Kinofilme werden üblicherweise auf analogen 35 mm Film aufgenommen.
Exakte Angaben zur Auflösung sind schwer machbar, da das immer ein
bißchen auf die Filmemulsion ankommt. Auch ist eine Angabe der
Auflösung in Pixel relativ problematisch, da analoger Film in dem
Sinne gar keine Pixel hat.
Trotzdem kann man grob sagen, daß ein analog aufgenommener 35 mm
Film in etwa eine Bildqualität hat, wie sie bei einer digitalen
Aufzeichnung mit etwa 4k (4096 x 2160 Pixel) herauskäme. Die
AUflösung auf einer BD ist 1920 x 1080 (also etwa 1,875k).
Somit sollten eigentlich auch alte Filme genug Qualität haben für
eine Übertragung in digitales HD.
Blöd ist, daß vom analogen 35 mm Filmstreifen bis zur fertigen 35
mm Vorführkopie sehr viel kopiert wird. Der Filmstreifen, der im
Kino durch den Projektor läuft ist meist eine Kopie in der 7. bis
10. analogen Kopiergeneration.
Durch jeden analogen Kopiervorgang geht Qualität verloren.
Optimal wäre es, wenn nun die absoluten Kameraoriginalnegative für
den Transfer verwendet werden würden (Kopiergeneration Null). Denn
die haben auflösungstechnisch noch die besten Vorraussetzungen.
Problem dabei: oft gibt es die gar nicht mehr (wurden irgendwann
aus Platzgründen entsorgt), oder sind schlecht gelagert worden
(übler Zustand), außerdem sind sie noch völlig ungeschnitten
(enthalten also noch das "Kamera läuft, Klappe: Filmtitel,
Szenennummer, Take 5! Und Action bitte!"), jede Kameraeinstellung
ist x-mal vorhanden. Wenn die Schnittliste abhanden gekommen ist
(was auch schon mal passiert ist), ist gar nicht klar, welche der
zwanzig fast gleich aussehenden Wiederholungen für eine Einstellung
letztendlich im Film verwendet wurde.
Und im Falle eines Films mit Effekten wie Matte und
Greenscreen/Bluescreen sind auf den O-Negativen nur die
grünen/blauen Flächen des Studiohintergrundes drauf. Die
eigentlichen Hintergründe kamen erst durch optische Kopiervorgänge
allerfrühestens in der 4. Kopiergeneration mit rein.
Möglichkeit 1: O-Negativ nehmen, alles nochmal neu schneiden, Ton,
Musik, Geräusche, Sprache neu anlegen und neu schneiden, neu
mischen, grüne/blaue/ (schwarze bei "Matte") Flächen rausnehmen und
durch digitale ersetzen, optisch einkopierte analoge Effekte (bei
alten Filmen) durch neue digitale ersetzen. Einkopierte Titel (die
auf dem O-Negativ noch gar nicht drauf sind) neu anlegen und
digital einfügen.
Möglichkeit 2: Kopie der vierten Generation transferieren (da ist
alles drauf). Fertig.
Möglichkeit 1: mehr Qualität, eventuell leichte Bildabweichungen
zum Originalfilm, da die optischen Effekte nochmal neu und digital
erstellt werden mußten, neue Tonmischung (eventuell minimale
Abweichungen im Klang), teure und langwierige Prozedur.
Möglichkeit 2: preiswert und schnell, aber weniger Qualität.