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Hauptsache, die Chemie stimmt

Gestartet: 18 Apr 2014 09:30 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
10.04.2014
Laufzeit:
92 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Apr 2014 09:30

Jason-X

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Bei der Produktion eines Films ergeben sich bereits im Vorfeld eine Menge Besetzungswechsel. So war ursprünglich Sylvester Stallone für die Hauptrolle in Beverly Hills Cop vorgesehen, während eigentlich Sandra Bullock gerne die Boxerin Maggie Fitzgerald in Million Dollar Baby gespielt hätte. Bei der schwarz-humorigen Dramödie Hauptsache, die Chemie stimmt waren tatsächlich zunächst Jeremy Renner und Jennifer Garner für die beiden Hauptrollen vorgesehen, welche aber letztendlich durch Sam Rockwell und Olivia Wilde besetzt wurden.

Story
Der Apotheker Doug Varney (S. Rockwell) wird von seiner dominanten Ehefrau (M. Monaghan) ständig unter dem Pantoffel gehalten. Während sie ständig einen Erfolg nach dem anderen feiert, verbringt er ein tristes Leben in einer Kleinstadtapotheke. Das ändert sich aber schnell, als er auf die hübsche und leidenschaftliche Elisabeth (O. Wilde) trifft. Mit dieser verbringt er nicht nur eine Menge heißer Nächte, sondern lernt auch, dass die Einnahme von diversen verschreibungspflichtigen Medikamenten sein Leben erst so richtig in Fahrt bringt. Endlich wähnt er sich selbst auf der Überholspur, doch plötzlich steht Andrew Carp (N. L. Butz), Ermittler bei der Drogenbehörde, und Elisabeths Ehemann (R. Liotta) überraschenderweise auf der Matte.

Damit haben Renner und Garner deutlich das bessere Geschäft gemacht, denn Flops machen sich in einer Filmografie nicht sonderlich gut. Die erste Drehbuch- und Regiearbeit des bis dato völlig unbekannten Duos David Posamentier und Geoff Moore entwickelte sich in den amerikanischen Kinos zu einem wahren Rohrkrepierer, weswegen die Produktion im deutschsprachigen Raum gar nicht erst in den Lichtspielhäusern startete. Der Grund, weswegen dieser Titel derartig erfolglos blieb und wohl auch bleiben wird ist die unausgegorene und moralisch fragwürdige Geschichte aus der Feder Moores und Posamentiers. Manchmal ist es wirklich fraglich, wieso ein Studio wie Universal Pictures zwei absoluten No Names (lediglich David Posamentier war zehn Jahre zuvor bei den Dreharbeiten zu Garden State der persönliche Assistent von Zack Braff) ein Budget von acht Millionen US-Dollar gewährt und dazu noch mit Olivia Wilde (In Time – Deine Zeit läuft ab), Michelle Monaghan (Machine Gun Preacher), Sam Rockwell (Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind), Ray Liotta (Cop Land), Jane Fonda (Stanley & Iris), Ben Schwartz (House of Lies) und Peter Jacobson (Dr. House) eine Reihe namhafter Schauspieler an die Seite stellt, um letztendlich die komplette Produktion an die Wand zu fahren.

Nicht nur, dass der Missbrauch von Medikamenten nicht einmal ansatzweise kritisch dargestellt wird und der englische Titel (Better living through Chemistry – auf Deutsch: Besseres Leben durch Chemie) ebenfalls in einem zweifelhaften Licht erscheint, bietet auch das Skript keine nennenswerten herausragenden Momente. Zugegeben, zwei bis drei Gags sind an und für sich ganz ok, was aber dennoch den Film nicht über die Ziellinie rettet. Die schauspielerische Leistung ist bestenfalls nur Mittelmaß und lässt zu den einzelnen Figuren nicht die Spur von Sympathie aufkommen. Da ist es fast schon ein Kunststück, dass es Posamentier und Moore bei der recht kurzen Spielzeit von 87 Minuten (zuzüglich fünf Minuten Abspann) geschafft haben, häufig Langeweile aufkommen zu lassen.

Bildqualität
Dem Bild sieht man deutlich an, dass es sich bei Hauptsache, die Chemie stimmt um eine aktuelle Produktion handelt. Gerade die durchgehend sehr gute Schärfe wie der konstant hohe Detailgrad lassen unweigerlich darauf schließen. So werden nicht nur Feinheiten wie kleine Härchen oder Textiloberflächen bei Nahaufnahmen akkurat wiedergegeben, sondern ebenso kleine Schriften oder Details bei Longshots. Da fallen eine Handvoll weichere Abschnitt kaum negativ ins Gewicht. Doch auch die Farben erweisen sich als prächtig und satt bei gut eingestelltem Kontrast. Zwar könnte der Schwarzwert mitunter noch etwas satter sein, aber das ist bereits Jammern auf hohem Niveau, zumal die Tagszenen ohnehin dominieren. Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen.

Tonqualität
Die Abmischung der deutschen DTS 5.1 Spur ist nicht ganz einwandfrei ausgefallen. Das macht sich besonders bei der Balance bemerkbar, die nicht sonderlich ausgewogen klingt. Gerade die Dialoge und die Kommentare aus dem Off sind im Vergleich zu den Hintergrundgeräuschen sowie zur Musik etwas zu laut ausgefallen und lassen die anderen akustischen Elemente vereinzelt leicht untergehen. Im Vergleich dazu klingt der Mix des englischen Originals in dieser Hinsicht wesentlich homogener und transparenter. Darüber hinaus ist die Synchronisation recht frontlastig ausgefallen. Lediglich einige Hintergrundgeräusche im Freien, wie beim Dialog am Anfang vor der Apotheke oder beim Fahrradrennen, beziehen die hinteren Kanäle mit ein. Der Bass ist eher unauffällig. Immerhin sind die Dialoge – auch wegen dem oben genannten Manko – durchgehend klar und deutlich zu verstehen.

Ausstattung
  • keine

Diese Blu-ray kommt leider komplett ohne Bonusmaterial aus. Laut offiziellen Angaben soll aber wenigstens ein Wendecover vorhanden sein.

Fazit
Die technische Seite hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Das Bild liefert so gut wie keinen Anlass zur Beschwerde, sondern überzeugt mit einer vielseitigen und satten Farbpalette wie sehr guter Schärfe. Da sieht es beim Ton schon anders aus, da die frontlastige Abmischung eine unausgewogene Balance, aber dafür immerhin klare Dialoge bietet. Obendrein wurde komplett auf irgendeine Form von Bonusmaterial verzichtet. Abgesehen davon, dass die technischen Aspekte kaum Kaufargumente liefern, schaut es bei der Handlung zu Hauptsache, die Chemie stimmt nicht besser aus. Die beiden Greenhorns David Posamentier und Geoff Moore haben ihr Spielfilm-Debüt mit einer zweifelhaften Moral und einer unausgegorenen Geschichte gehörig in den Sand gesetzt. Nicht einmal der hochkarätig besetzte Cast kann darüber hinwegtrösten. Selbst Fans der Darsteller sei geraten, lieber die Finger von diesem Film zu lassen. (sah)

Story 4
Bildqualität 9
Tonqualität 6
Ausstattung 0
Gesamt * 5

Kaufempfehlung 5 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S Sub / Rear: Dali Zensor 1


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