Der kleine Nick macht Ferien Blu-ray Review
Story 7
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 6
Gesamt * 8
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Wenn man den Begriff Comicverfilmung hört, denkt man zunächst dabei
an Produktionen wie
The Avengers,
X-Men oder
The Dark Knight, also quasi an die
ganzen Marvel und DC Comic Verfilmungen, die aktuell Milliarden
einspielen. Kommt ergänzend noch als Ursprung Frankreich hinzu,
fällt der erste Gedanke auf den kleinen Gallier Asterix.
Tatsächlich reichen die Abenteuer des kleinen Nick noch weiter
zurück, schließlich erschufen Texter René Goscinny und Zeichner
Jean-Jacques Sempé bereits 1956 Comics mit dem kleinen
französischen Jungen. Nachdem bereits 2009 die erste
Leinwandadaption
Der kleine Nick erfolgreich in den
Kinos lief, folgt nun mit
Der kleine Nick macht
Ferien eine Fortsetzung.
Story
Was hat sich der kleine Nick (M. Boisselier) auf die Sommer-Ferien
gefreut, denn auch wenn sich seine Eltern (V. Lemercier und K.
Merad) immer um das Urlaubsziel streiten, hat er dort immer viel
Spaß. Diesmal geht es an den Strand und kaum angekommen, hat der
Kleine wieder eine Menge Freunde gefunden, mit denen er den ganzen
Tag spielt. Die Freude endet aber schnell, als er auf die kleine
Isabelle (E. Malatier) mit ihren Eltern trifft. Denn in ihm wächst
der Verdacht, dass deren und seine Eltern vorhaben, die beiden
miteinander zu verheiraten und das geht nun wirklich nicht.
Zusammen mit seinen Freunden heckt er so einen Plan nach dem
anderen aus, um diese Pläne zu vereiteln, denn irgendwie ist das
kleine Mädchen mit ihren großen Augen und der eisigen Mine auch
gruselig.
Laurent Tirard zeichnet sich bei diesem Sequel erneut für die Regie
und den Posten als Co-Autor verantwortlich. Auch wenn Valérie
Lemercier (Asterix & Obelix - Im Auftrag Ihrer Majestät) und
Kad Merad (Willkommen bei den Schties) wieder in ihren alten Rollen
als Eltern des Protagonisten zu sehen sind, wird der kleine Nick in
dieser Fortsetzung nicht mehr vom mittlerweile 16-jährigen Maxime
Godart, sondern von Mathéo Boisselier gespielt. Dieser fügt sich
aber ebenfalls gut in die Rolle ein. Insgesamt schafft es das
Sequel nicht ganz, das hohe Niveau des Vorgängers zu erreichen, was
mitunter auch daran liegt, dass nicht nur die Abenteuer des kleinen
Nick im Fokus liegen, sondern auch die Eltern mehr in den
Mittelpunkt gerückt werden. Das nimmt dem Film zwar etwas
kindlichen Charme, zeigt aber keinerlei Schwächen, was den Humor
betrifft, denn die Gagdichte ist immer noch sehr hoch.
Erfreulicherweise werden da nicht, wie es mittlerweile fast schon
üblich ist, alle gelungenen Späße bereits im Trailer verbraten.
Konsequent reiht sich ein Lacher an den anderen, auch wenn dem
Zuschauer mal die Möglichkeit geboten wird, zwischendurch kurz zu
verschnaufen.
Lediglich zwei, drei Gags wollen nicht so ganz zünden, wobei der
Nebenplot mit Nicks Mutter und dem italienischen Filmproduzenten
doch über das Ziel hinausschießt und somit auch stark vom Konzept
abweicht, denn schließlich heißt der Film
Der kleine Nick
macht Ferien und nicht „Die Mutter vom kleinen Nick wird
Schauspielerin“. Abgesehen davon gibt es aber immer wieder einige
eingestreute und gut platzierte Späße, die über die wenigen Mankos
hinwegtrösten und somit dennoch für gute Unterhaltung sorgen. Die
einzelnen Figuren grenzen sich charakterlich deutlich voneinander
ab, was vor allem bei den Kindern bemerkbar ist. Dadurch wird eine
ausgewogene Dynamik in der Charakterzeichnung entwickelt, die
dadurch nicht nur einen kindgerechten Touch erhalten, sondern auch
für zusätzliche Lacher sorgen. Dabei wird auch vereinzelt die
Grenze zur Überzeichnung ein wenig überschritten, was aber den
Zuschauern des ersten Teils bekannt vorkommen sollte. Denn gerade
das Spiel mit Stereotypen sorgt für einen angenehmen Charme sowie
eine stimmige Atmosphäre im Rahmen des zeitlichen Settings.
