gestern nun endlich den neuen Gibson gesehen und ich bin ehrlich
gesagt ziemlich begeistert. BLOOD FATHER ist ein herrlicher
Oldschool Film. Mürrischer alter Mann der bereits einiges auf dem
Kerbholz hat, muss seine Tochter vor einem finsteren Drogenkartell
beschützen...
Mel Gibson hatte nach seinem Karrieabsturz einige Tiefschläge zu
verkraften und so recht ist seine Karriere seitdem nicht mehr in
Gang gekommen. Das hindert ihn aber nicht daran kleine Filmperlen
zu drehen, die seinem Badboy Image sehr gut stehen. GET THE GRINGO
war bereits so ein starker kleiner Film und BLOOD FATHER legt noch
eine Schippe drauf. Die letzten Jahre haben es mit Gibson optisch
nicht so gut gemeint. Hätte man dem alten Gibson die Rolle des
Ex-Knackis nie abgenommen, passt ihm die Rolle mittlerweile wie die
Faust aufs Auge. Tattoos, Muskeln, nen Ziegenbart und mittlerweile
eben auch Falten und graue Haare. Auch in PAYBACK spielte er
schonmal den Badguy, BLOOD FATHER wäre dann sozusagen ein Sequel
nachdem die Karriere durch einige Jahre Knast ein Ende gefunden
hat.
Schauspielern kann Mel Gibson dafür aber immer noch - denn er gibt
der gescheiterten Vater - Tochterbeziehung die nötige Tiefe. Auch
Erin Moriarty die Gibsons Tochter spielt macht eine gute Figur an
seiner Seite. Beide agieren glaubhaft. In erster Linie ist BLOOD
FATHER daher auch eher als eine Roadmovie einzustufen, das sich auf
das Verhältnis beider zueinander fokussiert und eben die Probleme
die Gibsons Charakter John Link mit sich rumträgt, wie seine
trockene Alkoholsucht oder wieder einsitzen zu müssen.
Action gibt es natürlich, wohldosiert. So muss sich John Link mit
seiner Vergangenheit und einem mexikanischen Kartell
auseinandersetzen. Wenn es denn zur Sache geht, dann meist aber
effektiv und blutig. Für mich genau richtig.
Fazit: Tolles Action Roadmovie mit einem klasse aufspielenden Mel
Gibsons. Richtig gutes Männerkino! 4,5/5
---
Bild: Schön staubig schmutziges Bild wie es zum Setting passt. Die
Schärfe ist sehr gut, Farben sind korrigiert aber kräftig.
4,5/5
Ton: Tolle Soundkulisse, nichts zu beanstanden. Gibson wird zwar
nicht von Wepper gesprochen, die Ersatzsstimme ist aber eine gute
Wahl. 4,5/5
Extras: Magere Ausstattung. B-Roll und ein Interview, dazu
Wendecover im schwarzen Keep Case. Ein kleines Making Of wäre denke
ich schon drin gewesen. 2/5