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Ist das Leben nicht schön?

Gestartet: 24 Dez 2013 10:18 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
07.11.2013
Laufzeit:
130 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 24 Dez 2013 10:18

Michael Speier

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Film: 10/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 4/10



Mit Es geschah in einer Nacht (It happened one Night) drehte Regisseur Frank Capra 1935 den ersten Film, der gleich alle fünf Hauptoscars verliehen bekam. Diese Ehre wurde anschließend nur noch zwei weiteren Filmen zuteil, und Frank Capra schrieb Hollywoodgeschichte.
Elf Jahre später drehte Capra mit Ist das Leben nicht schön? einen Film, der ebenfalls für Fünf Oscars nominiert wurde (Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bester Schnitt, Bester Ton), aber keine der goldenen Trophäen erhielt. Dafür ist der Film bis heute einer der schönsten, einflussreichsten und bekanntesten Weihnachtsfilme aller Zeiten, und kommt nun, rechtzeitig zum Fest, auf den deutschsprachigen Markt.


Film:

George Bailey (J. Steward) ist ein hilfsbereiter, allseits beliebter Menschenfreund wie er im Buche steht. Sein ganzes Leben widmete er seinen Freunden, seiner Familie und seinen Mitmenschen. Er ist Inhaber einer kleinen Familienbank, die speziell weniger gut gestellten Familien unter die Arme greift. Diese ist dem Großbankier Potter (L. Barrymore) jedoch ein Dorn im Auge. Als am Weihnachtsabend plötzlich eine enorme Summe Geld fehlt, und die Revisoren sowie Mr. Potter ihn dafür verantwortlich machen, sieht George keinen anderen Ausweg, als sich selbst das Leben zu nehmen. Da er aber so viele Freunde hat, die für ihn beten, schickt Gott Clarence (H. Travers), einen Schutzengel zweiter Klasse, um George zu retten und sich damit seine Flügel zu verdienen. Clarence zeigt George, welche Auswirkungen es auf alle Bewohner von Bedford Falls hätte, wenn er nie geboren worden wäre.

Als der Film kurz vor Weihnachten 1946 in den amerikanischen Kinos anlief, war der Streifen ein kommerzieller Flop. Erst als 30 Jahre später das Urheberrecht an dem Film verfiel, und verschiedene Fernsehsender den Streifen kostenlos ausstrahlen konnten, erlangte er seine Beliebtheit und gehört spätestens seit den 1980er Jahren zu den ganz großen Klassikern unter den Weihnachtsfilmen. Inzwischen wird der Film von den meisten Kritikern hoch gelobt und geschätzt, und auch das Publikum ist ähnlicher Meinung, rangiert der Titel doch aktuell mit 8,6 von 10 Punkten auf dem 29. Platz der imdb-Liste der besten Filme aller Zeiten.

Als großer Klassiker hielt der Film natürlich auch Einzug in die Popkultur. So wird die Handlung in leicht abgeänderter Form beispielsweise in Episoden der Serien Eine schrecklich nette Familie, Alf, Familie Feuerstein, Hannah Montana und zahlreichen anderen Formaten persifliert und geehrt, während Ausschnitte des Films in zahlreichen Weihnachtsfilmen gezeigt werden.

Zweifellos gehört Ist das Leben nicht schön? für die amerikanische Bevölkerung mittlerweile zum Weihnachtsfest wie in Deutschland Dinner for One zu Sylvester.

Über die erhabenen schauspielerischen Leistungen von James Steward müssen an dieser Stelle wohl kaum noch Worte verloren werden. Seine überzeugende Darstellung des menschenliebenden und völlig selbstlosen George Bailey ist absolut fantastisch, wobei auch sämtliche anderen Darsteller ihre Sache mehr als gut machen. Sei es die hinreißende Donna Reed als Mary, der unglaublich boshaft wirkende Lionel Barrymore als habgieriger Mr. Potter oder aber Henry Travers als leicht schusseliger Engel Clarence – alle absolut hervorragend.
Wer den Film einmal gesehen hat, der wird ihn so schnell nicht vergessen und immer wieder ansehen wollen. Darüber hinaus darf dieses zeitlose Meisterwerk ohnehin in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.


