Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster;5911739
Dass man für die Bösewichte in der Marvelformel nicht mehr als 5
bis 10 Minuten für die Einführung hat, dürfte da sicherlich einer
der Hauptgründe für dieses Defizit sein, aber dann machen sie das
in meinen Augen eben leider falsch. :p
Das ist halt ihrer Erfolgsformel geschuldet. Solange sie damit aber
noch genügend Geld umsetzen und auch immer noch den Zuspruch vieler
Kritiker erhalten, wird sich daran wohl nicht viel ändern. Wie
bereits weiter oben besprochen, werden innovative Ideen und andere
Ansätze meist nur halbgar umgesetzt. Ein Regisseur kann halt schwer
sein Drehbuch komplett über Bord werfen und Marvel stellt ihren
locker-flockigen Ton über alles andere. Zerstörung ja bitte, aber
bloß nicht die Folgen thematisieren. Es wirkt schon arg
befremdlich, wie in
Civil War Tony Stark zum ersten mal
reflektiert, als ihm eine ältere Damen im Flur ein Foto ihres toten
Sohnes zeigt und sich Tonys Charakter daraufhin um 180° wendet. Ich
habe ihn zuvor immer als regierungskritisch verstanden, der nicht
wollte, dass seine Technologien in die Hände des Militärs fallen.
Bei dieser Wende haben es sich die Autoren ganz einfach gemacht.
Zitat:
Zitat von Brathering
Mir fehlen ja ein paar Filme, aber die Liste würde mich
interessieren... ;)
Gottverdammt Hering, die hatte ich bereits ein paar Wochen zuvor
mal gepostet.:soldier: Dir zuliebe aber nochmal meinen Abriss des
MCU:
Winter Soldier, Avengers 1 & Civil War :thumb:
Hulk, Cap 1, Thor 2, Iron Man 2 :thumbdown:
Eigentlich war der erste
Iron Man auch ganz gut, aber ich
glaube, dass der heute nicht mehr gut funktioniert, da diese
Origin-Stories mich mittlerweile nur noch anöden. Damals war sowas
halt neu und frisch, aber aufgrund von zahlreichen ähnlichen Filmen
dürfte der nicht so gut gealtert sein. Genauso wie
Avengers
1. War damals ein unterhaltsames Royal Rumble, was man so noch
nicht gesehen hatte (Fokus auf Figuren-Dynamik untereinander, die
eigentliche Geschichte war nur schmückendes Beiwerk). Bei Teil 2,
der eigentlich derselbe Film in grün ist, hat man schon gemerkt,
dass sich diese Hahnenkämpfe kein zweites mal tragen.
Winter Soldier ist der Film, der sich am meisten von der Formel
verabschiedet (80er Jahre Polit-Thriller Verweise, S.H.I.E.L.D. ist
nicht mehr der strahlende Superverein, keine sofort ersichtliche
Gut-vs-Böse Einteilung der Charaktere) und wäre deshalb meine klare
Nummer 1. Dazu ist die Action (größtenteils) geerdeter und nicht so
destruktiv. Civil War machte mir trotz großer erzählerischer Mängel
Spaß (konstruierter Konflikt, mangelhafte Motivationen, zu wenig
emotionale Fallhöhe, man hatte nie das Gefühl, dass hier jemand
sterben wird und als man dachte es stirbt doch jemand, haben sie
sich ganz billig aus der Affäre gezogen). Die erste Hälfte hat ein
gutes Pacing, führt nebenbei einen neuen Charakter nicht komplett
sinnlos ein und hatte auch wieder MA mit Wirework zu bieten. Finde
ich dutzend mal ansprechender als die Flughafensequenz nach dem
Schere-Stein-Papier-Prinzip in der Mitte des Films. Das Ende war
natürlich gestreckt, nachdem sie sich eigentlich schon vertragen
hatten weil sie erkannt hatten gegeneinander ausgespielt worden zu
sein. Das "I don't care, he killed my mom" hatte diese
Konstruiertheit sehr gut offenbart. Dafür gab es wenigstens ein
intimes Finale und keine zerstörerisches Trashfest.