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Winter's Tale

Gestartet: 11 Nov 2014 08:11 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
06.11.2014
Laufzeit:
118 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 11 Nov 2014 08:11

Jason-X

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Wenn ein Film an den Kinokassen floppt, kann es viele Gründe für den Misserfolg geben. Einfach nur schlechte Kritiken, die Konkurrenz war zu groß, die Erwartungen wurden nicht erfüllt, die Handlung ist nicht ansprechend, et cetera. Gerade bei Buchadaptionen wie bei Winter´s Tale, das auf dem gleichnamigen Roman von Mark Helprin aus dem Jahr 1983 basiert, sind die Erwartungen oftmals sehr hoch, wobei jede kleine Abweichung kritisch beäugt wird. Weswegen Drehbuchautor und Produzent Akiva Goldsman (A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn) bei seinem Regiedebüt nicht der große Wurf gelang ist fraglich. Dieses Review soll zeigen, ob sich dennoch eine Sichtung der Blu-ray lohnt.

Story
Der Gauner Peter Lake (C. Farrell), der sich als Dieb in New York verdingt, lernt bei einem Raubzug in einem großen Anwesen die todkranke aber liebreizende Beverly Penn (J. Brown Findlay) kennen und lieben. Sie wird nicht mehr lange zu leben haben, will aber ihre übrige Zeit zusammen mit Peter verbringen, der nun alles darauf setzt, sie am Leben zu erhalten. Sein ehemaliger Boss Soames (R. Crowe), hinter dem sich tatsächlich ein Dämon aus der Hölle verbirgt, will nicht nur seinen ehemaligen Schüler ausmerzen, sondern sämtliche Wunder der Welt unterdrücken, auch wenn es die Jahrhunderte überdauern soll. Genau so, wie die Liebe.

Für Akiva Goldsman war die Leinwandadaption zu Winter´s Tale eine absolute Herzensangelegenheit, konnte aber bei der reduzierten Fassung, die er tatsächlich ablieferte, leider nur verlieren, da offensichtlich etliche Elemente aus dem Buch entfernt wurden, um die Geschichte auf zwei Stunden Film zu reduzieren. Dennoch bietet seine Interpretation durchweg herzerwärmende Unterhaltung im besten Sinn. Gerade Zuschauer, welche die Romanvorlage noch nicht kennen, oder ohnehin keine Originaltreue abverlangen, werden am wenigsten Probleme mit der Umsetzung haben. Gezeigt wird ein Film, der an Märchen glauben lässt. Märchen, die auch in der heutigen Zeit, im Hier und Jetzt, vorkommen können. Dass die Liebe das Böse nach altbekannter Disney-Manier überwiegt, die Jahrhunderte überdauert und auch nach dem Tod sich alle wiedersehen. Goldsman hat wahrlich keinen gelungenen Regieeinstand abgeliefert, zumindest nicht in finanzieller Hinsicht, da nicht einmal die Hälfte seines Budgets wieder eingespielt wurde. Er hat aber einen Film abgeliefert, den er mit seinem Herzen umgesetzt hat und die Emotionalität und die magische Realität visuell ansprechend darstellt, wie zum Beispiel, wenn Beverly erklärt, was das Fieber mit ihr anstellt. Das einzige tatsächliche Manko ist der etwas gehetzte Schluss, der doch schnell auf den Punkt kommt. Einerseits kommt dabei zwar keine Langeweile auf, andererseits passt das in Bezug auf das Erzähltempo nicht so ganz zum übrigen Film.

Colin Farrell und Jessica Brown Findlay zeigen sich dabei als ideale Besetzung für die Hauptrollen als Peter und Beverly. Russell Crowe empfiehlt sich dabei nahezu schon als Antagonist, als böser, dämonischer Gegenspieler. William Hurt, Will Smith, Jennifer Connelly und Kevin Durand sind in kleineren Rollen zu sehen, ergänzen dabei allerdings ebenfalls sehr gut den Cast. Winter´s Tale ist gewiss kein Klassiker, über den man in 50 Jahren Ehrfurcht gebietend diskutieren wird, aber ein Film, der auch nach dieser Zeitspanne bei Liebhabern dieses Genres immer noch das Herz berühren wird.

