Der britische Darsteller wird seit einigen Jahren überwiegend für
humorvolle Filme wie
Haben Sie das von den Morgans
gehört? oder
Mitten ins Herz – Ein Song für dich
angeheuert, da gerade seine charmante Art sowie sein trockener
Humor gut beim Publikum ankommt. Doch beherrscht er auch andere
Genre gut, was er zuletzt bei
Cloud Atlas oder eben auch
Wie schreibt man Liebe sehr gut beweisen konnte.
Letztgenannter erscheint nun über Constantin Film auf Blu-ray und
soll nun in den Heimkinos gute Unterhaltung bieten.
Story
Der britische Drehbuchautor Keith Michaels (H. Grant) war einst
sehr erfolgreich in seinem Metier, war verheiratet und hat einen
Sohn. Ein Skript hat sogar einen Oscar erhalten. Das ist
mittlerweile aber schon 15 Jahren her und mit wachsendem Misserfolg
hat er mit der Zeit alles verloren: Frau, Kind, Geld und seinen
Job. Zur Not nimmt er ein Jobangebot seiner Agentin an, die ihm
eine Stelle des Creative Writing Leiters an einer Uni in New York
vermittelt hat. Zunächst hält er nicht viel von seiner neuen Arbeit
und vernachlässigt seine Klasse, zumindest, bis auf die junge
Schülerin Karen (B. Heathcote) sowie die bereits etwas ältere
Singlemutter Holly (M. Tomei), die ihn beide auf Trab halten und
seine Gedankenweise ändern. Wäre da nur nicht die humorlose, aber
einflussreiche Ethik-Beauftrage Mary Weldon (A.Janney), die ihm
ordentlich die Hölle heiß macht.
Dieser Film stellt ein kleines, wenn auch unbedeutendes Jubiläum
dar, ist es schließlich die mittlerweile schon vierte
Zusammenarbeit von Regisseur und Drehbuchautor Marc Lawrence und
Hauptdarsteller Hugh Grant. Denn bereits bei Produktionen wie Haben
Sie das von den Morgans gehört? oder Ein Chef zum Verlieben
kreuzten sich die Wege der beiden. Das dürfte wohl auch die gewohnt
flotten, originellen und einzigartigen Sprüche von Hugh Grant
erklären, die geradezu typisch für den geborenen Briten sind.
Allerdings wird, wie in letzter Zeit immer häufiger der Fall, gemäß
dem Trailer eine reine Komödie versprochen, was definitiv nicht der
Fall ist, da Wie schreibt man Liebe doch deutliche dramatische Züge
aufweist, dabei aber keineswegs schlecht ist. Gerade die Rolle der
Hauptfigur Keith Michaels, gespielt in der gewohnt einzigartig
charmanten Art von Hugh Grant, macht eine gute Entwicklung vom
Saulus zum Paulus mit und ist somit sehr interessant ausgefallen.
Zunächst zeigt er kein Interesse an seinem neuen Job, doch dann
erkennt er, dass mehr an der Sache dran ist und entdeckt das
Potential seiner Schüler. Gerade diese Evolution des Charakters ist
sehr gut gelungen, und auch wenn die Kalauer am laufenden Band
fehlen und nur stellenweise eingebaut wurden, mangelt es dem Film
keineswegs an Kurzweile.
Neben Hugh Grant sind mit Marisa Tomei (
The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz
), Bella Heathcote (
In Time – Deine Zeit läuft ab),
Allison Janney (
Masters of Sex), J. K. Simmons
(
Whiplash) und Chris Elliott
(
How I Met Your Mother) einige bekannte Gesichter
zu sehen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen
Charakterausprägungen für eine gute Dynamik sorgen und dadurch für
Abwechslung sorgen.
