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The Colony

Gestartet: 05 Nov 2013 15:48 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
25.10.2013
Laufzeit:
94 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 05 Nov 2013 15:48

Michael Speier

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Film: 6/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 2/10


Das Ende der Welt, wie wir sie kennen, ist nahe!

Auch wenn wir den Weltuntergang nach den Prophezeiungen der Maya erstaunlicherweise überlebt haben, drängen mehr und mehr Filme und Serien mit dem Thema Endzeit in die Lichtspielhäuser und Heimkinos. Es ist aber auch ein schönes Thema und das Geschäft mit der Angst vor dem Ende, und damit, wie und woran die Menschheit letztendlich zugrunde geht, ist nicht erst seit The Walking Dead ein veritables Zugpferd. Regisseur Jeff Renfroe präsentiert mit The Colony seine eigene Vision vom Ende der Welt. Laut Cover erwartet den Zuschauer eine Mischung aus 30 Days of Night und The Day after Tomorrow, und mit Laurence Fishburn und Bill Paxton verfügt der Film zumindest schon mal über katastrophen- und postapokalyptisch erfahrene Darsteller.


Film:

Die Welt befindet sich in einer neuen Eiszeit. Die letzten Überlebenden haben sich in unterirdischen Kolonien organisiert und kämpfen Tag für Tag mit den Problemen, welche die Situation so mit sich bringt. Als eines Tages ein Notruf aus Kolonie 5 in Kolonie 7 eintrifft, macht sich Briggs (L. Fishburne), der Leiter der Kolonie 7, höchstpersönlich mit ein paar Leuten auf den Weg, um dort nach dem Rechten zu schauen. Sehr zum Unwillen seiner Stellvertreters Mason (B. Paxton), der vor allem um das Wohl der eigenen Gruppe besorgt ist. Als Briggs und seine Männer in der entfernten Kolonie 5 ankommen, erwartet sie jedoch etwas viel schrecklicheres als Eis und Hunger.

Der großspurigen Einleitung auf der Rückseite der Hülle nach, vereint der Titel das Beste aus 30 Days of Night, The Thing und The Day after Tomorrow. Natürlich ist es allgemein bekannt, dass man Werbetexten nicht allzu viel Glauben schenken sollte, doch die Erwartungen werden dennoch durch solch hochtrabenden Texte angehoben und der Zuschauer zieht unwillkürlich Vergleiche zu den genannten Titeln. Dabei ist der einzig gemeinsame Nenner das allgegenwärtige Eis und der Schnee, in diesem Fall durch eine neue Eiszeit hervorgerufen. Allerdings sind die Vergleiche damit auch schon ausgeschöpft. Zwar schafft es der Film, eine Atmosphäre der allgemeinen Bedrohung aufzubauen, die tatsächlich im Ansatz an die erwähnten Genrehits erinnert, allerdings bei weitem nicht deren Authentizität erreicht. Stattdessen verliert sich der Film, nachdem der Rettungstrupp in der benachbarten Kolonie auf das Geheimnis und die Herkunft des Notrufes gestoßen ist, in banaler Action, bei der die Spannung sogleich in den Keller fällt. Immerhin – bis zu diesem Punkt ist der Streifen durchaus unterhaltsam und spannend und präsentiert ein paar ganz wunderbar dystopische Bilder. Aber irgendwie hat man den Eindruck, das alles schon mal irgendwie und irgendwo gesehen zu haben.

Dabei ist der Film voller interessanter Ansätze, die leider nicht konsequent genug verfolgt werden. Die Gefahren der ausgefallenen medizinischen Versorgung, Lebensmittelknappheit, Isolation und die allgemeine Kälte – all das sind Themen, die alleine bereits für einen guten Film gereicht hätten, auch ohne pseudo-wissenschaftlichen oder möchtegern-mystischen Einschlag. Aber leider wollte Regisseur Jeff Renfroe, der auch am Drehbuch maßgeblich beteiligt war, mehr. Vor allem mehr Gewalt und mehr Spannung, worunter letztendlich genau das, nämlich die Spannung, leidet.

Wer jetzt allerdings durch die Werbebotschaft eine übernatürliche oder Science-Fiction-Handlung erwartet, der wird sicher bitter enttäuscht sein. Keine Aliens, nicht einmal Vampire sind es, die hier im ewigen Eis der Postapokalypse ihr Unwesen treiben. Wer oder was sich nun tatsächlich am Ende des Streifens verbirgt, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten, aber so schockierend es auch in der Grundidee sein mag, so unkreativ und lustlos, fast möchte man sagen „albern“ wurde es letztendlich in Szene gesetzt.

