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Dream Theater - Live at Luna Park

Gestartet: 10 Nov 2013 11:46 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
01.11.2013
Laufzeit:
297 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 10 Nov 2013 11:46

Jason-X

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Als Schlagzeuger Mike Portnoy im Jahr 2010 bei den New Yorkern Prog Metal Helden von Dream Theater ausgestiegen „wurde“, dachten viele Fans bald an eine Trennung der Band. Doch mitnichten, denn die übrigen Vier suchten in einer aufwändigen Audition einen passenden Ersatz, der alsbald in Mike Mangini (Ex-STEVE VAI, Ex-ANNIHILATOR) gefunden wurde. Nachdem im Folgejahr mit „A Dramatic Turn of Events“ gleich das nächste Album folgte, wurde sämtlichen Anhängern schnell klar, dass der Professor am Bostoner Berklee College of Music für den Posten hinter den Drums hervorragend geeignet ist.


Story
Dass er aber das alte Material ebenfalls sehr gut beherrscht, stellt er auf der neuen Blu-ray Dream Theater – Live at Luna Park sehr gut zur Schau. Die Live Aufnahmen wurden an zwei aufeinanderfolgenden Abenden am 19. und 20. August 2012 im Luna Park Stadium in Buenos Aires, Argentinien aufgenommen. Die Disc enthält alle gespielten Songs, einige davon aber nur im Bonusmaterial. Wer sich beim Betrachten der Aufnahmen die Frage stellen sollte, ob der Meisterschlagzeuger wirklich ein derart überfrachtetes Drumset benötigt, hat zuvor noch nie ein DREAM THEATER Konzert gesehen, denn Fans wissen, dass jedes einzelne Element notwendig ist. Kurzum: Ja, denn jedes Tom und jedes Becken wird angespielt, was er mehrfach eindrucksvoll beweist. Er ist aber nicht das einzige Mitglied der Band, das auf aberwitzige Weise seinem Instrument die tollsten Töne entlockt.

Allen voran der Keyboard Wizzard Jordan Rudess, welcher der lebende Beweis des schmalen Grats zwischen Genie und Wahnsinn ist. Der Kerl würde auf dem LCD einer Digitaluhr noch Musik spielen, wenn man ihm genug Zeit lässt, um eine Anwendung dafür zu programmieren. Neben seinem obligatorischen Keyboard und dem bereits seit Jahren bekannten Octavarium hat er nun ein Tablet, das mit spezieller Software für entsprechende Töne sorgt. Die Songauswahl passt zur Band. Wie üblich gibt es eine Menge an Überraschungen und auf übliche Standards wurde erneut keine Rücksicht genommen. Das heißt im Klartext, dass an beiden Abenden zum Teil unterschiedliche Sets gespielt wurden und bewusst auf bestimmte Klassiker verzichtet wurde. Dadurch wurden keine Songs von den Alben „Black Clouds & Silver Linings“, „Train of Thought“ und „Falling into Infinity“ für die Setlists berücksichtigt. Das soll aber nicht weiter stören, denn die dargebotenen Stücke präsentieren nicht nur erneut das hohe spielerische Niveau der Band, in das sich Neuzugang Mangini hervorragend einfügt, sondern bietet absolut keine Schwachstellen. Gerade die neueren Stücke wie „Outcry“, „On the Backs of Angels“ oder “This is the Life“ zeigen, dass die New Yorker durch den Weggang von Portnoy nichts an Qualitäten eingebüßt haben.

Dazu gesellen sich mit „The Dark Eternal Night“, „A Fortune of Lies“, „The Spirit carries on“ oder dem Rausschmeißer “Metropolis Pt. 1“ ein herausragendes Potpourri ihres bisherigen Schaffens. Bei den beiden Stücken „The Silent Man“ und „Beneath the Surface“ wurde übrigens sogar ein spezielles Akustikset mit Unterstützung eines Streichquartetts geboten. Angereichert durch einige Videosequenz Einspielungen bekommt der Zuschauer somit sowohl akustisch als auch optisch hervorragende Unterhaltung geboten.


