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Die Zeitmaschine (1960)

Gestartet: 31 Juli 2014 13:37 - 8 Antworten


Veröffentlichung:
31.07.2014
Laufzeit:
103 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 31 Juli 2014 13:37

Kuro77

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Die Zeitmaschine (1960) Blu-ray Review


In den 1950er und 1960er Jahren erlebte der Science-Fiction- und Horrorfilm eine erste große Blütezeit. Vor allem diverse Ängste, die die Menschen jener Tage umtrieb, spiegelten sich in den fantastischen Produktionen wider. Die Angst vor dem noch jungen Atomzeitalter manifestierte sich etwa in spektakulären Monsterfilmen wie Tarantula. Die, nicht zuletzt von staatlicher Seite forcierte, Furcht vor einer kommunistischen Unterwanderung der amerikanischen Gesellschaft verschaffte sich in zahlreichen Alien-Invasionsfilmen ein Ventil. Bereits 1953 kamen in diesem Zusammenhang zwei Protagonisten zum Vorschein: Schriftsteller H. G. Wells und Produzent George Pal. Pal verfilmte nämlich just in diesem Jahr Wells vielleicht bekannteste Geschichte unter dem Titel „Kampf der Welten“. Zusammen mit Jules Verne war H. G. Wells Ende des 19. Jahrhunderts der bestimmende Schriftsteller in Sachen fantastischer Literatur. Sein Werk umfasst aber noch eine andere Geschichte, derer sich George Pal, dieses Mal als Regisseur, annahm: Die Zeitmaschine.


Story:

Am Silvesterabend des Jahres 1899 versammelt der ambitionierte Erfinder George (R. Taylor) vier Freunde in seinem Haus, um ihnen seine neueste Erfindung zu präsentieren: Eine Zeitmaschine in Miniaturformat! Vor den Augen der staunenden Männer lässt er das kleine Gerät verschwinden – wie er sagt in die Zukunft. Doch die wohlsituierten Männer aus der besseren englischen Gesellschaft glauben an einen Zaubertrick und lassen sich von Georges Ausführungen über die Möglichkeit von Zeitreisen wenig beeindrucken. Nur sein bester Freund Filby (A. Young) kommt ins Grübeln. Doch das kleine Gerät war nur ein Modell zu Demonstrationszwecken. In seinem Labor steht die eigentliche Zeitmaschine, mit der ein Mensch tatsächlich durch die Zeit reisen kann. Noch am gleichen Abend setzt sich George auf den mit rotem Samt bezogenen Sitz und drückt den Kristallhebel nach vorne.

Thematisch fällt Die Zeitmaschine aus dem Jahr 1960 etwas aus dem Rahmen. Weder atomar verstrahlte Rieseninsekten, noch feindlich gesinnte Außerirdische bedrohen die Menschheit. George Pal platziert die Geschichte von H. G. Wells dahin, wo sie einstmals entstand: Ins viktorianische England des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Auch wenn sich die Handlung zu Beginn lediglich auf das Haus des Erfinders beschränkt, vermitteln Dekor und Ausstattung sofort eine wohlige Retroatmosphäre. Die Krönung des Ganzen ist natürlich das Design der Zeitmaschine selbst, die bis heute Kultstatus genießt. Der mit Samt bezogene Sitz, das Steuerpult mit den drei farbigen Lämpchen, die Messingkufen und natürlich die aufwändig verzierte, rotierende Drehscheibe am Heck – das retro-futuristische Design dieses Zeitschlittens brennt sich tief in das Gedächtnis des Zuschauers. Über die folgenden Jahrzehnte taucht das Gerät immer wieder auf: In Promos zu Zurück in die Zukunft, in Gremlins – Kleine Monster oder ganz aktuell in einer Folge der The Big Bang Theory, in der sich die Nerds das Teil in Originalgröße ins Wohnzimmer stellen.