Bildqualität
Beim Bild kommen wie auch bereits beim Vorgänger einige stimmige
Farbfilter zum Einsatz, die sich aber als Stilmittel keineswegs
störend bemerkbar machen. In erster Linie handelt es sich dabei um
einen grundsätzlichen leichten Gelbstich, der dem Film einen
nostalgischen 50er, respektive 60er Jahre Look verleihen soll. Das
wird ergänzt durch knallige und bunte Farben, die aber dennoch
durchweg natürlich erscheinen, dabei aber eine starke Sättigung
aufweisen. Der Kontrast ist in diesem Zusammenhang stets
ausgewogen, wenn gleich ein klein wenig erhöht, was aber gut in den
optischen Kontext passt. Der Schwarzwert ist ebenfalls sehr
kräftig. Es fällt deutlich auf, dass die Szenen in der Dunkelheit
bei Tag aufgenommen wurden und nachträglich digital angepasst
wurden, da die Dunkelheitsübergänge nicht gleichmäßig ausschauen,
was aber schon das einzige deutlich erkennbare Manko ist. Abgesehen
davon erreicht auch die Schärfe stets gute bis überwiegend sehr
gute Werte, so dass dem Zuschauer ein hoher Detailgrad geboten
wird. Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen.
Tonqualität
Der kleine Nick macht Ferien ist deutlich
dialoglastig ausgefallen, lässt aber keine mangelnde Räumlichkeit
erkennen. Denn gerade in den vielen Außenszenen machen sich doch
recht häufig weiträumig abgemischte Hintergrundgeräusche auf
sämtlichen Kanälen bemerkbar, die für eine natürliche
Surroundatmosphäre sorgen, auch wenn keine klaren direktionalen
Effekten vorhanden sind. Dessen ungeachtet ist die Abmischung
natürlich und klar ausgefallen. Die Dialoge sind durchgehend sehr
gut zu verstehen und erscheinen dabei ein wenig betont, so dass die
Hintergrundgeräusche ein wenig leiser erscheinen. Das einzige Manko
ist die zurückhaltende Basswiedergabe, denn der Subwoofer kommt nur
ansatzweise zum Einsatz.
Ausstattung
-
4 entfallene Szenen (HD; ca. 3 min.)
-
Making ofs
-
Das kleine Making of 1 – Die Kinder (HD; ca. 2 min.)
-
Das kleine Making of 2 – Die Erwachsenen (HD; ca. 2
min.)
-
Das kleine Making of 3 – Der Regisseur (HD; ca. 2
min.)
-
Das große, super-duper Making of von „Der kleine Nick macht
Ferien“ (HD; ca. 23 min.)
-
Interviews mit Cast & Crew (HD; ca. 33 min.)
-
Urlaubserinnerungen (HD; ca. 5 min.)
-
Original Kinotrailer in Deutsch (HD; ca. 2 min.)
-
Trailershow (HD)
Wie bereits beim ersten Teil hat Universum auch bei der Fortsetzung
nicht an Bonusmaterial gespart. Zwar wurde in diesem Fall auf ein
Audiokommentar oder auch verpatzte Szenen verzichtet, wobei aber
dafür eine Menge an Interviews, Making Ofs (jawohl, Plural) sowie
weitere Featurettes dennoch zahlreiche Informationen zum Film
bieten. Sämtliche Beiträge liegen dabei komplett in HD sowie
deutsch untertitelt vor. Ein Wendecover ist ebenfalls
vorhanden.
Fazit
In technischer Hinsicht wird dem Käufer dieser Blu-ray eine gute
Qualität geboten, wobei vor allem das Bild zu überzeugen weiß.
Gerade die überwiegend sehr gute Schärfe sowie die satten Farben
sind dabei auf der Haben Seite zu verzeichnen, dem nur wenige
Mankos entgegenzusetzen sind. Beim Ton punkten vor allem die klaren
Dialoge und die natürliche räumliche Klangkulisse, auch wenn die
Bässe nur schwach wahrzunehmen sind. An Bonusmaterial mangelt es
ebenso wenig, so dass ausreichend Informationen zum Film geboten
werden.
Der kleine Nick macht Ferien ist eine
gelungene Fortsetzung zur 2009er Comic- bzw. Literaturverfilmung
der Vorlage aus den 1950er Jahren. Zwar erreicht Regisseur und
Co-Autor Laurent Tirard nicht ganz das Niveau des Vorgängers,
schafft es aber dennoch, dem Zuschauer gute Unterhaltung zu bieten,
was vor allem aufgrund der zahlreichen lustigen und gut pointierten
Gags gelingt. Fans von französischen Komödien machen dennoch nichts
verkehrt. (sah)
Kaufempfehlung
7 von 10