Die Schlümpfe 2 3D (Blu-ray 3D + Blu-ray + UV
Digital Copy) Blu-ray Review„Lass Dich von ihrer Niedlichkeit nicht täuschen!“ Das war die
erste Reaktion von Patrick Winslow, gespielt von Neil Patrick
Harris, als er zum ersten Mal auf die kleinen blauen Geschöpfe aus
einer märchenhaften Parallelwelt stieß. Doch diese, zugegeben etwas
voreilige, Warnung wurde von einer ganzen Menge Kinobesucher
ignoriert, als sie in beachtlichen Massen in die erste
Realverfilmung des Comics des belgischen Autors Peyo strömten. Auch
wenn sich die Geschichte des Films eher an eine jüngere Zielgruppe
richtete, hatten doch auch viele Erwachsene eine vergnügliche Zeit
mit den drolligen Zwergen. Vielleicht auch aus nostalgischen
Gründen, denn die Zeichentrickserie aus den 1980er Jahren genießt
bis heute Kultstatus und dürfte so manchem Erwachsenen noch in
angenehmer Erinnerung sein. Kein Wunder also, dass eine Fortsetzung
des Kinofilms nicht lange auf sich warten ließ. Die Schlümpfe 2
erscheint nun auch auf einer schlumpfigen Blu-ray.
Story:
Vier Jahre sind seit dem letzten Besuch der Schlümpfe in New York
vergangen. Der Klapperstorch hat Familie Winslow erfolgreich mit
Sohn Blue beliefert. Mit der Erlangung der Weltherrschaft hat es
für Gargamel (H. Azaria) zwar nicht geklappt, doch dank seiner
restlichen Schlumpfessenz führt er ein sehr erfolgreiches Leben als
Zauberer in Paris. Doch langsam aber sicher geht sein Vorrat dem
Ende entgegen. Also hecken er und sein Kater Azrael einen neuen
Plan aus, um die Schlümpfe in seinen teuflischen Schlumpfolator zu
stecken. Eine wichtige Rolle dabei spielt diesmal Schlumpfine. Sie
kennt als Einzige Papa Schlumpfs Zauberformel, um aus einem
künstlichen „Schlumpf-Golem“, oder wie immer man das nennen will,
einen echten blauen Schlumpf zu machen. Also schickt Gargamel die
beiden Lümmel Zicki und Haui los, um Schlumpfine nach Paris zu
entführen.
Auf dem Papier klingt der Plot ganz schön kompliziert und es darf
in der Tat bezweifelt werden, ob der durchschnittliche
Siebenjährige Gargamels ambitionierten Plan bis ins Detail
durchschaut. Um das ganze Durcheinander etwas zu ordnen, wird
gleich zu Beginn des Films die Entstehungsgeschichte von
Schlumpfine, ja immerhin das einzige Mädchen in Schlumpfhausen,
kurz rekapituliert. Einstmals wurde sie von Gargamel erschaffen, um
als seine „Agentin“ das Dorf aufzumischen, um letztlich von Papa
Schlumpf in einen echten, herzensguten Schlumpf verwandelt zu
werden. Nun wird Schlumpfine also mit ihrer dunklen (oja!)
Vergangenheit konfrontiert. Denn Gargamels Taktik ist durchaus
gerissen. Die beiden Lümmel Zicki und Haui setzen alles daran, um
Schlumpfine auf ihre Seite zu ziehen. Doch die Begegnung geht
freilich auch an den beiden Geschwistern nicht spurlos vorüber.
Doch im Mittelpunkt der Geschichte steht dieses Mal eindeutig die
süße Schlumpfine, die sich zwischen ihrer Vergangenheit und ihren
Freunden aus Schlumpfhausen entscheiden muss. Ganz alleine muss
sich Schlumpfine dem Abenteuer natürlich nicht stellen.
So machen sich Papa Schlumpf und sein „B-Team“ (lange Geschichte),
der schusselige Clumsy, der selbstverliebte Beauty und der
griesgrämige Muffi auf, um ihre Freundin zu retten. Unterstützt
werden sie dabei einmal mehr von Familie Winslow, die noch dazu
Zuwachs bekommt. Nicht nur in Form ihres vierjährigen Sohnes,
sondern auch noch in Person von Patricks exzentrischem Stiefvater,
gespielt von Brian Gleeson. Damit steht dem ungebremsten Chaos
nichts mehr im Weg, denn auch zwischen Vater und Sohn gibt es noch
einige Konflikte zu lösen. Letztlich ist das alles natürlich viel
Lärm um nichts, und natürlich steht hinter diesem schlumpfigen
Abenteuer kein William Shakespeare, der aus diesem „Nichts“ ein
Meisterwerk der Filmgeschichte machen würde. Dennoch wird man rund
105 Minuten gut unterhalten, wobei sich echte Lacher eher in
Grenzen halten. Die Schlümpfe sind aktuell noch einmal besser
animiert als vor zwei Jahren. Die Trickelemente fügen sich nahezu
nahtlos in die reale Welt ein. Bis auf den gewohnt überdrehten
Gargamel kann kein „echter“ Schauspieler besondere Akzente setzen.