Bildqualität
Das Bild hinterlässt im Großen und Ganzen einen sehr positiven
Gesamteindruck. Das macht sich vor allem durch die sehr gute
Schärfe bemerkbar, die gerade in Nahaufnahmen keinerlei Grund zur
Beanstandung liefert, sondern sämtliche Feinheiten akkurat
wiedergibt. In dunklen Szenen werden allerdings stellenweise einige
Details verschluckt, was aber nur selten vorkommt. Die Farben sind
durchweg natürlich und kräftig ausgefallen, wobei auch der
ausgewogene Kontrast gut eingestellt erscheint. Der Schwarzwert ist
gut, könnte aber stellenweise gerne noch ein klein wenig satter
sein. Dafür sind keinerlei Beanstandungen wie etwa störendes
Rauschen, Banding oder Kompressionsspuren festzustellen
gewesen.
Tonqualität
In akustischer Hinsicht wird bei diesem Titel eine gute Leistung
geboten. Die Tonspuren liegen, wie aus dem Hause Constantin
gewohnt, in DTS HD High Resolution 5.1 vor. Die deutsche Abmischung
bietet eine gute Dynamik sowie einen natürlichen Klang. In
einzelnen Szenen vermisst man zwar die Hintergrundgeräusche, doch
fallen recht häufig Surroundeffekte auch aus den hinteren
Lautsprechern auf. Die Direktionalität ist gut ausgefallen. Der
Subwoofer leistet bei einzelnen Musikszenen gute Arbeit, allerdings
könnten die Bässe noch etwas kräftiger sein. Die Dialoge sind
jederzeit klar verständlich und gehen auch in lauteren Szenen nicht
unter. Eine insgesamt gutklassige Abmischung, die bei einem Film
wie diesem auch vollkommen ausreicht. Im Übrigen sind auch eine
Hörfilmfassung sowie Untertitel für Hörgeschädigte vorhanden.
Ausstattung
-
Blick hinter die Kulissen (HD; ca. 8 Minuten)
-
Interviews mit Cast & Crew (HD; ca. 30 Minuten)
-
Original Trailer in Deutsch und Englisch (HD; ca. 4
Minuten)
-
Trailershow (HD)
Das Bonusmaterial wurde sehr übersichtlich gegliedert und liefert
nur bedingt interessante Informationen zum Film. Immerhin liegen
sämtliche Beiträge komplett in HD sowie deutsch untertitelt vor.
Der „Blick hinter die Kulissen“ ist eher unspektakulär ausgefallen
und kann getrost übersprungen werden. Dafür sind die Interviews mit
einzelnen Schauspielern oder u.a. Regisseur Marc Lawrence umso
interessanter ausgefallen und sind definitiv einen Blick wert. Als
Abschluss gibt es noch den Original-Trailer in Deutsch und
Englisch. Eine Trailershow zwecks Eigenwerbung, sowie ein
Wendecover sind ebenfalls vorhanden.
Fazit
An dieser Blu-ray Veröffentlichung gibt es kaum etwas zu
beanstanden. Das Bild begeistert mit einer sehr guten Schärfe,
kräftigen Farben und guten Kontrastverhältnissen. Der Ton lässt
zwar noch ein wenig Luft nach oben, bietet aber eine genretypisch
gute Qualität. Lediglich das Bonusmaterial ist sehr knapp
ausgefallen, deckt aber zumindest die Grundbedürfnisse für
Interessierte ab. Abgesehen von der Tatsache, dass der Film
entgegen der Vermarktungstaktik des Publishers keine Komödie ist
und die meisten herausragenden Gags bereits im Trailer verbraten
werden, lohnt sich dennoch ein Blick in Wie schreibt man Liebe. Die
Drama-Komödie bietet eine interessante und kurzweilige Geschichte
mit einem gewohnt herausragenden Hugh Grant, dessen
Charakterentwicklung das Defizit an Witzen wieder gut wettmacht.
Fans dürfen gerne ein Auge riskieren. (sah)
Story 7
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 4
Gesamt * 7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Kaufempfehlung7 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1