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Madame Mallory und der Duft von Curry

Gestartet: 08 Feb 2015 20:10 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
05.02.2015
Laufzeit:
122 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 08 Feb 2015 20:10

Jason-X

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Liebe geht durch den Magen. An dem Sprichwort ist was dran, denn wie viele Pärchen gingen bei ihrem ersten Date zum Kennenlernen in ein Restaurant. Doch auch in Filmen wie Ratatouille oder Rezept zum Verlieben wird schön dargestellt, wie auf kulinarische Weise die Romantik schalten und walten kann. Nun erscheint das humorvolle Romantik-Drama Madame Mallory und der Duft von Curry nach einer in Deutschland nicht ganz so erfolgreichen Kinoauswertung auf Blu-ray, um die Zuschauer auf diesem Wege zu erreichen.

Story
Nach einem tragischen Zwischenfall in seiner indischen Heimat flieht der junge, talentierte Koch Hassan Kadam (M. Dayal) zusammen mit seiner Familie um Familienoberhaupt „Papa“ (O. Puri) über Umwege nach Frankreich. Dort angekommen kaufen sie ein altes Haus, um dort ein Restaurant zu eröffnen. Allerdings sind die hiesigen Ortseinwohner der fremdländischen Küche eher abgeneigt, zumal auch auf der anderen Straßenseite Madame Mallory (H. Mirren) ihr Sterne Restaurant „Le Saule Pleureur“ betreibt. Dieser ist das „Maison Mumbai“ ein Dorn im Auge. Dabei verkompliziert sich die Situation nur zusätzlich, als sich Hassan in ihre Sous-Chefin Marquerite (C. Le Bon) verliebt.

Der schwedische Regisseur Lasse Hallström, der mit Filme wie Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht oder Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft weltweit bekannt wurde, darf auch bei Madame Mallory und der Duft von Curry erneut sein geschicktes Händchen für emotionale Themen unter Beweis stellen. Die Handlung basiert im Übrigen auf dem Roman „The Hundred-Foot Journey“ (auch der englische Originaltitel des Films) von Richard C. Morais. Madame Mallory und der Duft von Curry ist mehr als nur als ein Film über Essen und Konflikte. Hier geht es um den Culture Clash, dem Zusammentreffen zweier starker Kulturen – der französischen und der indischen. Gerade in Erstgenannter steht ja die Haute Cuisine hoch im Fokus der Bevölkerung, da ist es ja förmlich ein Affront, dass ausgerechnet auf der anderen Straßenseite ein indisches Curry Restaurant eröffnet. Da spielen nicht nur Vorurteile eine große Rolle. Hallström versteht es da fast schon wie aus dem Effeff, die Aspekte, welche zu Intoleranz, missverständlichen Konflikten sowie zu Engstirnigkeit führen, deutlich darzustellen. Genau so, dass sie noch glaubwürdig erscheinen, aber dennoch die unterschwellige Kritik deutlich werden lassen. Die Gefühlsebene kommt dabei allerdings ebenfalls nicht zu kurz, da sowohl die romantische Ader zum Vorschein kommt, aber auch deutliche dramatische Elemente, wie etwa am Anfang oder auch im Laufe des Filmes, ausgewogen dargestellt werden.

Doch nicht nur auf emotionaler Ebene wird dem Zuschauer viel geboten, sondern auch in optischer Hinsicht. So zum Beispiel die herrlichen und stimmungsvollen Panorama-Aufnahmen aus dem Süden Frankreichs von Kameramann Linus Sandgren, oder etwa die zahlreichen Szenen in den Küchen, die bei der Zubereitung der Speisen dem Publikum das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.
Dabei spielt auch die schauspielerische Komponente eine wichtige Rolle. Gerade die Charakterdarstellerin Helen Mirren (Hitchcock) spielt ihre Figur sehr kontrastreich und weiß damit, deutliche Akzente zu setzen. Dem stehen Manish Dayal in seiner Hauptrolle als Hassan, Charlotte Le Bon als Love Interest Marguerite sowie Om Puri als ‚Papa‘ in nichts nach und bieten ebenfalls überaus glaubwürdige und natürliche Leistungen.

