Stimmt so nicht ganz... Rabattschlachten so an sich gibt es gar
nicht
Es gibt verschiedene Arten der Preisreduktionen, aber ein Rabatt
ist was anderes... ich erklär mal die einzelnen Stufen:
Erstmal
Rabatt: Rabatt gibt es in 2 Formen. 1.) Als
einmaliger Abschlag auf einen Artikel um in kundenbezogen
weiterzugeben und somit eine weitere Preisattraktivität zu
gewährleisten. Bei vielen Anbietern ist dies jedoch bereits
einkalkuliert, vorwiegend im Elektrobereich. 2.) Rabatt wird bei
der Einhaltung gewisser Abmachungen gewährleistet. Bezahlung von
Rechnungen im vorgegebenen Zeitraum (Skonto), Abnahme einer
gewissen Menge etc...
Dauerniedrigpreise: Viele Titel bzw Artikel sind
Kernartikel, bei der Nahrungsmittelbranche z.B. Milch, Nudeln,
Tomaten, aber auch Batterien etc... hierbei wird immer tagesaktuell
der Preis der Mitanbieter angepasst. Gehen die hoch, gehen alle
andere auch hoch, gehen die runter, blablabla...
Aktionspreise: Aktionspreise gibt es auch
Unterteilungen ->
langfristig: Bereits über Monate hinweg wird die
Aktion zu einem gewissen Zeitpunkt geplant, etwa aufgrund eines
bestimmten Ereignisses wie Valentinstag, Ostern, Weihnachten,
Olympiade, WM, etc... dafür werden dann bestimmte Aktionsartikel
besorgt, die auch mit der Industrie abgesprochen werden und
dementsprechend auch im EK abgehandelt werden. Dadurch sind aber
bestimmte Vereinbarungen einzuhalten, wie Mindestabnahmemenge, ggf.
extra Produktionen, sowie etwaige weitere Bedingungen... keiner
gibt etwas umsonst oder aus brüderlicher Nächstenliebe.
Merke: Das Geschäft ist knallhart und es zählt letztendlich
der Umsatz!
mittelfristig: Relativ kurz vor knapp (Zeitraum
ca. 2 - 3) werden Preise eines bestimmten Artikels bei anderen
Mitbewerbern bekannt. Das sind dann Richtpreise um den eigenen
Verkaufspreis (auch LVP = LAdenverkaufspreis genannt) zu
kalkulieren. Hierbei sind übrigens generell Spannen sehr wichtig,
also die Differenz zwischen EK und VK (abzüglich Mehrwertsteuer!
Diese richtet sich natürlich nach dem jeweiligen Land!!!!) Sprich:
alleine durch die Mwst kann es sein, dass man bei einem Artikel
bereits drauflegt, obwohl man noch über EK verkauft.
Aber weiter: So wird bei Preisbekanntgabe mittelfristig eine Aktion
geplant, was aber auch durch Terminverschiebungen sich ergeben
kann.
kurzfristig: Eine Aktion kann hierbei sowohl
geplant sein oder auch nicht. Initiator ist hierbei entweder das
kurzfristige Angebot eines Industriepartners oder auch eine
vorausgehende Aktion eines Mitanbieters.
Nun gibt es 2 Möglichkeiten:
Eine eigene Aktion ist ebenfalls geplant: Preis kurzfristig
anpassen, da man sonst keine Kunden zieht und den Artikel nicht
verkauft.
Keine eigene Aktion ist geplant: Preis des Artikels wird
kurzfristig angepasst, da man ansonsten ggf. das Gesicht verlieren
kann. Im Beispiel: Überall wird Iron Man beworben für 10,- Euro,
nur bei einem selbst nicht. Wenn man nun eine entsprechende
Marktgröße hat, zieht man da aus Imagegründen nach.
Desweiteren gibt es noch solche Spielereien wie Zweitplatzierungen
(Aktionen ohne Werbeanstoß), Sonderverkaufs- oder Restpostenverkauf
(hier wird ein gewisser Wert "abgeschrieben", quasi Geld verbrannt,
um den Artikel billiger abzuverkaufen).
Übrigens: Ich komme aus dem Handel und arbeite seit 10 Jahren dort,
speziell in einer Abteilung die zu 90% mit Aktionen zu tun hat,
wobei ich mich noch zusätzlich auf Marktanalyse und
Werbeerfolgskontrolle speziallisiert habe, von daher maße ich es
mir an zu behaupten, dass ich mich in diesem Bereich
dementsprechend auskenne.
Von daher finde ich es ab und an schon belustigend, wie manche
Leute sich dabei so sicher sind, dass Billigpreise doch absolut
kein Problem sind, ohne die gigantische Maschinerie dahinter zu
kennen...
Mag jetzt arrogant klingen, aber ist mir absolut wurschd! :cool: