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Ich.Darf.Nicht.Schlafen.

Gestartet: 28 Mai 2015 16:25 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
27.03.2015
Laufzeit:
92 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 28 Mai 2015 16:25

ronny2097

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Mit dem Thema „Schlafen“ hat man sich bereits in mehreren Filmstoffen auseinandergesetzt. Sei es nun Nightmare on Elm Street, in dem die Kinder nicht einschlafen wollen, da sie Angst haben, der Scherenhand von Freddy zum Opfer zu fallen oder Inception, in dem es darum geht, durch das geheime Eingreifen in die Träume anderer, deren tiefste Geheimnisse aufzudecken. Tatsächlich ist es aber so, dass die wahren Funktionen des Schlafs selbst heutzutage noch nicht vollständig geklärt sind. Fakt ist aber: Wir Menschen müssen alle schlafen, um zu überleben. Aber was wäre, wenn wir aus dem Schlaf erwachen und uns hinterher nicht mehr daran erinnern könnten, wer wir eigentlich sind und wo wir herkommen? Exakt mit diesem Thema setzt sich der neue Thriller Ich. Darf. Nicht. Schlafen. (Originaltitel: Before I Go to Sleep) von Regisseur Rowan Joffé (28 Weeks Later) auseinander, welcher nach der gleichnamigen Bestseller-Romanvorlage von Steve Watson adaptiert wurde und Ende letzten Jahres im Kino zu sehen war.

Story:

Christine Lucas (N. Kidman) erwacht jeden Tag aufs Neue verängstigt und verwirrt aus ihrem Schlaf. Sie teilt sich das Bett mit einem Mann (C. Firth), der behauptet, er sei seit vierzehn Jahren ihr Ehemann und lebt mit diesem gemeinsam in einem Haus, von dem er sagt, es gehöre ihnen. Doch tatsächlich denkt sie jeden Morgen, dass sie eine alleinstehende Single-Frau Mitte zwanzig ist, doch in Wirklichkeit ist sie verheiratet und vierzig Jahre alt. Christine leidet an psychogener Amnesie, welche durch einen traumatischen Unfall ausgelöst wurde und die jede Nacht das Wissen des vorangegangenen Tages wieder verschwinden lässt. Eines Tages bekommt sie einen Anruf von Dr. Nash (M. Strong), einem Neuropsychologen, der sich auf ihre Krankheit spezialisiert hat. Dieser erzählt ihr, dass sie – ohne das Wissen ihres Mannes – bereits seit mehreren Wochen zusammenarbeiten, um ihr Gedächtnis wiederherzustellen. Er erzählt ihr, dass sie gar keinen gewöhnlichen Unfall hatte, sondern nach einem brutalen Angriff zurückgelassen wurde. Um ihr Wissen über die Nacht retten zu können, gibt er ihr eine Videokamera, mit der sie fortan in selbst erstellten Videotagebüchern Informationen festhalten soll, welche sie täglich über ihre Vergangenheit sammelt. Tag für Tag fügt sich auf diese Weise langsam ein Puzzle zusammen und Christine erkennt, dass die Wahrheit weitaus gefährlicher ist, als sie es sich jemals hätte vorstellen können.

Wie man anhand der Geschichte des Films unschwer erkennen kann, hat man es hier mit einem Psycho-Thriller zu tun, der erfreulicherweise von Anfang bis Ende spannend bleibt und dank des großen Staraufgebots wie Nicole Kidman als verstörtes Opfer, Colin Firth als verständnisvoller Ehemann sowie Mark Strong als fürsorgenden Arzt, prächtig unterhält. Zwar reicht die Filmadaption nicht an die Klasse der 2011 erschienenen Romanvorlage des britischen Autoren Steve Watson heran, sie darf aber gerne zu den besseren Umsetzungen gezählt werden. Einen Großteil daran tragen die namhaften Darsteller, die in ihren Rollen wahrlich überzeugend agieren, aber auch die filmische Adaption des Stoffes, welche im Buch zum größten Teil aus den Videotagebuch-Aufzeichnungen besteht, kann sich sehen lassen.

