Dass es etwas schon gab, heißt ja nicht automatisch, dass es ein
Klischee ist. Das steht ja auch in der Erklärung. Aber dieses
Klischee - verbitterter, wortkarger Badass mit melodramatischer
Hintergrundgeschichte ist eben einfach total präsent aktuell.
Speziell noch in der Kombination mit dem Smart-Ass als
Sidekick.
Um eine einfache Verbesserung zu nehmen: Statt seinen Sohn sterben
zu lassen, was die typische 0815-Melodrama-Background-Story ist,
hätte man den Sohn überleben lassen können. Und dann beispielsweise
einbinden können, dass er sich vom Vater entfremdet hat, da Joel ja
auch ziemlich ruchlosen Kram gemacht hat. Das hätte in meinen Augen
die Story nur aufgewertet und ordentlich Klischees rausgenommen.
Denn es hätte betont, dass Joel sich nicht aus Verbitterung,
sondern aus Kompromisslosigkeit für einige harte Vorgehensweisen
entschließt. Und das hätte dann auch mehr betont, dass er mit Ellie
eine zweite Chance bekommt, es dieses mal menschlicher zu
machen.
Diese Standard-Story: Familienmitglied stirbt, Hauptcharakter wird
hart und verbittert - gibt es nun eben wirklich ständig. Das mit
der Entfremdung wäre zwar auch schonmal dagewesen, aber schon
deutlich komplexer, wenn man es gut in die Story eingebaut hätte.
Und hätte Joel zwar "böser" bzw. noch mehr zu einem Antihelden
gemacht, aber auch zu einer vielschichtigeren Figur. Man hätte
seinen erwachsenen Sohn dann ja auch als Randfigur in die Handlung
einbauen können - in welcher Form auch immer.
Das ist aber nur eine Idee, es gäbe Dutzende Ideen gerade Joel
aufzuwerten. Ich bin ja auch nicht der erste, der die Figur als
eindimensional kritiisert. Hab das auch in mindestens einem anderen
Review / Artikel damals auch gelesen.