Alles in allem ist der Film zumindest handwerklich gut gelungen. Die Darsteller machen ihre Arbeit angesichts des schwachen Drehbuchs relativ gut. Laurence Fishburne spielt gewohnt stark, wenn auch teilweise so kalt wie das alles umgebende Eis. Auch Bill Paxton schafft es wieder einmal, den Widerling perfekt und glaubhaft in Szene zu setzen, allerdings macht auch ihm das schwache Drehbuch zu schaffen. Wie schön wäre es gewesen, ihn hier einen starken Charakter wie den Governor aus The Walking Dead spielen zu sehen?! Und mal ganz ehrlich – so inflationär, wie der Streifen sich bei anderen Titeln bedient, wen hätte da ein weiterer Ideenklau – man verzeihe das böse Wort – noch ernsthaft gestört?


Bildqualität:

Das Bild macht mit seinen blassen, kalten Farben einen recht schönen Eindruck, zumindest, solange sich alles im Hellen abspielt. In den zahlreichen Aufnahmen „unter Tage“ macht sich nämlich leider ein stellenweise miserabler Schwarzwert bemerkbar, der zuweilen grau und unschön anmutet und die Farben vollkommen verfälscht. Dazu kommen Artefaktbildung in größeren Flächen und Treppenbildung bei sämtlichen Lichtquellen, die versuchen, der Dunkelheit Herr zu werden. Auch die Schärfe ist nicht ganz das Gelbe vom Ei, und wirkt zu häufig weich und verwaschen. Alles in allem wirkt das Bild zwar stimmig, wird dem Medium allerdings keineswegs gerecht.


Tonqualität:

Der Ton hat ebenfalls mit diversen Schwächen zu kämpfen. Die Stimmen klingen teilweise zu dumpf, sind aber überwiegend klar verständlich – zumindest in ruhigen Szenen. Raumklang gibt es so gut wie keinen. Zwar werden die Rears hin und wieder mit Wind- und Klopflauten gefüttert, bleiben aber sehr schwach auf der Brust. Ebenso wie der Subwoofer, der erst zum Ende hin ein wenig zu tun bekommt, dabei aber weit hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Dabei hätte man gerade in den unterirdischen Szenen eine tolle Stimmung mit einer entsprechenden Soundkulisse erzeugen können.

Ausstattung:

- Behind the Scenes Feature (9:27 Minuten)
- Trailershow

Das knapp 10minütige Behind the Scenes Feature ist komplett deutsch untertitelt und gewährt einen kleinen Einblick in die Produktion und die Hintergründe des Films. Dazu gibt es die obligatorische Trailershow und ein Wendecover mit alternativem, leicht verändertem Artwork ohne FSK-Logo.


Fazit:

Für eine aktuelle Blu-Ray-Veröffentlichung bleibt die Scheibe weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Die kalten, blassen Farben gefallen zwar, dafür ist der Schwarzwert teilweise unter aller Kanone. Auch die Schärfe ist zu häufig nicht der Rede wert. Auch der Sound fährt bei weitem nicht das auf, was man von einem Titel dieses Genres erwarten darf. Das Bonusmaterial ist ebenfalls recht übersichtlich und nichtssagend.

Leider ist auch das Hauptprogramm selbst ein unausgegorener Endzeitfilm, der sich querbeet an allem bedient, was auch nur ansatzweise zum Thema passt. Nach einem guten, atmosphärisch dichten Anfang driftet der Streifen mit der Aufdeckung des Geheimnisses ins Belanglose ab und bleibt ohne nennenswerte Ideen und Highlights leider recht unspektakulär. Zumindest die Schauspieler verstehen ihr Handwerk, leiden allerdings unter dem sehr schwachen Drehbuch. Für Endzeitfans dennoch ein ganz akzeptabler Zeitvertreib. (ms)
#2
Geschrieben: 15 Dez 2013 20:44

docharry2005

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docharry2005 Alles ok, ich habe IHN TV..

M.S.
Vielen Dank für dieses Review.
Konnte bisher mit dem Titel "The Colony"
nur bedingt etwas anfangen.
Ist aber auch mein Genre.
Den wird die Krankenschwester für mich kaufen.
https://bluray-disc.de/forum/club-der-blogger/

Liebe Besucher des Foums.
Wie ihr sicher schon bemerkt habt findet noch bis zum 7. Dezember 2014
unsere Asien-Wochen statt. Näheres könnt ihr vom
Baschti , @TANTRON erfahren.

EUER aka harry.
#3
Geschrieben: 16 Dez 2013 08:35

Sawasdee1983

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Mhmm ich fand den Trailer cool aber da der Film stellenweise regelrecht zerrissen wurde bin ich mega skeptisch, hat sich immer noch nicht geändert
MfG Pierre

Sawasdee1983
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#4
Geschrieben: 16 Dez 2013 09:45

Michael Speier

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
Mhmm ich fand den Trailer cool aber da der Film stellenweise regelrecht zerrissen wurde bin ich mega skeptisch, hat sich immer noch nicht geändert

Ich könnte mir vorstellen, wenn es draußen richtig kalt wird, es schneit, man kurz mit Suizid liebäugelt... dann könnte der Film genau das richtige sein ;)


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