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Europa Report 3D

Gestartet: 16 Nov 2013 14:22 - 5 Antworten


Veröffentlichung:
22.10.2013
Laufzeit:
90 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 16 Nov 2013 14:22

Kuro77

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Europa Report 3D (Blu-ray 3D) Blu-ray Review


Seit sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, treibt die Menschheit eine Frage um: Sind wir alleine im Kosmos? Wenn man sich die unendliche Weite des Weltalls vor Augen führt und die unzähligen Sterne, die den Nachthimmel erhellen sieht, stellt man sich fast unwillkürlich die Frage, ob es außer uns noch weiteres Leben dort draußen gibt. Schon aus Gründen der Wahrscheinlichkeit stehen die Chancen dafür gar nicht schlecht. Aktuelle Hochrechnungen gehen davon aus, dass alleine in unserer Milchstraße jeder fünfte sonnenähnliche Stern einen erdähnlichen Planeten besitzt, auf dem Leben möglich sein könnte. Und das wären immerhin 20 Milliarden Planeten! Gute Chancen also, um irgendwann einmal in Kontakt mit Bewohnern fremder Welten zu treten? Wohl eher nicht, wenn man die gewaltigen Entfernungen berücksichtigt, die man zurücklegen müsste. Aber vielleicht muss man gar nicht in die Weiten des Weltalls gucken, vielleicht liegt die Sensation ja viel näher, als man glaubt. Denn viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass es auch in unserem eigenen Sonnensystem noch weitere belebte Himmelskörper geben könnte. Ein Kandidat dafür ist der Jupitermond Europa.


Story:

In einer nicht allzu fernen Zukunft startet die Menschheit ein ambitioniertes Projekt. Ein bemanntes Raumschiff begibt sich auf eine rund 600 Millionen Kilometer weite Reise durch unser Sonnensystem. Ziel der Mission ist der Jupitermond Europa. Europas Oberfläche besteht zwar komplett aus kilometerdickem Wassereis, doch Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich unter dieser gefrorenen Kruste ein gewaltiger Ozean aus flüssigem Wasser befindet. Und flüssiges Wasser gilt als beste Voraussetzung für die Entstehung von Leben. Knapp zwei Jahre braucht die internationale Besatzung des Forschungsschiffs Europa One alleine für den Hinflug. Und die gefährliche Mission bringt Menschen und Material an ihre Grenzen.

Europa Report ist ein klassischer Science-Fiction Film, wie man ihn heutzutage nur noch selten zu Gesicht bekommt. Denn der Film des ecuadorianischen Regisseurs Sebastian Cordero orientiert sich nicht etwa an Werken wie Star Wars, Star Trek oder Das Fünfte Element. Die Macher legten in ihrer Herangehensweise sehr viel Wert auf wissenschaftlich fundierten Realismus. Das heißt konkret, dass man sich eher an Genrebeiträgen wie Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum oder Danny Boyels Sunshine orientiert, als an physikalisch-wissenschaftlich eher zweifelhaften Weltraumopern. Im Raumschiff muss also tatsächlich die gewohnte Erdanziehung mittels Rotation simuliert werden und die Besatzung wird auch nicht tiefgefroren bis sie am Ziel angekommen ist. Die technischen Voraussetzungen für eine solche Reise wurden also so korrekt wie möglich berücksichtigt. Und das bedeutet für die Besatzung, dass es tatsächlich rund 22 Monate dauert, bis sie ihr Ziel erreicht. Das ist ein Zeitraum, in dem auch der eine oder andere Defekt am Raumschiff auftreten kann, was natürlich auch passiert. Und man beamt sich am Ziel auch nicht mal eben auf die Oberfläche von Europa, um dort seine Untersuchungen vorzunehmen.

