats völlig langweilig und synthetisch, ich hatte jedenfalls schon oft mit viel billigeren Lautsprechern viel bessere Wiedergaben gehört.

Kuhmist kann man nicht vergolden, wenn der Raum an sich es nicht hergibt kann man auch mit Bedämpfung, die in dem Bereich wo die Raummoden auftreten ja meist sowieso nicht wirkt, nicht viel erreichen. Da bleibt eigentlich nur der Griff zum Kopfhörer oder eben Nahfeldwiedergabe die einen grösseren Raum vortäuscht. Am besten eben wirklich so gross wie der Aufnahmeraum, wir brauchen eigentlich eine variable Raumakustik. In dieser Beziehung ist der www.holophony.net Ansatz sicher ein wichtiger Schritt.
Geschrieben: 16 Nov 2008 12:41

Markus Pajonk

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Zitat von sinuswelle
Man müsste also den Aufnahmeraum zu Hause haben!

Hallo,

nein, eben nicht. Weil du dann die gleiche Abhörkette haben müsstet. Aber dann ist immer noch nicht gewährleistet, das Spass daran hast oder -in meinem Falle- es sich authentisch anhört. Denn die Aufnahmeräume mit den Abhören sind auf "Analyse" "Monitoring" getrimmt.

Markus
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Geschrieben: 16 Nov 2008 13:45

Hideo.Kojima

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Hideo.Kojima Ist mittendrin im Uni Alltag...

ist doch eigentlich egal mit dem jeweiligen Equipment wlche perfekt auf die Räumlichkeiten zugeschnitten ist kann man fast überall die höchsten Soundqulitäten erschaffen

Nur unsere Gehör nimmt dass so gut wie kaum wahr.

Kannst ja nen Test machen hör mal einen Song auf ner super anlage und danach den gleichen song über den Laptop, nach gewisser zeit gewöhnen sich die Ohren an diesen Sound.
Geschrieben: 16 Nov 2008 14:16

Markus Pajonk

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Hallo,
500 Euro mehr in Raumakustik als in Boxen verspricht mehr Klangerfolg, 500 Euro mehr in Boxen als in Elektronik verspricht auch mehr Klangerfolg. Das mal so am Rande, bevor Elektronik und Boxen in einen Pott geschmissen werden.
Markus
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Geschrieben: 16 Nov 2008 14:24

Heimkinoonkel

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Also mir reicht meine Anlage. Bei 7.1 DTS ES und einem tollen Schocker im Player läuft mir da schon die Gänsehaut.
Geschrieben: 16 Nov 2008 14:51

sinuswelle

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Zitat:
Zitat von Markus P.
Hallo,

nein, eben nicht. Weil du dann die gleiche Abhörkette haben müsstet. Aber dann ist immer noch nicht gewährleistet, das Spass daran hast oder -in meinem Falle- es sich authentisch anhört. Denn die Aufnahmeräume mit den Abhören sind auf "Analyse" "Monitoring" getrimmt.

Markus

Die Möglichkeiten der Tonmeister sind beim abmischen sehr begrenzt. Wie soll man denn zum Beispiel einen zwölf meter hohen Konzertsaal authentisch und familiengerecht abmischen, wenn in den herkömmlichen Formaten überhaupt keine Information zur Elevation einer Schallquelle enthalten ist. Oder wie sollte man den hohen Direktschallpegel eines Zwiegespräches im freien abmischen wenn im üblichen Wiedergaberaum selbst in weniger als einem meter von den Boxen der Diffusschallanteil grösser wird als der Direktschallanteil?

Sieh zum Beispiel weiter oben das Bild von dem schönen Wiedergaberaum von Ralle. Ich bin sicher dass ein Chello selbst wenn es nur aus der rechten Box gespielt wird in dem Raum sehr authentisch klingt. Kritischer wirds schon beim Sinfonieorcherster, das passt einfach nicht rein in den Raum und es würde nicht mal besonders klingen wenn die Musiker selbst anreisen würden. Und ein Zwiegespräch zwischen den Tatortkomissaren aus dem inneren eines Autos kannste mit der Anlage in dem Raum mit Sicherheit nicht mal annähernd reproduzieren.

Ich geb dir allerdings recht dass die Aufnahmen mit weniger Nachhall abgemischt sein müssten wenn der Wiedergaberaum akustisch angepasst sein könnte. Der Nachhall spielt aber für die räumliche Ortung der Quelle eine untergeordnete Rolle.


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