Film: 6/10
Bild: 7/10
Tonqualität: 7/10
Extras: 5/10
Der Überraschungserfolg der Horrorfilmparodie Scary Movie aus dem
Jahr 2000 ließ es bereits erahnen – eine Fortsetzung musste her.
Und so tat sich bereits im Folgejahr das erfolgreiche
Geschwistertrio Wayans erneut zusammen, um unter der Regie von
Keenen Ivory ein noch abgefahreneres, noch verrückteres Sequel
nachzulegen, welches abermals von den Brüdern Shawn und Marlon
geschrieben wurde, die auch abermals in ihren Rollen als Shorty und
Ray vor die Kamera traten. Auch Anna Faris als naive Cindy Campbell
kehrte ans Set zurück um an den Erfolg des Erstlings
anzuschließen.
Film:
Unter dem Vorwand eine Forschung über Schlafstörungen zu betreiben,
lockt Professor Oldman (T. Curry) eine Reihe Teenager in ein
verwunschenes Herrenhaus. Unter den Teenies befinden sich auch
Cindy (A. Faris) und ihre Freunde Shorty (M. Wayans) und Ray (S.
Wayans), die nur knapp dem Ghostface-Killer aus dem ersten Teil
entkommen konnten. Was die Gruppe nicht ahnt: In dem Haus geht es
tatsächlich nicht mit rechten Dingen zu, denn vor Jahren fand hier
ein Exorzismus statt und die Geister weilen noch immer in den
weitläufigen Räumen.
Wer mit dem ersten Teil der Reihe schon nichts anzufangen wusste,
der wird bei dieser Fortsetzung vermutlich erst Recht schreiend
davonlaufen. Die Gags sind nämlich noch wesentlich derber,
geschmackloser und alles in allem alberner als bei seinem
Vorgänger. Während im ersten Teil des Franchise noch relativ nah an
der Vorlage gekalauert wurde und die Gags nur selten ins
geschmacklose abdrifteten, wird hier voll unter die Gürtellinie
gezielt. Zwar ist die Gagdichte hier noch eine Spur höher als beim
ersten Teil, und die meisten Kalauer sitzen und treffen auch,
allerdings macht sich ein Großteil der Späße über Behinderungen
lustig oder erfreut sich an Fäkalien und anderen Ekel-Szenen, wobei
„Ekel“ hier nicht im Sinne der SAW-Reihe gemeint ist.
Trotz der begründeten Kritik gibt es auch in diesem Film wieder
viel zu lachen, was vor allem den zahlreichen Anspielungen auf
Horror- und Gruselfilme geschuldet ist. Die Grundstory orientiert
sich dabei an Das Geisterschloss, wählt also statt des
Teenie-Slashers eine klassische Gruselgeschichte als Vorlage aus.
Infolge dessen passen auch die Darsteller nicht mehr ganz
hundertprozentig, dafür wurde allerdings die Story um den
Hauptcharakter der Cindy Campbell weiterentwickelt, wodurch die
Reihe an Kontinuität gewinnt.
Anna Faris verleiht ihrer Rolle Cindy die gleiche naive Dummheit,
die sie schon im ersten Teil vortrefflich auf die Leinwand brachte,
während Shawn und Marlon, die beiden Brüder des Regisseurs, erneut
für das Drehbuch verantwortlich waren und in ihren Rollen förmlich
aufgehen. Neu mit an Bord ist Tim Curry (The Rocky Horror Picture
Show) als Professor Oldman. Der charismatische Engländer brilliert
wie immer mit seiner überbrodelnden Spiellust und wertet den Film
schon alleine durch seine Anwesenheit auf. Auch auf die
obligatorischen Gaststars wurde nicht verzichtet, und so gibt James
Woods ein kurzes Stelldichein als Exorzist, während
Beverly-Hills-90210-Starlett Tori Spelling eine zwar farblose, aber
dafür etwas größere Rolle innehat. Der absolute Star des Films ist
allerdings Chris Elliott als Butler Hanson, der mit seiner
verkrüppelten Hand und seinem allgemeinen Ekelfaktor für die
meisten Lacher, allerdings auch für die meisten Kontroversen sorgt.
