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Truth or dare

Gestartet: 30 Okt 2013 15:00 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
11.10.2013
Laufzeit:
95 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 30 Okt 2013 15:00

Michael Speier

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Film: 9/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 1/10


Truth or Dare, Wahrheit oder Tat (Pflicht), ist ein beliebtes Partyspiel, das überall auf der Welt von Jugendlichen gespielt wird. In der Regel handelt es sich dabei um einen harmlosen Spaß für pubertierende Menschen, doch hin und wieder wird aus Spaß auch blutiger Ernst. Diese Ausgangssituation nutzt Drehbuchautor Matthew McGuchan um ein Szenario zu kreieren, welches laut Coverwerbespruch „Alfred Hitchcock Stolz gemacht hätte“. Große Worte, zugegeben. Ob diese großen Worte auch nur ansatzweise zutreffen, und ob der relativ unbekannte britische Regisseur Robert Heath aus dem Drehbuch einen anständigen Film geschaffen hat, soll dieses Review klären.

Film:

Es beginnt mit einem harmlosen Partyspiel. Als die Flasche bei „Wahrheit oder Tat“ auf den schüchternen Felix (T. Kane) zeigt, planen der arrogante Chris (J. Gordon) und seine vier Freunde, den Außenseiter vorzuführen. Allerdings eskaliert die Situation und Felix rennt davon. Ein Jahr später erhalten die fünf Freunde eine überraschende Einladung zu Felix Geburtstagsparty auf dem Anwesen seiner schwerreichen Familie. Doch nicht Felix, sondern sein Bruder Justin (D. Oakes) ist der Gastgeber, und der will die Clique für das bezahlen lassen, was sie seinem Bruder antaten. Und dabei geht Justin äußerst rabiat zu Werke.

Der Film ist ein überaus überraschender und packender Psychothriller voller Wendungen. Die Story ist gut durchdacht und kurzweilig inszeniert, dabei in hohem Maße glaubwürdig, wenn man sich mit der Tatsache anfreunden kann, dass die Ausgangssituation relativ trivial und harmlos war. Zumindest hat es den Anschein, denn die wendungsreiche Story hat auch hierfür einen gut durchdachten Plot parat. So bleibt der Zuschauer bis zum bitteren Ende selbst unschlüssig wer hier überhaupt für die Situation verantwortlich ist, und vor allem stellt sich die Frage, ob hier überhaupt alles so ist, wie es zu sein scheint, denn das Drehbuch von Matthew McGuchan, hält so manche interessante Wendung bereit, die alles auf den Kopf stellt, was der Zuschauer bis dato zu wissen glaubt.

Neben dem gut durchdachten Drehbuch sind es aber vor allem die talentierten Darsteller, welche ebenfalls alle auf sehr gutem Niveau agieren. Sowohl die Partylaune am Anfang, als auch die nach und nach um sich greifende Panik vermitteln die Darsteller in höchstem Maße glaubhaft. Vor allem David Oakes, der sich vor allem in Historienfilmen wie Die Säulen der Erde, Die Tore der Welt und der Serie Die Borgias verdient machte, wirkt in seiner Rolle als psychopathischer und zu allem entschlossener Justin ausgesprochen beängstigend und glaubwürdig. Dass von diesem Menschen nichts Gutes zu erwarten ist wird schnell klar, wenn man in seine kalten, entschlossenen Augen blickt. Die Frage ist nicht ob, sondern was er als nächstes tun wird. Ihm zur Seite, wenn auch unfreiwillig, steht der Dealer Luke, genial darstellt von Alexander Vlahos, der schon in der Fernsehserie Merlin als durchtriebener Mordred überzeugen konnte. Vlahos spielt seinen zwiegespaltenen Charakter äußerst intensiv. Da seine Figur als einzige eine Entscheidung herbeiführen könnte, fungiert der talentierte Waliser als Identifikationsfigur – und das mit absoluter Überzeugungskraft.

