Alle Jahre wieder… kommt eine weitere Staffel einer Serie. So auch
bei
Person of Interest, die nach der erfolgreichen
zweiten Staffel um eine weitere verlängert wurde. Dabei haben es
die Macher einer Serie nicht immer leicht dem ganzen noch einen
draufzusetzen. Bei
Person of Interest: Die komplette dritte
Staffel ist es Jonathan Nolan und seinen Kollegen durchaus
gelungen, das Format weiterhin interessant zu halten. Was den
Zuschauer erwartet, soll dieses Review deutlich machen.
Story
Nach den Ereignissen der letzten Staffel müssen der Milliardär und
Programmierer Harold Finch (M. Emerson) und der ehemalige
Elitesoldat und Agent John (J. Caviezel) sich mit neuen
Kontrahenten auseinandersetzen, zumal auch die korrupte Polizei
Organisation HR noch lange nicht zerschlagen wurde.
Glücklicherweise haben sie nach wie vor die beiden Polizisten Fusco
(K. Chapman) und dessen Partnerin Detective Joss Carter (T. Henson)
auf ihrer Seite, die ihnen im Kampf gegen die organisierte
Kriminalität zur Seite stehen. Da allerdings neue Gegner die
Überhand gewinnen, müssen auch Finch und John sich nach weiterer
Hilfe umsehen, die alsbald gefunden zu sein scheint.
Auch in der dritten Staffel von
Person of Interest
wird es gewiss nicht langweilig. Die ersten beiden Folgen müssen
dabei noch das vergangene Staffelfinale verarbeiten, wobei auch die
HR nach wie vor auf dem Plan steht. Damit die Gesamtgeschichte
nicht zu langweilig wird, haben sich die Macher wieder einiges
einfallen lassen, um die Fans der beiden vorigen Staffeln bei Laune
zu halten, auch wenn es dabei mitunter doch leicht komplex, aber
dennoch nachvollziehbar zugeht. Von der üblichen Case per Week
Vorgehensweise rückt man dabei immer mehr ab und lässt stärker eine
horizontale Erzählweise, die ohnehin schon immer präsent war, an
Bedeutung gewinnen. Dadurch besteht aber auch die Gefahr, dass der
Zuschauer so stark gefesselt wird, dass mehrere Folgen wie im Flug
vergehen und Stunde um Stunde verstreicht. Denn eines haben die
Macher hinter dieser Serie immer noch nicht verlernt: Das Publikum
am Ende jeder einzelnen Episode mit einem kleinen Cliffhanger zu
ködern, so dass man unweigerlich wissen möchte, wie es weitergeht.
Man begrenzt sich dabei aber nicht nur banaler Weise auf die HR,
sondern rückt das eine oder andere bereits bekannte Gesicht mehr
ins Scheinwerferlicht oder lässt zugleich eine neue Nemesis
entstehen, die dafür sorgt, dass es an Spannung und Dynamik zu
keiner Sekunde mangelt. Da ist es doch letztendlich verschmerzbar,
wenn die eine oder andere kurze Darstellung ein klein bisschen
überzogen erscheint.
Auch wenn es kaum vorstellbar war, aber trotz der Tatsache, dass
bereits in der zweiten Staffel die Schauspieler Jim Caviezel
(
Die Passion Christi), Michael
Emerson (
Lost), Taraji P. Henson (
Karate Kid (2010)), Sarah Shahi
(
Life) und Kevin Chapman (
Cold Case – Kein
Opfer ist je vergessen) wie auch die Nebendarsteller
Enrico Colantoni (
Veronica Mars), Amy Acker (
Angel –
Jäger der Finsternis) oder Paige Turco (
The
100) eine herausragende schauspielerische Leistung geboten
haben, halten sie in diesem Fall nicht nur das Niveau, sondern
schaffen es sogar noch, die Dynamik zwischen den Protagonisten
auszuweiten.
Bildqualität
Beim Bild wird die bereits bekannte hohe Qualität geboten, welche
die Zuschauer bereits von den beiden vorigen Staffeln her kennen.
