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Zitat von KaneBlu
Ob nun der Fernseher muss Deinterlacen wenn das Original 1080i
empfängt oder der 1080p Sender Senderseitig Deinterlaced und dann
in 1080p25 sendet sollte doch kein unterschied ergeben, oder? Also
sind 1080p Sender auch für Sportereignisse geeignet.
Immerhin lässt sich ja bekanntlich progressiv besser komprimiert
Übertragen als Interlace. Wäre also ein Vorteil von 1080p gegenüber
1080i.
Was ich mich dann auch noch frage. Wenn nun ein Sport Event in 1080p50 oder in
720p50 produziert wird. Kann man diese Sportübertragung
hochskaliert in 1080p25 senden? Also wird das Bild nicht
ruckeln?
Es gibt ja bereits in den USA 1080p Sender. Nur welche Bildrate
haben die 24 oder 30 Bilder in der Sekunde?
Und einige Sender die auf Sport spezialisiert sind Übertragen und
produzieren ja in 720p50 in den USA.
Hallo KaneBlu,
ich versuche mal etwas Ordnung in die Thematik zu bringen. Die
professionellen HD-Kameras sind in großem Stil entweder 1080i ODER
720p, es gibt nur sehr wenige und entsprechend hochpreisige 1080p
Kameras.
Ein Broadcaster muss Signale empfangen, weiterleiten, aufbereiten
und mischen (oft aus verschiedenen Quellen, auch SD), sendefertig
machen und dann den Sendeanstalten übergeben. Dort wird kodiert und
transformiert (deinterlaced oder interlaced) und verschlüsselt und
schließlich gesendet. Es gibt die verbindlichen HD-Sende-Normen
720p und 1080i - in Europa mit 50Hz und in USA mit 60. Das ganze -
solange es keine nachbearbeitete Aufzeichnung darstellt - geht
nahezu in Echtzeit über den Äther.
Die bekannten 1080/24p auf HD-Medien (für Kinofilme) sind KEIN
Sendestandard - leider.
Es ist durchaus möglich, dass ein 1080/60i Live-Kamerabild in
ferner Zukunft in Deutschland von den ÖR als 720/50p ausgestrahlt
wird; gleichzeitig in USA als 1080/60i. Alle diese Transformationen
müssen bewältigt werden. Leider ist das nicht optimal, doch aus
verschiedenen Gründen ist das auf absehbare Zeit nicht zu
ändern.
Tatsächlich würde 1080/25p in Europa ein naheliegender Standard
sein, es wird ihn aber nicht geben! In der Regel dürfte eine
Vollbildausstrahlung mit 50 oder 60 Hz (professionell deinterlaced)
das flüssigste Bild ergeben, weshalb sich die EBU darauf
verständigt hat. Aber da es keine Verpflichtung darstellt, kann
Premiere sich anders (1080i) entscheiden - dann muss halt der
Bildwerfer die Vollbilder zusammenwusteln.
Die 24p kommen vom Kino, das war schon immer anders als Video (und
ist für Sport nicht sonderlich gut geeignet). Der Vorteil von 720p
bezüglich der Komprimierung gilt ausschließlich für "aufgenommene"
Vollbilder, bei jeder nachträglichen Veränderung (Transkodierung
oder Skalierung) schmilzt der Vorteil und gleichzeitig jedwede
Schärfe unweigerlich. Das Optimum wäre also eine reine Sendung
exakt wie die Kamera aufnimmt. Leider wird das die Ausnahme
bleiben.
Gruß thorsten