Auch die „Opfer“ spielen äußerst intensiv und glaubhaft. Sei es Jack Gordon als der zwielichtige Chris, dem man durchaus zutraut für alles verantwortlich zu sein, oder die attraktive Florence Hall als Gemma, die ebenfalls die interessante Wandlung ihres Charakters glaubhaft darstellt.
Ein rundum gelungenes Stück Suspense-Kino.

Obwohl es sich bei dem Film um einen Psychothriller voller eskalierender Brutalität handelt, greift Regisseur Robert Heath nicht in die Splatter-Kiste, um die Grausamkeiten übertrieben in Szene zu setzen. Stattdessen spielt der Film mit den Erwartungen des Zuschauers, zaubert eine zum Zerreißen gespannte Atmosphäre auf den Bildschirm, und lässt die unvermeidlichen Gewaltspitzen dadurch umso intensiver wirken. Wer also ein brutales Rache-Schlachtfest erwartet, wird unter Umständen ein wenig enttäuscht sein. Andererseits gibt es durchaus einige explizite Gewaltdarstellungen, so dass das rote FSK-Siegel durchaus berechtigt ist.

Bildqualität:

Das überwiegend dunkle Bild verfügt über einen ausgezeichneten Schwarzwert, der dennoch keine wichtigen Details verschluckt. Ein sauberes Bild mit hoher Schärfe, besonders im Nahbereich, vermittelt stellenweise ein echt tolles HD-Feeling. Alles in allem ist das Bild vielleicht stellenweise ein wenig weich, hinterlässt im Endeffekt aber einen angenehmen Eindruck.


Tonqualität:

Tonal spielt sich das Meiste dieses dialoglastigen Films erwartungsgemäß auf der Front ab. Umgebungsgeräusche gibt es zwar hier und da auch zu hören, aber eher selten. Auch der Subwoofer wird nur äußerst selten angesteuert und dann kaum wahrnehmbar. Dennoch hinterlässt der Ton einen angenehm natürlichen Eindruck. Wenn die leere Flasche sich auf dem Steinboden drehte, dann klingt das, als säße man mit im Kreis der Spieler.


Ausstattung:


Trailershow und Wendecover in einer schwarzen Amaray-Hülle – mehr wird bei diesem Titel nicht geboten.


Fazit:

Truth or Dare ist ein überraschend guter Psychothriller, der auch technisch einiges zu bieten hat. Überwiegend gute Schärfe mit angenehm natürlichen Farben und einem ausgezeichneten Schwarzwert, dazu ein angenehmer und unaufdringlicher Raumklang mit wenigen, dafür aber punktgenau eingesetzten Highlights. Lediglich in Punkto Extras enttäuscht die Scheibe auf ganzer Linie, denn außer Trailern und einer schicken schwarzen Hülle hat die Scheibe nichts zu bieten.

Filmisch überrascht der Streifen mit unglaublich intensiven Darstellern in einer ebenso packenden wie wendungsreichen Story. Gut dosierte Gewaltspitzen und eine allzeit bedrohliche, realitätsnahe Atmosphäre ohne großartige Tricks oder Kniffe – das ist astreine, intelligente Unterhaltung auf hohem Niveau. Ein absoluter Geheimtipp für Fans des Suspense- und Psychoterror-Kinos.
#2
Geschrieben: 30 Okt 2013 15:03

Sawasdee1983

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Alter schwede, der Film muss ja mal richtig gut sein, werde ich mal auf meine Wunschliste setzten, ohne deine Review wäre der voll an mir vorbei gegangen :thumb:
MfG Pierre

Sawasdee1983
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#3
Geschrieben: 30 Okt 2013 15:26

Nathan Drake

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Nathan Drake gehört ab sofort zu TEAM NEGAN!

Muss ich auch noch schauen. Dank deines Reviewes hab ich da nun richtig Lust drauf :).


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