Christine taucht dank der Video-Blogs immer mehr in das Geschehen der vergangenen Wochen ein und muss dabei sogar erschreckend feststellen, dass ihr Ehemann Ben nicht immer die Wahrheit erzählt. Selbstverständlich geschieht das nur zu ihrem eigenen Schutz, wie er beteuert, aber wem kann man bitteschön vertrauen, wenn man jeden Tag aufs Neue fast bei null anfangen muss und sich nichts richtig anfühlt!? Letztlich kommen Christine auch berechtigte Zweifel am ehrenvollen Verhalten ihres Arztes auf, denn die kostenlose medizinische Fürsorge geht weit über die normaler Patienten hinaus. Kurzum: Ein toll inszeniertes Kammerspiel, das zwar ruhig aber dennoch spannend erzählt wird und zum Ende hin sogar richtig an Fahrt aufnimmt.

Bildqualität:

Beim HD-Transfer im Seitenverhältnis von 2.35:1 (16:9) dominieren überwiegend Braun- und Blautöne, welche die bedrückende Stimmung im Film gut untermalen. Die Farben sind meist kräftig und auch das Kontrastverhältnis sowie der satte Schwarzwert können sich sehen lassen. Nicht immer optimal ist die Bildschärfe, die vor allem bei dunkleren Szenen sowie Gesichtsaufnahmen schwankend ausfällt. Deutlich besser ist die Bildqualität in helleren Abschnitten, in denen dann auch das stets vorhandene, allerdings nie als störend empfundene Filmkorn, weniger hervorsticht. Referenzqualität wird zwar keine erreicht, aber trotzdem ist der Transfer weit über dem gehobenen Mittelmaß angesiedelt.

Tonqualität:

Vom deutschen als auch englischen Originalton, welche beide in verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1 vorliegen, sollte man nicht zu viel erwarten, handelt es sich bei Ich. Darf. Nicht. Schlafen. doch um einen Film, bei dem überwiegend die Dialoge dominieren. Hin und wieder gibt es zwar einige nette Surround-Effekte zu hören, zum Beispiel, wenn Christine gerade eine ihrer alten Erinnerungen Revue passieren lässt, ansonsten wird die Soundkulisse aber eher vom starken und überaus räumlich klingenden Score des britischen Komponisten Ed Shearmur (Eiskalte Engel, Atemlos – Gefährliche Wahrheit) untermalt. Zu erwähnen wäre außerdem noch, dass die gesprochenen Dialoge stets klar und verständlich wiedergegeben werden.

Ausstattung:
  • Vortrailer zu „Sin City – A Dame to kill for (1:16 min. / HD)

  • Vortrailer zu „The Expendables 3“ (1:01 min. / HD)

  • Featurette (3:25 min. / HD)

  • Interviews mit Cast & Crew (29:10 min. / HD)

  • Trailerschau zu acht weiteren Titeln

  • Wendecover

Wirklich viele Extras haben es leider nicht auf die Disc geschafft. Die einzigen Features zum Film bestehen aus einigen mehr oder weniger aufschlussreichen Interviews mit den Darstellern und Machern sowie einem kurzen werbelastigen Featurette. Immerhin liegt das gesamte Bonusmaterial komplett in HD vor und wurde auch deutsch untertitelt. Ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo ist ebenfalls enthalten.

Fazit:

Die Filmadaption der gleichnamigen Bestseller-Romanvorlage ist Regisseur Rowan Joffé gelungen und wird von Beginn bis zum Ende spannend erzählt. Der Film spielt gekonnt mit dem Zuschauer, ist verwirrend und manchmal sogar etwas verstörend und brilliert allen voran mit einer erstklassigen Darstellung von Nicole Kidman, die hier das Amnesie-Opfer wirklich perfekt verkörpert. Technisch ist die Blu-ray in Bezug auf die Bild- und Tonqualität ebenfalls ganz passabel umgesetzt, erreicht jedoch keine Referenzwerte. Dafür schwankt die dargebotene Qualität in hellen und dunklen Szenen zu stark und auch der Sound präsentiert sich zu unspektakulär. Schade ist hier vor allem, dass auf der Disc kaum nennenswerte Extras enthalten sind. Gerade einmal eine knappe halbe Stunde an Interviews mit Cast & Crew sowie eine Mini-Featurette haben es auf die Blu-ray geschafft. Zumindest liegen sämtliche Extras in HD vor, wurden deutsch untertitelt und auch ein Wendecover ist im Set enthalten. Aber trotz der mageren Ausstattung muss hier klar gesagt werden: Wer auf der Suche nach einem intelligenten und spannenden Thriller ist, liegt hier goldrichtig und kann bedenkenlos zugreifen!

Wertung:

Story: 8
Bildqualität: 8
Tonqualität: 7
Ausstattung: 4
Gesamt: 6

Kaufempfehlung: 7 von 10

Testgeräte:

TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-3313
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320


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