Story: 5/5 Punkte
Bild: 5/5 Punkte
Ton: 5/5 Punkte
Extras: 2/5 Punkte
Daniel Radcliffe und Jon Hamm in einer Doppelrolle einer neuen
Serie welche auf dem Roman eines russischen Autors beruht und dazu
noch einen ausgefallenen Titel trägt? Wenn das mal nichts
ausgefallenes sein könnte, doch anders bedeutet nicht gleich auch
gut, wer sich mit auf die Reise eines jungen Arztes geben sollte
erfahrt ihr in meiner Kritik.
Zuerst einmal muss ich gestehen das mir diese Serie völlig
unbekannt war, doch als ich nach weiteren Werken mit Daniel
Radcliffe suchte, mit welchen man natürlich in seiner Rolle als
Zauberlehrling Harry Potter erwachsen geworden ist wurde ich
schnell fündig. Während er für einige nicht mehr ist, konnte ich
bereits feststellen, dass er mit „Die Frau in Schwarz“ bereits sein
Image ablegen konnte und ich in ihm bereits mehr sah. In „A Young
Doctors Notebook“ verkörpert er seine Rolle mit so vielen Facetten
und Fingerspitzengefühl, als auch in anderen Szenen dramatisch und
humorvoll.
Die absolut perfekte Besetzung, diese Leistung muss man einfach
hervorheben. Sein älteres Ich welches ihm stetig auf Schritt und
Tritt folgt wird von Don Ham nicht weniger interessant verkörpert,
das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Radcliffe.
Abseits vom schauspielerischen ist diese Serie an Originalität,
schwarzem sowie zynischem Humor nicht zu überbieten. In einigen
Szenen braucht man dennoch einen etwas stärkeren Magen, mit Blut
wird nicht gerade gegeizt und ich kann mir vorstellen, dass viele
damit Probleme bekommen könnten.
Wie ich finde ist aber diese Gewalt nicht auf eine Weise
dargestellt die dem Zuschauer schmerzt, die Szenen sind teils
völlig absurd, lassen aber auch eine gewisse Ernsthaftigkeit
durchschimmern. Ein schmaler Grat der diese beiden Ebenen auf ganz
eigene Weise verbindet.
Der Protagonist lernt eine Welt kennen, die von Oberflächlichkeit
und Klischees beherrscht wird, etwas das wir sicherlich mit
Leichtigkeit auf unsere heutige Gesellschaft übertragen
können.
Anfangs weiß man überhaupt nicht was einen erwartet, das ganze
Szenario ist so außergewöhnlich und toll umgesetzt, es bleiben
viele Szenen einfach hängen und ich musste mehr als nur einmal
lachen obwohl die Situation wie die Amputation eines Beines
sicherlich alles andere war. Allein durch die Erzählung die
natürlich mehr als künstlerische Freiheit ist, wird schon eine
tolle Atmosphäre kreiert.
Ein erfrischend innovatives Machwerk dem wohl hierzulande leider
nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit zu teil geworden ist, daher
kann ich euch diesen Geheimtipp auf jeden Fall
weiterempfehlen.
Die einzelnen Folgen bestechen mit ihrer Kurzweiligkeit sodass man
direkt Lust hat sie nochmal anzusehen. Leider ist Staffel 1 mit nur
4 Folgen und einer Gesamtlaufzeit von rund 100 Minuten bereits
abgeschlossen, eine zweite mit dem Titel „A Young Doctors Notebook
& Other Stories“ ist aber ebenfalls schon erschienen. Leider
aber noch nicht im deutschen Raum, hoffen wir das Polyband hier so
bald wie möglich nachlegt, ich bin gespannt wohin uns diese
skurrile Geschichte noch führen wird.
Bild: Beim Bild gibt nichts zu beanstanden, eine tolle Schärfe und
viele Details welche die vornehmlich dunkle und kalte Stimmung
wirklich gut ins Wohnzimmer transportieren.
Ton: Gleiches gilt für den Ton, dieser ist sowohl in Deutsch als
auch Englisch in DTS-HD 5.1 vorhanden und tadellos, dank
ausgewogener Balance sind die Dialoge immer klar zu verstehen,
zudem wird auch eine angenehme Räumlichkeit kreiert.
Extras: Die Extras bieten nur einen ca. 12 minütigen „Behind the
Scenes“ Beitrag welcher ein paar interessante
Hintergrundinformationen beinhaltet.