Insgesamt wird dem Zuschauer sehr eindringlich verdeutlicht, dass so eine gewaltige Reise voller lebensbedrohlicher Gefahren steckt. Um den Grad an Realismus zusätzlich zu steigern, besteht der Film ausschließlich aus Bildmaterial, welches über die bordeigenen Kameras des Schiffs aufgezeichnet wird. Damit kann man Europa Report fast schon als „Found-Footage“-Film in outer space bezeichnen. Ein durchaus geschickter Schachzug, denn somit sieht der Zuschauer prinzipiell auch nur das, was die Besatzung und die Bodenkotrolle auf der Erde sehen. Richtig spannend wird es dadurch spätestens dann, wenn die Wissenschaftler auf Europa landen und der Frage nachgehen, ob es dort tatsächlich Leben gibt und falls ja, wie dieses aussieht. Für Science-Fiction-Fans ist Europa Report damit ein echter Geheimtipp, der zwar auch einige bekannte Gesichter wie Sharlto Copley (District 9, Elysium) und Michael Nyqist (Millennium Trilogie, Mission: Impossible Ghost Protocol) zu bieten hat, seine Qualitäten aber hauptsächlich durch die ungemein spannende Story bezieht. Die Charakterentwicklung der Crew bleibt durch die komprimierte Spielzeit von gerade einmal 90 Minuten zwangsläufig auf der Strecke, so dass sich eine unmittelbare Identifizierung mit einzelnen Personen nicht einstellen will. Trotzdem fiebert man bis zum Ende mit, denn was die Besatzung letztlich unter dem Eis des Mondes findet, bleibt bis zuletzt unklar.


Bildqualität 2D:
  • Die „Bordkameras“ liefern ein recht weiches Bild

  • dadurch keine gute Detailzeichnung

  • matte, monochrome Farbgebung

  • keine Plastizität

  • wenig präzise Kontraste

  • kein Filmkorn

  • Schwarzwert ist kaum zu bewerten, da alles durch die mangelhafte Qualität der Bordkameras „gefiltert“ wird

Der Bildtransfer ordnet sich konsequent der Intention des Regisseurs unter, die Ereignisse ausschließlich durch die Bordkameras des Raumschiffs zu filmen. Dadurch leidet zwar die Qualität des Bildes, der realitätsnahe Anspruch wird dadurch aber deutlich unterstrichen. Einen lupenreinen HD-Transfer bekommt man hier also nicht geboten.


Bildqualität 3D:
  • lediglich rudimentäre Tiefenwirkung

  • kaum Staffelung der Ebenen

  • teilweise erscheint das Bild seltsam verzerrt

  • kein wesentlicher Helligkeitsverlust gegenüber der zweidimensionalen Version

  • keine Pop-Outs

  • in einzelnen Szenen leichtes Ghosting

  • gute Schärfe

Es ist kaum nachvollziehbar, warum für Europa Report auch ein 3D-Transfer angefertigt wurde. Rein inhaltlich widerspricht diese Vorgehensweise deutlich dem „Found-Footage“-Charakter des Films. Doch viel entscheidender ist die Tatsache, dass das 3D-Bild aufgrund der in ihrer Qualität bereits bewusst limitierten 2D-Version kaum bereichernde Akzente setzen kann. Dafür ist das Material einfach nicht prädestiniert. Eine wirklich gute Tiefenwirkung entwickelt sich lediglich in einigen wenigen Szenen, in denen die Kameras die langen Korridore des Raumschiffs erfassen. Darüber hinaus vermittelt die 3D-Version zu keiner Zeit einen naturgetreuen dreidimensionalen Eindruck und ist somit verzichtbar.


Tonqualität:
  • Dialoge immer klar verständlich

  • gute Einbindung der Surroundkanäle, jedoch nur wenige differenziert im Raum platzierte Effekte

  • durchschnittliche Dynamik

  • selten, dann aber mächtig eingesetzter Subwoofer, der besonders bei der Zündung von Triebwerken gefordert wird

  • sehr räumlich abgemischter Soundtrack

Der deutsche HD-Ton erledigt einen guten, wenn auch nicht überragenden Job. An dieser Stelle wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen. Dennoch wird der Zuschauer auch dank der gelungenen Akustik voll in das Geschehen im Raumschiff eingebunden.