Wer also bereits diese zwei Blu-ray Veröffentlichung sein Eigen
nennt, weiß, was zu erwarten ist. Für Neueinsteiger oder Zuschauer,
welche die Serie bislang nur per Stream, im TV oder auf DVD gesehen
haben, dürfen sich auf eine überwiegend sehr gute Schärfe bei hohem
Detailgrad und nur seltenem, leichtem Detailverlust, überwiegend in
dunklen Abschnitten freuen. In diesen Fällen ist ebenfalls ein
leichtes, aber keinesfalls störendes Rauschen zu erkennen. Die
Farben erscheinen durchweg natürlich und kräftig bei gut
eingestelltem und ausgewogenem, wenn auch leicht erhöhtem Kontrast.
Kompressionsspuren sind in keinem nennenswerten Ausmaß
auffällig.
Tonqualität
Auch wenn mittlerweile Warner einige Top Spielfilme mit verlustfrei
komprimierten DTS HD MA 5.1 Spuren versieht, muss diese
Veröffentlichung leider mit einer Dolby Digital 5.1 Spur vorlieb
nehmen. Dabei braucht sich die Synchronisation bis auf wenige
Ausnahmen nicht hinter dem englischen Original zu verstecken. Der
Bass könnte hin und wieder etwas kräftiger und die Dynamik ein
wenig umfangreicher sein, aber abgesehen davon, kann sich der
deutsche Mix durchaus hören lassen. Dem Subwoofer wird dennoch
nicht langweilig, die Surroundkanäle werden recht häufig mit in das
Geschehen einbezogen und die Dialoge sind durchweg klar
verständlich.
Ausstattung
-
Audiokommentar von Michael Emerson zur Episode „Deus Ex
Machina“
-
Person of Interest: Die Zukunft der künstlichen Intelligenz.
(HD; 26:02 min.)
-
Ein Freund geht (HD; 6:16 min.)
-
Am Set mit Bear (HD; 2:10)
-
Verpatzte Szenen (HD; 3:03 min.)
-
2013 Comic-Con Podiumsdiskussion mit den Darstellern und Machern
der Serie (HD; 25:02 min.)
Bei dieser Staffel wurde beim Bonusmaterial erneut das Niveau der
vorletzten Veröffentlichung erreicht und bietet dem interessierten
Zuschauer wieder deutlich mehr zusätzliche Informationen zu
Person of Interest. Neben einem Audiokommentar
gibt es noch ein Featurette zum Thema künstliche Intelligenz, den
Beitrag „Ein Freund geht“ (unbedingt erst nach der letzten Episode
anschauen), einen kurzen Beitrag mit dem Hund Bear am Set, einige
verpatzte Szenen, sowie einen Bericht zur Comic Con, bei der einige
Darsteller und die Macher der Serie zu Wort kommen.
Erfreulicherweise ist auch ein Wendecover vorhanden.
Fazit
Die Blu-ray Umsetzung rechtfertig einen Kauf und sticht dabei HDTV
oder Streaming Portale klar aus. Das macht sich zuallererst beim
Bild deutlich bemerkbar, da hier eine sehr gute Schärfe sowie
durchweg kräftige und natürliche Farben geboten werden. Der
deutsche Ton liegt zwar nur komprimiert vor, hat aber eine
angenehme Räumlichkeit, kräftige Bässe sowie klare Dialoge auf der
Habenseite. Beim Bonusmaterial wird zwar nicht das Nonplusultra
geboten, aber interessierte Zuschauer finden dennoch ausreichend
Informationsmaterial zur Serie. Auch wenn die dritte Staffel im
Schnitt nicht mehr so viele Zuschauer vor den TV-Geräten versammeln
konnte, wie noch die vorige, bedeutet das keineswegs, dass das
Format qualitativ nachgelassen hat. Die Macher um Ideengeber und
Drehbuchautor Jonathan Nolan sorgen bei
Person of
Interest selbst im dritten Jahr für die eine oder andere
Überraschung und damit trotz insgesamt 23 Episoden für kurzweilige
Unterhaltung. Fans dürfen sich darüber hinaus bereits auf die
vierte Staffel freuen, die im US TV bereits ausgestrahlt wird.
(sah)
Story 9
Bild 9
Tonqualität 8
Ausstattung 5
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1