Gefiel mir richtig gut. Die Prämisse, dass nicht nur der Täter
sondern auch das Opfer erst am Ende revealed werden, funktionierte
super. Ständig glaubt man den Mörder und den Toten identifiziert zu
haben, doch dann tendiert man plötzlich doch in eine andere
Richtung.
Ansonsten kann man die Serie als seriöse und düstere Version von
Desperate Housewives verstehen, was hoffentlich nicht zu
viele abschrecken wird (ich selber konnte damit auch nichts
anfangen). Es geht halt um die Probleme von wohlhabenden Familien,
welche in einer kleinen Kommune in Kalifornien leben, wo Jeder
Jeden zu kennen scheint. Der frequent eingestreute Gossip unter den
Müttern driftet gelegentlich ins Satirische bzw. ins
Karikaturartige ab, nimmt der Geschichte aber zum Glück nicht ihren
Ernst. Männer kommen in dieser Welt fast durch die Bank weg
schlecht weg, weshalb das Ganze einen etwas feministischen Touch
bekommt. Bis auf eine Ausnahme empfand ich das aber nie als
störend.
Die Probleme der jeweiligen Familien sind zwar alle nicht neu, noch
sind die Figuren sonderlich innovativ charakterisiert, dennoch
entstanden keinerlei Längen, da alles in gewohnter HBO-Qualität
verpackt wurde: Toller Cast, fast konstant gute Dialoge (mal
ironisch, meist angenehm ernst), solide Optik und ein richtig guter
Schnitt. Eine Serie, die man super bingewatchen kann, mit einem
angenehmen Umfang von nur 7 Folgen à 50 min. (ich selber habe das
in nur 2 Tagen durchgezogen).
Zu einer überragenden Serie fehlte mir am Ende nur noch ein Schuss
Genialität & Originalität. Der Unterhaltungswert war zwar
konstant sehr hoch und Langeweile kam nie auf, aber am Ende war es
"nur" eine interessante Ausgangsprämisse und das Spiel mit den
Suburban-White-Mom-Problems. Nichts was ein
American
Beauty,
Blue Velvet,
Revolutionary Road oder
Magnolia nicht schon vorher gezeigt hätte.
(8/10)