Ausstattung:
  • Making Of Visuell Effects (ca. 7 Min.)

  • Fotogalerie

  • Fakten & Informationen „Jupitermonde“ (Texttafeln)

  • Alternative Posterentwürfe

  • Bio-/Filmografien (Texttafeln)

  • Trailer

Lediglich das rund siebenminütige Making Of über die fotorealistischen visuellen Effekte liefert einige filmbezogene Hintergrundinformationen. Darüber hinaus ist eher Magerkost angesagt.


Fazit:

Auf Grund der Inszenierung im „Found-Footage“-Stil müssen bei der Bildqualität in 2D einige Abstriche gemacht werden. Einen lupenreinen HD-Transfer liefern die Bordkameras des Raumschiffs zu keiner Zeit. Die ebenfalls enthaltene 3D-Version ist mangels Klasse im Grunde überflüssig. Der deutsche Ton liefert ein solides Ergebnis, wobei auch hier sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Das Bonusmaterial gewährt nur einen kurzen, dafür aber informativen Einblick in die Produktion.

Europa Report ist ein Film für Science-Fiction-Fans, die Wert auf möglichst große Realitätsnähe legen. Der Film wurde unter konsequenter Berücksichtigung des in naher Zukunft technisch Machbaren inszeniert. Darüber hinaus wurde den physikalischen Bedingungen im Weltraum Rechnung getragen. Zusammen mit der im „Found-Footage“-Stil erzählten Geschichte entwickelt sich ein spannender, zur Abwechslung einmal kaum vorhersehbarer Space-Trip. Wer Filmen wie Sunshine oder Gravity etwas abgewinnen kann, ist hier gut aufgehoben.


Kurzbewertungen:

Story: 8/10
Bild 2D: 7/10
Bild 3D: 6/10
Ton: 8/10
Extras: 4/10
Gesamt*: 6/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Europa Report Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
BDP: Panasonic DMR-BST720
AVD: Pioneer SC-LX56, 2x Trigon Dwarf II
Boxen: B&W 803S (Main), Boston A26 (Front-Wide, Surround), Teufel M-500 (Back-Surround)
#2
Geschrieben: 26 Nov 2013 10:19

Dash_HB

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Schöne Rezi :).
Freue mich schon darauf, den Film irgendwann mal zu sehen, wenn ich mal zwei ruhige Stunden habe daheim.
#3
Geschrieben: 27 Nov 2013 21:46

Kuro77

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Zitat:
Zitat von Dash_HB
Schöne Rezi :).
Freue mich schon darauf, den Film irgendwann mal zu sehen, wenn ich mal zwei ruhige Stunden habe daheim.

Brauchst sogar nur anderthalb. ;)
#4
Geschrieben: 04 Dez 2013 15:35

Dash_HB

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Naja, mit allem drum und dran brauche ich brutto immer mehr als die reine Spielzeit. Trailer und Bonusmaterial möchte ich nicht außen vor lassen.
#5
Geschrieben: 18 März 2014 11:58

Dash_HB

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Habe ihn neulich dann endlich mal gesehen. Mag den Film sehr. Ich wurde nur am Ende davon überrascht, dass
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die erzählende Astronautin keine Überlebende ist. Hatte den Eindruck, dass sie genau wie die anderen beiden Erzähler auf der Erde ihren Bericht abliefert, aber die Aufzeichnung fand ja im Schiff statt.
Ist mir erst zum Schluss klar geworden. War das ein beabsichtigter Twist, oder war's einfach nur ein Irrtum meinerseits?
Wie auch immer, ich werde mir den Film sicherlich irgendwann noch mal ansehen.
#6
Geschrieben: 18 März 2014 13:50

Kuro77

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Das war sicher so beabsichtigt.


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