Alleine diese Hommagen zeigen bereits, welchen Einfluss George Pals Film auf folgende Generationen ausübte. Und das völlig zu Recht. Das Thema Zeitreisen findet oft und gerne in der Science-Fiction Verwendung, doch so einfach und plausibel wie hier, wurde es selten präsentiert. Die Geschichte ist bis ins Kleinste durchdacht und vermeidet die üblichen Ungereimtheiten, die mit Reisen durch die 4. Dimension leicht einhergehen, fast vollständig. Denn Georges Zeitmaschine reist wirklich nur durch die Zeit, nicht durch den Raum. Soweit er sich also zeitlich auch von seiner Gegenwart entfernt, bleibt er doch immer an Ort und Stelle. Und je weiter er sich in die Zukunft bewegt, umso erstaunlicher werden seine Erlebnisse. Nach einem Atomkrieg Mitte der 1960er Jahre (da haben wir ja doch wieder die zeitgenössische Atom-Phobie), wird er von Lavamassen verschüttet. Und der erkaltete Berg gibt ihn erst im 800. Jahrtausend wieder frei! Hier spielt dann auch der Hauptteil der Geschichte, der jedem Fan des fantastischen Films nur allzu gut bekannt sein dürfte. Die Zeitmaschine ist bis heute einer der besten Science-Fiction Filme aller Zeiten. Die Ausstattung, die für damalige Verhältnisse erstaunlichen Effekte, die Atmosphäre und die faszinierende Geschichte lassen den Zuschauer für gut 100 Minuten nicht mehr los.


Bildqualität:

Wenn man bedenkt, dass der Film bereits über 50 Jahre auf dem Buckel hat, kann man sich über die vorliegende Blu-ray eigentlich nicht beschweren. Das Bild ist frei von Verschmutzungen oder Schäden. Die Farben sind kräftig und geben das prächtige Dekor des Films ausgezeichnet wieder. Der nur selten geforderte Schwarzwert lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Der Bildstand ist durchgängig ruhig. Jedoch müssen in puncto Schärfe und Detailzeichnung einige Abstriche gemacht werden. Es gibt Filme jener Tage, die wesentlich besser durchzeichnet sind, als Die Zeitmaschine. Auch die Kontrastwerte bleiben konstant schwammig und wenig definiert. Dennoch kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein. In besserer Verfassung wird man den Film so schnell wohl nicht zu sehen bekommen.


Tonqualität:

Die deutsche Tonspur liegt in Dolby Digital 1.0 vor und ist damit der eigentliche Schwachpunkt dieser Veröffentlichung. Altersbedingtes Rauschen, Knistern oder Zischlaute wurden zwar fast vollständig herausgefiltert, dabei blieb aber auch jegliche Dynamik und Frische des Tons auf der Strecke. Die deutsche Tonspur klingt muffig und zu leise. Man muss den Receiver mindestens 5db lauter drehen, als gewohnt. Dass es keine Surroundeffekte, Subwoofereinsätze oder dergleichen zu hören gibt, versteht sich von selbst. Wer kann, sollte daher auf den englischen DTS-HD-Track in 5.1 ausweichen. Der deutsche Ton ist leider nur noch knapp als zweckmäßig zu bezeichnen.


Ausstattung:
  • Time Machine: The Journey Back (ca. 48 Min.)

  • US-Kinotrailer

Die Dokumentation “The Journey Back” aus dem Jahr 1993 ist als retrospektives Making-Of zu verstehen und wird von Hauptdarsteller Rod Taylor moderiert. Die knapp 50 Minuten geben einen guten Einblick in die damaligen Produktionsverhältnisse. George Pal wird ebenso gewürdigt, wie die Designer der Zeitmaschine oder das Oscar-gekrönte Special-Effects-Team von Project Unlimited. Ein sehr interessantes Feature, das freilich nur in Standard Definition vorliegt.


Fazit:

Technisch vermag die vorliegende Blu-ray leider keine Bäume auszureißen. Für einen derart beliebten und filmgeschichtlich relevanten Film hätte man sich eine bessere Umsetzung gewünscht. Aber vielleicht gab das zugrunde liegende Material auch einfach nicht mehr her. Während das Bild noch recht ansehnlich daher kommt, ist der deutsche Ton leider ein fast kompletter Reinfall. Das Feature gewährt einen interessanten retrospektiven Einblick hinter die Kulissen.