Bildqualität
Gedreht wurde mit digitalen Arri Alexa Plus 4:3 Kameras, was ein sehr scharfes und detailreiches Bild verspricht und tatsächlich auch bietet. Das Fell des weißen Pferdes, der Filz der Hüte oder der schroffe Stoff von Peters Jacke werden beispielsweise stets akkurat wiedergegeben. Die Farben sind durchweg natürlich, wenn auch recht häufig auf stimmungsvolle Farbfilter zurückgegriffen wurde, die sich der jeweiligen Stimmung, Zeit und Szene angepasst haben und von Sepia, über Blau bis hin zu einer leichten Entsättigung reichen. Der Kontrast bleibt stets ausgewogen. Der Schwarzwert bildet ein sattes Schwarz ab. Die Durchzeichnung ist nicht durchweg optimal, verschluckt aber nicht allzu viele Details, wobei in dunklen Szenen auch ein leichter Schärfeverlust hinzunehmen ist. Kompressionsspuren sind ebenfalls nicht auffällig gewesen.

Tonqualität
Schade, dass bei diesem Titel aus dem Hause Warner, im Gegenzug zu den großen Blockbustern, darauf verzichtet wurde, eine deutsche HD-Tonspur auf die Disc zu packen. Denn die deutsche Dolby Digital 5.1 Abmischung kann qualitativ nicht mit dem englischen DTS HD MA 5.1 Mix mithalten. Das merkt man bereits bei der ersten Begegnung zwischen Beverly und Peter. In der Synchronisation klingt das Klavier eher etwas gedrückt, dahingegen im englischen Original doch deutlich offener und ein wenig räumlicher. Die deutsche Abmischung erfüllt dennoch ihren Zweck und bietet eine gute Dynamik, eine gute Räumlichkeit, einen natürlichen Klang sowie klare Dialoge. Bässe sind in beiden Fällen eher zurückhaltend, was aber nicht negativ aufgefallen ist.


Ausstattung
  • Winters Tale: Eine zeitlose Liebesgeschichte (HD; 6:08 min.)

  • Charaktere des Guten und des Bösen (HD; 9:14 min.)

  • Zusätzliche Szenen (HD; 12:08 min.)

Leider wurde das Bonusmaterial nicht mit Quantität bedacht. Lediglich ein kurzes Making-Of, in der Cast & Crew ein wenig über den Film sowie die Buchvorlage debattierten, ein Featurette über die Figuren des Filmes sowie einige entfernte Szenen aus dem Film haben es als zusätzliche Beiträge auf diese Blu-ray geschafft. Nicht sonderlich viel, aber immer noch besser als nichts. Immerhin gibt es noch ein Wendecover oben drauf.

Fazit
In technischer Hinsicht wird bei dieser Blu-ray der aktuell gute bis sehr gute Standard geboten, der die meisten Zuschauer zufriedenstellen wird. Das Bild präsentiert sich bis auf wenige Ausnahmen mit sehr guter Schärfe und kräftigen Farben am positivsten. Der deutsche Ton reicht zwar nicht ganz an das englische Original heran, bietet aber dennoch eine natürliche und klare Abmischung mit solider Räumlichkeit. Lediglich das Bonusmaterial ist nur sehr knapp ausgefallen und hätte gerne wesentlich umfangreicher sein können. Winter´s Tale ist kein Film für jedermann, insbesondere nicht für Realisten. Es ist ein Film für Träumer, für Romantiker, für Hoffnungssuchende, für Spiritualisten, für Liebende. Denn diese Elemente werden in Akiva Goldsmans Regiedebüt geboten. Ein Film, der das Herz berührt, an die Ewigkeit glauben lässt und ein Stück Märchen in die moderne Welt holt. Ein Film, der zu Unrecht gefloppt ist und nun auf Blu-ray eine zweite Chance verdient! (sah)

Story 9
Bild 9
Tonqualität 8
Ausstattung 3
Gesamt * 7

Kaufempfehlung 8 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S Sub / Rear: Dali Zensor 1


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