Ganz im Gegenteil ist der aufgesetzte Vater/Sohn-Konflikt mehr als
überflüssig und lenkt nur unnötig von den lümmeligen Eskapaden der
digitalen Hauptdarsteller ab.
Bildqualität 2D:
•perfekte Schärfe – Details wie die Stoffstruktur der
Schlumpfmützen werden bis zum kleinsten Fädchen abgebildet
•ausgewogene Kontrastwerte
•natürliche, satte Farben
•gute plastische Wirkung des Bilds auch ohne 3D
•kein Filmkorn
•keine Stilmittel oder sonstige künstlerische Verfremdungen
•nahezu perfekter Schwarzwert, der keine Details verschluckt
Der 2D-Bildtransfer bewegt sich ohne jede Einschränkung auf
Referenzniveau. Puristen werden ihre helle Freude haben. Selten
sieht man ein dermaßen sauberes und klares Bild wie hier.
Bildqualität 3D:
•exzellente räumliche Tiefenwirkung
•gute Staffelung der Ebenen
•keine Pop-Outs
•außer in einigen dunklen Szenen kaum Geisterbilder erkennbar
•Helligkeit der 2D-Version bleibt nahezu vollständig erhalten
•auch die Farben behalten ihre Brillanz
•sehr gute Schärfe und Kontraste
Auch der Transfer in 3D ist tadellos und liefert einen
realistischen räumlichen Eindruck. Dennoch hat man das Gefühl, dass
hier noch ein wenig mehr möglich gewesen wäre. Im Allgemeinen
scheinen Pop-Outs mittlerweile komplett aus der Mode gekommen zu
sein, wenn selbst bei einem Film wie diesem nicht auf dieses
Stilmittel zurückgegriffen wird.
Tonqualität:
•Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
•Dialoge immer verständlich
•gute, wenn auch keine perfekte Dynamik
•differenziert auf die einzelnen Lautsprecher verteilte
Surroundeffekte
•Subwoofer wird kaum gefordert
Ähnlich wie beim 3D-Bild hat man auch beim Ton den Eindruck, dass
hier mit gebremstem Schaum gearbeitet wurde. Der deutsche Ton ist
bei Weitem nicht schlecht, könnte aber in jeder Hinsicht noch
spektakulärer sein. Die Voraussetzungen dafür liefert der Film zur
Genüge.
Ausstattung:
•entfallene Szenen (5 Stk.)
•Papas kleines Mädchen: Schlumpfines Reise (ca. 6 Min.)
•Die Naughties! Die Geschichte von Hackus (Haui) und Vexy (Zicki)
(ca. 6 Min.)
•Der schnurrige Begleiter: Azraels Schwanz (ca. 5 Min.)
•Azrael animieren (ca. 4 Min.)
•Evolution der Naughties (ca. 4 Min.)
Die kurzen Features beschäftigen sich hauptsächlich mit den
schlumpfigen Hauptfiguren und deren Animation und geben auch einen
informativen Einblick in die englische Synchronisation der
Charaktere. Alle Extras liegen in HD vor.
Fazit:
Technisch gibt es an der vorliegenden Veröffentlichung von Die
Schlümpfe 2 rein gar nichts auszusetzen. Der 2D-Transfer besitzt
Referenzcharakter, alles andere rangiert nur unwesentlich dahinter.
Das Bonusmaterial ist zeitlich zwar knapp bemessen, liefert aber
einige interessante Einblicke hinter die Kulissen.
Auch Teil 2 der Schlumpfsaga ist ein schlumpfiges Vergnügen für die
ganze Familie. Die blauen Kameraden sind einfach unglaublich
knuffig und natürlich auch die uneingeschränkten Stars des Films.
Bis auf Hank Azaria als Gargamel überzeugt kein anderer
menschlicher Darsteller. Kinder identifizieren sich vielleicht ein
wenig mit Schlumpfines coming-of-age Sinnsuche nach dem Motto „Höre
auf Dein Herz“. Im Mittelpunkt steht aber ganz klar die turbulente
Action. Alles ganz nett, im Vergleich zur aktuellen
Animationskonkurrenz wie Ich – Einfach unverbesserlich 2 ziehen die
Schlümpfe aber in jeder Hinsicht deutlich den Kürzeren.
Kurzbewertungen:
Story: 6/10
Bild 2D: 10/10
Bild 3D: 8/10
Ton: 8/10
Extras: 5/10
Gesamt*: 8/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Die Schlümpfe 2 Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte:
TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
BDP: Panasonic DMR-BST720
AVR: Pioneer SC-LX56, 2x Trigon Dwarf II
Boxen: B&W 803S (Main), Boston A26 (Front-Wide, Surround),
Teufel M-500 (Back-Surround)