Bildqualität
Madame Mallory und der Duft von Curry ist endlich mal einer der Sorte Film, die noch nach der alten Schule auf 35mm Zelluloid gedreht wurden, was der Darstellung einen filmischen, authentischen Anstrich verleiht. Das Filmkorn bleibt dabei stets angenehm dezent und neigt nicht zu Störungen. Die Schärfe ist dabei hervorragend ausgefallen und bietet gerade in Nahaufnahmen einen außerordentlich hohen Detailgrad, bei dem feine Härchen oder Falten akkurat wiedergegeben werden. In Aufnahmen in der Totalen wird zwar das eine oder andere Panorama etwas weicher dargestellt, was aber keineswegs stört. Die Farben erscheinen sehr natürlich und kräftig, bei starker Sättigung und ausgewogenem Kontrast. Der Schwarzwert präsentiert ein knackiges Schwarz. Vereinzelt sind Durchzeichnungsprobleme zu erkennen, die aber nur dezent ausfallen. Weitere Beeinträchtigungen, wie etwa auch Kompressionsspuren, sind hingegen nicht aufgefallen.

Tonqualität
Trotz der Tatsache, dass es sich bei diesem Film um eine humorvolle Drama-Romanze handelt, wird eine erstklassige Abmischung geboten, die so manchen Actionfilm blass dastehen lässt. Relativ betrachtet natürlich. Allerdings beeindruckt vor allem die aktive Surroundkulisse, die gerade in den Szenen in der Küche sehr gut zur Geltung kommt. Ok, der Bass ist zwar im Großen und Ganzen eher zurückhaltend, aber kommt dennoch in einem passenden Verhältnis sehr gut und nicht aufgesetzt zur Geltung. Die Dynamik erweist sich als natürlich und umfangreich, während die ausgewogene Balance für klare Dialoge eingebettet in transparente Hintergrundgeräusche und einen stimmungsvoll eingesetzten Score sorgt.

Ausstattung
  • „Madame Mallory und der Duft von Curry“ mit Steven Spielberg und Oprah Winfrey (HD; ca. 12 min.)

  • Am Set mit Oprah Winfrey (HD; ca. 4 min.)

  • Coconut Chicken (HD; ca. 5 min.)

  • Das Rezept, die Zutaten, die Reise (HD; ca. 16 min.)

  • Original Kinotrailer in Deutsch und Englisch (HD; ca. 4 min.)

Das Bonusmaterial besteht zwar nur aus insgesamt vier Featurettes, welche allerdings allesamt sehr interessant ausgefallen sind und obendrein komplett in HD vorliegen. Neben einem Beitrag mit den beiden Produzenten Steven Spielberg und Oprah Winfrey, gibt es noch einen Bericht, der einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten wirft und dabei sowohl die Geschichte als auch die Figuren, die Requisiten und weitere Elemente des Filmes illustriert. Dazu gibt es noch ein kurzes Featurette, bei dem Oprah Winfrey und ihre Arbeit am Film genauer betrachtet wird. Zu guter Letzt gibt es noch ein kurzes Video, bei dem gezeigt wird, wie man ein Kokosnuss Hühnchen zubereitet. Ein Wendecover ist vorhanden.

Fazit
Die Blu-ray übertrifft die genretypischen Erwartungen. Dabei punktet das Bild nicht nur durch eine sehr gute Schärfe sowie kräftige, aber natürliche Farben, sondern auch der Ton mithilfe einer sehr umfangreichen aktiven Surroundkulisse sowie einer dynamischen Abmischung. Lediglich das Bonusmaterial hätte gerne noch etwas umfangreicher sein können. Madame Mallory und der Duft von Curry bietet dem Zuschauer sowohl in emotionaler als auch optischer Hinsicht durchweg gute Unterhaltung. Denn nicht nur die tolle Landschaft Südfrankreichs, sowie die leckeren Speisen wissen zu gefallen. Darüber hinaus steht gerade die Handlung um Integration, Toleranz und Liebe in unterschiedlichen Kulturen klar im Fokus von Regisseur Lasse Hallström, der das Thema sehr gut auf den Punkt bringt. Ein wirklich empfehlenswerter Film, der nicht nur für Helen Mirren oder Kochshow Fans geeignet ist. Guten Appetit. (sah)

Story 8
Bild 9
Tonqualität 9
Ausstattung 4
Gesamt * 7

Kaufempfehlung 8 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S Sub / Rear: Dali Zensor 1


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