Bildqualität
Das Bild würde eine wesentlich bessere Beurteilung erfahren, hätte man bei den Aufnahmen auf die kleinen fest montierten Actioncams verzichtet. Diese fallen aufgrund einer deutlich schlechteren Auflösung qualitativ stark von den hochwertigeren Handkameras ab. Bei letzteren dominiert ein scharfes Bild mit einem hohen Detailgrad, das häufig eine plastische Darstellung liefert. Die Farben sind im Rahmen der Lichtshow natürlich und kräftig. Der Kontrast erweist sich je nach Einstellung als wechselhaft, ist aber zum Großteil sehr gut eingestellt. Der Schwarzwert ist sehr hoch und bildet ein sehr kräftiges Schwarz ab. Vereinzelt sind schwache Posterizing Effekte, wie etwa am Anfang von „Outcry“ zu sehen. Kompressionsspuren machen sich ebenso nur sehr selten bemerkbar.


Tonqualität
Der Ton präsentiert sich da schon deutlich besser, erreicht aber ebenso wenig die Höchstnote. Zum Großteil ist die Abmischung wirklich perfekt ausgefallen, wie etwa bei den Songs „This is the Life“, „Lost not forgotten“ oder „On the Backs of Angels“. Davon abgesehen gibt es aber immer wieder mal Momente, in denen der Mix nicht gleichberechtigt und transparent erscheint. In diesen Fällen könnte der Bass von John Myung noch etwas lauter sein. Darüber hinaus gehen die Backing Vocals von John Petrucci gelegentlich unter und sind nicht zu hören. Nichtsdestotrotz ist der Mix wirklich toll. Gerade bei der DTS HD Master Audio 5.1 Abmischung kommt eine tolle Live Atmosphäre auf. Das Panning des Schlagzeugs ist absolut perfekt und bringt einen tollen Stereoeffekt. Die Keyboards haben jederzeit eine klare Durchzeichnung. Die Bassdrum besitzt einen guten Punch und überzeugt in letzter Linie durch einen nicht zu starken Kick. Die Gitarren sind stets klar mit einem tollen Crunch. Wenn nur alle Songs so klingen würden, hätte der Höchstnote nichts im Weg gestanden. Aber auch so werden die Fans von den beiden Tonspuren begeistert sein.


Ausstattung
  • Live Bonus Tracks

    • Build Me Up, Break Me Down (HD; 6:55 min.)

    • Caught In A Web (HD; 5:40 min.)

    • Wait For Sleep (HD; 2:52 min.)

    • Far From Heaven (HD; 3:55 min.)

    • Pull Me Under (HD; 8:31 min.)



  • Documentary (HD; 25:54 min.)

  • Trailer (HD; 2:26 min.)

  • Behind the Scenes (HD; 4:22 min.)

  • Cartoon Intro (HD; 3:12 min.)

  • “Outcry” Multi Angle (HD; 11:30 min.)

  • Booklet

Beim Bonusmaterial erweist sich die Band als sehr großzügig. Sämtliche Extras liegen komplett in HD und optional deutsch untertitelt vor. Neben sechs weiteren Livesongs (zwei davon ebenfalls mit Streicher Quartett), die an den beiden Abenden mit aufgezeichnet wurden, gibt es als Kernstück noch eine sehr umfangreiche Dokumentation zu den Aufnahmen. Darüber hinaus gibt es noch einen Trailer zur Blu-ray, ein kurzes Behind the Scenes Featurette, das Cartoon Intro sowie eine Multi Angle Funktion für den Song „Out Cry“. Ein Booklet wertet diese Veröffentlichung zusätzlich auf. Der FSK Logo Sticker lässt sich problemlos abziehen.


Fazit
Der Blu-ray Transfer ist gut gelungen, lässt aber noch Luft nach oben. Gerade beim Bild fallen einige Einstellungen qualitativ stark ab, wobei dennoch der Großteil der Aufnahmen eine tolle Schärfe und kräftige Farben bietet. Beide Tonspuren wurden ausgewogen mit kräftigem Klang abgemischt. Das Bonusmaterial bietet eine Vielzahl an Beiträgen, die jeden DREAM THEATER Fan glücklich machen. DREAM THEATER haben den Weggang von Drummer Mike Portnoy besser verkraftet, als dieser selbst. Die Band stellt dies mit ihrer neusten Live-Aufnahme Dream Theater – Live at Luna Park bestens zur Schau und zeigt allen Zweiflern, dass der Nachfolger Mike Mangini nicht nur die großen Fußstapfen ausfüllt, sondern obendrein eigene Wege beschreitet. Wer es nicht glaubt, sollte sich schleunigst selbst ein Bild davon machen. (sah)


Story 10
Bildqualität 8
Tonqualität 9
Ausstattung 8
Gesamt * 8

Kaufempfehlung 9 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1


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