Natürlich kann bei keinem der Darsteller von Glaubwürdigkeit oder
gar darstellerischer Brillanz die Rede sein, aber alles in allem
passt letztendlich alles gut zusammen.
Bildqualität
Wie schon der Vorgänger orientiert sich Scary Movie 2 in Farbgebung
und Beleuchtung an den parodierten Filmen. Da Das Geisterschloss
per se ein eher düsterer Film war und nicht, wie Scream, alles ins
helle Licht zieht, ist auch hier alles etwas düster und dunkel.
Schon die Anfangsszene fängt mit seinen grobkörnigen Bildern
perfekt das Flair von Der Exorzist ein, während es im weiteren
Verlauf des Films etwas sauberer wird.
Die Bilder sind überwiegend weich, nicht so scharf wie im
Vorgänger, aber immer noch scharf genug um sich deutlich von der
bisherigen DVD-Veröffentlichung abzuheben. Die Farben sind
teilweise etwas zu blass, was aber auch den Vorlagen geschuldet
ist. Dass es anders geht zeigen beispielsweise die kräftigen Farben
des roten Korridors. Fehler oder gar Verschmutzungen gibt es zwar
keine, aber alles in allem könnte das Bild durchaus besser sein.
Der Schwarzwert ist allerdings hervorragend.
Tonqualität:
Auch der Ton tritt in seiner Qualität im Gegensatz zu Teil 1 ein
wenig zurück. Die Dialoge sind zwar nach wie vor klar verständlich,
aber ein wenig zu dumpf. Auch hier wurde zusätzlich zum alten
Stereoton ein neu abgemischter High-Resolution-HD-Ton aufgespielt,
der allerdings nicht wesentlich besser ist. Die Rearboxen werden
nur selten angesteuert, der Subwoofer noch seltener. Schade, der
Vorgänger zeigte wie es besser geht.
Bonus:
- Kitty Kitty (1:49 Minuten)
- Special Effects Tour (5:36 Minuten)
- Die Entstehung des Make-Ups (4:17 Minuten)
- Scary-Effekte (2:08 Minuten)
- Featurette (8:11 Minuten)
- Deleted und Alternate Scenes (36:40 Minuten)
- Alternative Enden (5:20 Minuten)
- Original-Trailer Deutsch/Englisch
- Trailershow
Auch hier befinden sich lediglich jene Extras auf der Scheibe, die
auch schon auf der DVD vorhanden waren, in der gleichen DVD
Qualität und im Bildformat 4:3. Im Gegensatz zum ersten Teil
stellen diese allerdings einen echten Mehrwert dar, zumal sie einen
Einblick in die Produktion geben. Zu lachen gibt es hier natürlich
auch etwas, allerdings bei weitem nicht so viel wie bei Teil
1.
Fazit:
Der Nachfolger des Überraschungserfolgs fällt in Punkto Qualität
leider in jedweder Hinsicht ein wenig zurück. Bild und Ton
orientieren sich wie gehabt stark an den parodierten Filmen,
wodurch das Bild eher weich, blass und düster erscheint - zumindest
stellenweise. Der deutsche High-Resolution-Ton ist allerdings eine
herbe Enttäuschung. Die Extras entsprechen 1:1 denen der DVD, auch
was die Qualität angeht. Zumindest erlauben sie einen Einblick in
die Entstehung des Films.
Teil 2 der Reihe reiht eine Geschmacklosigkeit an die Nächste,
wobei er nicht müde wird, das Horrorgenre gnaden- und pausenlos zu
persiflieren. Wer Spaß an Fäkalhumor und Behindertenwitzen findet,
der wird hier bestens bedient. Für Fans der Reihe ist Scary Movie 2
ohnehin ein Pflichtkauf. Zwar ist er nicht mehr so gelungen wie der
Vorgänger, aber doch noch deutlich besser als alles, was danach
kam. (ms)