Der New Yorker Schauspieler Robert De Niro wurde mit seinen Rollen
in Wie ein wilder Stier oder Meine Braut, ihr Vater und ich
weltberühmt. Seit einiger Zeit zeichnet sich der
Charakterdarsteller aber auch dadurch aus, in kleineren B-Movies in
Nebenrollen aufzutreten, in der er sein Können lediglich routiniert
abspult. Ein weiterer Titel in seiner Filmografie, der diesem
Profil entspricht, lautet
Motel Room 13, wo er dem
ebenfalls renommierten John Cusack (
2012 - Das Ende der Welt) das
Scheinwerferlicht überlässt.
Story
Der Auftragskiller Jack (J. Cusack) soll für den zwielichtigen
Gangster Boss Dragna (R. De Niro) auf eine mysteriöse Reisetasche
im Zimmer Nummer 13 in einem verlassenen Motel inmitten der Einöde
aufpassen. Das Wichtige dabei: Er darf nicht nachschauen, was sich
in dieser Tasche befindet. Allerdings stellt sich heraus, dass eine
Menge anderer Personen den Inhalt der Tasche in ihren Besitz
bringen wollen, so dass schnell ein hitziges Gefecht beginnt.
Sicher ist nur eins: Nicht jeder wird diese Nacht überleben.
Regisseur David Grovic ist noch ein relativ kleines Licht in der
Filmbranche. So war er bislang lediglich als Darsteller in dem eher
unbekannten Thriller „Freerunner“ zu sehen und arbeitete als
ausführender Produzent bei dem Horror Thriller „Breaking at the
Edge“. Dennoch wurde ihm die verantwortungsvolle Aufgabe für den
Regiestuhl sowie als Co-Autor bei
Motel Room 13
übertragen. Man muss aber zugegeben, dass er sich für sein Debüt
nicht einmal so schlecht anstellt. Ein sensationeller Geheimtipp
ist ihm zwar nicht gelungen, aber über weite Strecken gelingt es
Grovic (der übrigens auch bei dieser Produktion eine kleine
Nebenrolle übernimmt) doch eine gute Spannung zu erzeugen und auch
den Zuschauer bei Laune zu halten. Gerade der Anfang schaut noch
sehr vielversprechend aus, wobei auch die leicht paranoide
Atmosphäre gefällt. Bis zu dem Zeitpunkt, als im Motel sich die
Ereignisse überschlagen, um es genau zu nehmen. Ab da beginnt der
Handlung immer mehr die Luft auszugehen. Grund dafür sind
undurchschaubare Subplots, sowie zahlreiche neu und überraschend
integrierte Elemente, die es zudem schwierig machen, der Geschichte
zu folgen. Das Finale wirkt dabei letztendlich schon arg
konstruiert und bildet somit keinen würdigen Abschluss für den wie
erwähnt starken Start.
Das ist mal wieder der Beweis dafür, dass auch sehr gut spielende
Darsteller kein schlecht umgesetztes Drehbuch mehr retten können.
Denn die Schauspielerriege, die mit John Cusack, Rebecca Da Costa
(
7 Below - Haus der dunklen Seelen),
Robert De Niro, Crispin Glover (
Zurück in die Zukunft), Dominic Purcell
(
Assault on Wall Street) und Sticky Fingaz
(
Der Flug des Phoenix) mehr oder
minder prominent besetzt wurde, gibt sich ganze Mühe, um ihre
Rollen so glaubhaft wie möglich darzustellen. Gerade die
außergewöhnlichen Charaktere sorgen letztendlich dafür, dass
Motel Room 13 nicht zu einem Totalausfall
wird.
Bildqualität
Das Bild dieser Blu-ray entspricht dem aktuell guten Standard, noch
ein wenig von Referenzwerten entfernt, aber doch recht deutlich als
HD erkennbar. Die Schärfe pendelt konstant zwischen guter bis sehr
guter Qualität und sorgt für einen hohen Detailgrad. Weichere
Darstellungen sind nur selten wahrzunehmen. Die Farben sind kräftig
und natürlich, bei gut eingestelltem Kontrast. Da die meisten
Szenen bei Nacht bzw. in der Dunkelheit spielen, ist eine adäquate
Durchzeichnung essentiell. In diesem Fall ist diese jedoch nicht
optimal, da hin und wieder einige Details im Dunkel untergehen.
Wenigstens arbeitet die Kompression auf hohem Niveau, so dass
keinerlei Spuren in Form von Artefakten sichtbar werden.
Tonqualität
Weswegen Constantin bzw. Highlight Film immer noch auf DTS HD High
Resolution Spuren setzt, anstelle auf die verlustfreien Varianten
zurückzugreifen, bleibt wohl auf ewig ein Rätsel. Zumindest stellt
dies keine deutlich hörbare Beeinträchtigung dar, denn die deutsche
Synchronisation klingt durchgehend sehr natürlich bei guter aber
nicht perfekter Dynamik. Dank einiger eingestreuter
Hintergrundgeräusche sowie durch die konstant über sämtliche Kanäle
verteile Filmmusik wird eine solide Räumlichkeit erzeugt. Die
Balance ist sehr ausgewogen, so dass der Score, die Effekte sowie
die Dialoge jederzeit klar zu differenzieren sind. Bei einigen
lauteren Effekten, wie etwa bei der Explosion, darf dann
schließlich auch der Subwoofer zeigen, was in ihm steckt, auch wenn
nicht bis in den absoluten Tiefbassbereich vorgedrungen wird.
Ausstattung
Das Bonusmaterial wurde sehr übersichtlich zusammengestellt. An
filmbezogenen Extras gibt es lediglich ein etwas mehr als
halbstündiges Behind the Scenes Featurette, bei dem der Crew bei
den Dreharbeiten über die Schulter geschaut werden darf. Dabei
werden auch einige aufschlussreiche Anekdoten erzählt. Immerhin
liegen sämtliche Beiträge komplett in HD vor. Ein Wendecover ist
darüber hinaus ebenfalls vorhanden.
Fazit
Die vorliegende Blu-ray bietet eine gutklassige Qualität. Das Bild
punktet mit einer scharfen Darstellung sowie natürlichen Farben,
mit einigen Abstrichen bei der Durchzeichnung. Der Ton bietet
hingegen sehr solide Kost, wobei lediglich die Surroundeffekte noch
präsenter und zahlreicher sein könnten. Das Bonusmaterial ist sehr
knapp ausgefallen und bietet nur wenige zusätzliche Informationen
zum Film. Für sein Filmdebüt hinter der Kamera hat sich Regisseur
und Co-Autor David Grovic mit
Motel Room 13 ganz
wacker geschlagen, auch wenn er ab der Mitte qualitativ Federn
lassen muss. Da kann auch der mit zahlreich prominenten Gesichtern
besetzte Cast kaum noch was retten. Wer auf düstere Thriller steht
und ohnehin alle Filme mit seinen Lieblingsdarstellern gesehen
haben muss, darf aber getrost ein Auge riskieren. (sah)
Story 6
Bildqualität 8
Tonqualität 8
Ausstattung 4
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 6 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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