Bildqualität:

- Original Bildformat mit schwarzen Balken links und rechts
- Hervorragende Schärfe mit hoher Detailzeichnung, besonders bei Nahaufnahmen
- Teilweise, vor allem in der Halbtotalen, leicht weichgezeichnete Bilder
- Ausgewogener Kontrast mit sauberen Konturen und hervorragendem Schwarzwert
- Keinerlei Filmfehler, Störungen oder sonstige Mängel
- Farbfilmfassung ausgesprochen gelungen mit satten, natürlichen aber unaufdringlichen Farben

Neben einer hervorragend restaurierten Originalversion ist vor allem die kolorierte Version ein echter Hingucker. Die Farben sind hier ausgesprochen natürlich und stark, wobei auch hier überwiegend eine hervorragende Schärfe vorherrscht. So sieht jede der beiden Filmversionen ganz ausgezeichnet aus. Puristen und Cineasten werden wohl die originale Schwarz-Weiß-Version bevorzugen, sollten aber auch unbedingt einen Blick auf die phantastische Farbversion werfen.


Tonqualität:

- Ton stellenweise leicht blechern
- Hervorragende Dialogverständlichkeit
- Gute Abmischung von Musik, Dialogen und Geräuschen
- Absolut Rauschfrei, auch in stillen Momenten

Sowohl der englische, als auch der deutsche Sprachfassung liegen in DTS-HD Master Tonformat vor, allerdings jeweils als Monotonspur. Dabei klingt die deutsche Tonspur, als würde sie just im Moment eingesprochen. Raumklang verbietet sich hier natürlich, nichtsdestotrotz bestechen beide Sprachfassungen durch einen ausgesprochenen Wohlklang und eine hervorragende Abmischung mit astreiner Dialogverständlichkeit.


Ausstattung:

- Kolorierte Fassung
- Kurzfilm „Ist das Leben nicht schrecklich?“
- Weitere Highlights (Trailershow)

Neben der ausgesprochen gut gelungenen kolorierten Fassung des Hauptfilms befindet sich noch der 20minütige Stummfilm „Ist das Leben nicht schrecklich?“ mit Charley Chase von 1925 auf der Scheibe. Die Bildqualität des kurzen Stummfilms ist zwar schrecklich, was dem Spaß an diesem Kleinod allerdings keinen Abbruch tut. Allerdings ist der Bonussektor damit leider auch schon ausgeschöpft, was mehr als Schade ist, hätte man sich bei einem solchen Titel doch einiges mehr erhofft.


Fazit:

Bild und Ton des inzwischen 57 Jahre alten Films können naturgemäß mit aktuellen Titeln nicht Schritt halten, sind aber, in Anbetracht der Umstände, ganz hervorragend. Der deutsche Ton klingt, trotz Mono, frisch und neu, stets klar verständlich und ist einfach im perfekten Verhältnis abgemischt. Auch das Bild besticht durch vorbildliche Schärfe und ausgewogenen Kontrast, sowohl in der schwarz-weiß- als auch in der nachträglich gefärbten Fassung. Neben der Farbfassung enthält die Scheibe leider nur noch einen recht launigen Stummfilm als Zugabe.

Was den Film angeht, so ist dieser ein über jeden Zweifel erhabenen Klassiker, der auch heute noch begeistert und verzaubert und zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt werden muss. Dabei ist der Einfluss des Films auf die Popkultur ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Wer den Film noch nicht kennt, der sollte diese Bildungslücke schnellstmöglich schließen. Alle anderen greifen ohnehin zu, denn es dürfte schwer fallen, diesen Film nicht in seine Sammlung aufnehmen zu wollen, vor allem in einer so vorbildlichen, dem Medium angemessenen Qualität. (ms)


Testgeräte:


TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP: Samsung BD-P 1580
Boxen: Samsung HAT-E4500, 5.1 3D-Dolby Surround System
#2
Geschrieben: 24 Dez 2013 10:20

Michael Speier

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In diesem Sinne: Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
#3
Geschrieben: 26 Dez 2013 00:23

Gast

Schön geschriebenes Review, welches die Lust am Film total steigert! Der Klassiker ist mir natürlich bekannt, muss aber zugeben, dass ich diesen vor locker 15-17 Jahren das letzte Mal gesehen habe. Daher werde ich mir dieses Schmankerl auf jeden Fall noch holen und in meine Sammlung aufnehmen.


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