Die Zeitmaschine ist ein unumstößlicher Science-Fiction-Klassiker, den man unbedingt gesehen haben muss. Bis heute genießt der Film völlig zu Recht enormen Kultstatus. Hier stimmt einfach alles: Die zu jeder Zeit stimmige und faszinierende Geschichte wird von herausragenden Spezialeffekten und einer angenehmen Retro-Atmosphäre begleitet. Dennoch wirkt der Film auch aus heutiger Sicht zu keiner Zeit altbacken oder angestaubt. Gute Geschichten überdauern die Jahrzehnte eben auch ohne die Hilfe einer Zeitmaschine.


Kurzbewertungen:

Story: 10/10
Bild: 7/10
Ton: 4/10
Extras: 5/10
Gesamt*: 5/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 8/10
Die Kaufempfehlung der Die Zeitmaschine Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
Bild: HTPC, PowerDVD 14
Ton: Pioneer SC-LX56
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Boston A26 (Front-Wide, Surround), Teufel M-500 (Back-Surround)
#2
Geschrieben: 31 Juli 2014 15:08

Chestburster

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Danke für das Review von einem meiner absoluten Lieblingsfilme-Lohnt sich das Upgrade vo nder Dvd auf die Blu ray ? Unterscheidet sich die englische Tonspur der Dvd zur Blu gravierend ?
#3
Geschrieben: 31 Juli 2014 19:06

electrojack

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Der Film gehört auch zu meinen Lieblingen. Verglichen mit der DVD lohnt sich das Upgrade auf Blu-ray meiner Meinung nach nicht:

http://caps-a-holic.com/hd_vergleiche/multi_comparison.php?disc1=4283&disc2=4284&hd_multiID=1760#auswahl
#4
Geschrieben: 31 Juli 2014 19:50

fidelio1985

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Ich stand vor genau der Selben Frage, hab mich aber auch gegen ein Upgrade entschieden. Dafür ist der Unterschied zur DVD einfach zu gering.
#5
Geschrieben: 31 Juli 2014 21:18

gelöscht

Avatar gelöscht

Zitat:
Zitat von electrojack
Der Film gehört auch zu meinen Lieblingen. Verglichen mit der DVD lohnt sich das Upgrade auf Blu-ray meiner Meinung nach nicht:

http://caps-a-holic.com/hd_vergleiche/multi_comparison.php?disc1=4283&disc2=4284&hd_multiID=1760#auswahl

Also ehrlich... wie kann man nur anhand von ein paar Screenshots eine Kaufentscheidung fällen.

Bei solchen Aussagen kann ich nur mit dem Kopf schütteln. :eek:

Jeder sollte doch inzwischen wissen das Screenshotvergleiche keine Referenz für die Qualität sein kann, sondern nur einen ersten Eindruck vermitteln können, das Bewegtbild sieht immer nochmals anders aus.

Für mich hat sich zumindest das Upgrade gelohnt und ich finde das Bild besser als das der DVD, klar isses kein Quantensprung, wie einst bei den Bondfilmen, aber besser isses allemal.

Danke noch an den Reviewer für diese Review.
#6
Geschrieben: 01 Aug 2014 09:55

Gast

Danke fürs Review

Zitat:
Zitat von jackoneill71
Für mich hat sich zumindest das Upgrade gelohnt und ich finde das Bild besser als das der DVD, klar isses kein Quantensprung, wie einst bei den Bondfilmen, aber besser isses allemal.
Danke Marc :pray:, auf diesen Satz hab ich nur gewartet, damit kann ich die BD bedenkenlos kaufen und die DVD weitervererben :rofl:
#7
Geschrieben: 01 Aug 2014 10:29

Kuro77

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Zitat:
Zitat von Chestburster
Unterscheidet sich die englische Tonspur der Dvd zur Blu gravierend ?

Kann ich leider nicht vergleichen, da ich die DVD nicht mehr habe und nie auf Englisch geguckt habe.
#8
Geschrieben: 01 Aug 2014 12:08

gelöscht

Avatar gelöscht

Zitat:
Zitat von Robin2006
Danke fürs Review


Danke Marc :pray:, auf diesen Satz hab ich nur gewartet, damit kann ich die BD bedenkenlos kaufen und die DVD weitervererben :rofl:

Immer wieder gern zu Diensten, Bro... ;)
#9
Geschrieben: 04 Aug 2014 14:32

Gandalf123

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Sehr schöner Review zu einem meiner Meinung nach besten Sci-Fi Filme die es gibt.


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