Vielleicht hab ich mich nicht deutlich ausgedrückt: seine Reputation, nur "gute" Filme auszuwählen. Ich halte Bill Murray für sehr gut, aber er hat diesen Nimbus, nur in auserwählten ausergewöhnlichen Projekten mitzuarbeiten und diesen kann ich nicht verstehen, weil er oft genug gegenteiliges bewiesen hat.

Ah. Da bin ich voll bei Dir.

Wobei ich von Schauspielerkult eh nix halte. Die sollen nach vorne treten wenn sie dran sind, ihre Zeilen aufsagen und dabei möglichst nicht nerven ;)

Einige machen das besser als andere, aber manchmal wird man auch überrascht. Aber schlechte Filme drehen sie fast alle irgendwann.

Ach Gottchen, jetzt hängt euch doch nicht daran auf, ob es sein Wunschprojekt ist oder nicht.

Für mich stellt es sich so dar, weil es für einen altgedienten GB-Fan in aller Regel deutlich schwieriger wird, mit neuem Cast, noch dazu in der jetzigen Konstellation, hier positive Erwartungen zu schüren. Teil 3 mit den alten Haudegen war schon ne gewagte Idee und sie haben es viele Jahre lang ja nicht hinbekommen und das oftmals wegen Murray, der oft blockierte. Hier spielt er jetzt einen Cameo, was unterm Strich nen Kurzauftritt gegen ne Stange Geld macht. Was er sich dabei gedacht hat oder denkt, wissen wir natürlich nicht, aber man muss auch nicht immer alles sooo wörtlich nehmen.

Murrays Reputation kommt zum Großteil übrigens aus den 80ern und zwar auch für die Kritikergemeinde. Denn auch als jüngerer mann hat er ja nicht nur irgendwelche zotigen Komödien gemacht. ;)

Lost in Translation war für Murray in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit eher das was Pulp Fiction für Travolta war. ;)

Tut das jemand? Für mich ist der Film ein No Go, ob Bill Murray da nun Bock drauf hat oder nicht, ist mir völlig wurscht.

Naja, nicht so ganz. Für Lost in Translation hat er halt die Oscar-Nominierung bekommen und den Golden Globe gewonnen. Und das hatte schon Folgen. Auch wenn man seine darauf folgende Rollenauswahl betrachtet.

Travolta hingegen hat vor Pulp Fiction doch nie irgendjemand als richtigen Schauspieler wahrgenommen. Danach eigentlich auch nicht.

Travolta war ein Weltstar weit vor Pulp Fiction und zu diesem Zeitpunkt eben auch in der versenkung verschwunden. Tarantino hat seine Karriere reaktiviert und auf ein neues Level gehoben.

Davon abgesehen, dass die Travolta These eben zum ersten mal bei mir ankommt. Klar kommt er aus dem Tanzbereich und wurde damit auch erstmals erfolgreich, ihm aber abzusprechen ein richtiger Schauspieler zu sein, halte ich für sehr gewagt.

Der Oscar für Murray ist ne tolle Sache gewesen, nur dass die Öffentlichkeit vor allem bemerkte, dass der alte Mann, den zu diesem Zeitpunkt fast alle Leute nur noch mit besagten zotigen Komödien in Verbindung brachte tatsächlich anspruchsvolle Leistungen liefern kann.

Die breite Masse ist da mit den Schubladen ja insgesamt recht schnell und vergisst den Teil dann eben nicht so leicht. ;)

Nach LiT hat Murrays Karriere den Schub für seinen zweiten Frühling bekommen, weil der Film nachhaltig die Wahrnehmung der Öffentlichkeit beeinflusst hatte. Die Parallelen sind da also schon recht offensichtlich...

Ich spreche ihm das nicht ab, ich glaube nur, dass er nicht als ein guter Schauspieler wahrgenommen wird.

Was den Weltstar angeht: Ja, genau, Saturday Night Life, Grease, Staying Alive, Guck mal wer da spricht 1-3, das waren so die größten Erfolge, die er vor Pulp Ficiton hatte. Er galt als Tänzer und als Darsteller in miesen 80er Jahren Familienkomödien.

Mehr nicht, Weltstar ja, aber nicht als Schauspieler. Im Leben nicht.

Naja guter Schauspieler und Filmstar sind schon zwei unterschiedliche Dinge, ähnlich wie Kinohits und Gute Filme. Und was Gut angeht ist auch immer wieder so ne Geschmacksfrage.

Ich selbst mag Travolta in seiner Post Pulp Fiction Ära

und allgemein mag ich Murray egal ob in Komödien oder in ersten Filmen. Aber mir ist jetzt schon klar dass ich den neuen Ghostbusters wohl nicht mögen werde, dafür ist die Ausgangslage einfach zu schlecht.

Und nicht zu vergessen mit Blues Brothers 2000 hat Akroyd schon ne Fortsetzung in den Sand gesetzt

Das ist deine Meinung. Die meisten Leute die ich kenne, halten ihn für einen tollen Schauspieler mit enormen Charisma.

Und kuck mal wer da spricht war nicht umsonst die erfolgreichste Komödie seiner Zeit.

Mag heute schwer vorstellbar sein, aber damals war Teil 1 schon was besonderes und lustig eben, anspurchsvoll sicherlich nicht.

Und Murray? Er hatte Ghostbusters, wo er seit jahren immer wieder betonte, dass er kein Fan der Filme sei, er hatte "Und täglich grüßt das Murmeltier, Die Geister die ich rief und? Viele viele Komödien, wo er immer alberner war, als die Filme in denen er mitspielte und in der Zwischenzeit darauf festgelegt war. Aus der Ecke kam er erst durch LiT wieder raus.

Absolut.

Aber Travolta war auch nicht in der Versenkung verschwunden. Pulp Fiction folgte direkt an die unsägliche "Kuck mal"-Reihe. Dass Tarantino den irgendwo ausgebuddelt hat, ist nur ne Legende.

Er hat ihm nur eine etwas andere Rolle zugetraut. Und genau da sind wir wieder bei der Wahrnehmung sder schauspielerischen Leistung.

Ich glaube nicht, dass ich irgendwo was gegenteiliges sage. Ich habe nichts gegen Travolta vorzubringen, ich halte nur den Murray-Vergleich für Unfug.