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Hatari!

Gestartet: 15 Okt 2013 15:16 - 1 Antworten


Veröffentlichung:
04.10.2013
Laufzeit:
158 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 15 Okt 2013 15:16

Michael Speier

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Film: 9/10
Bild: 5/10
Tonqualität: 5/10
Extras: 0/10

Regisseur Howard Hawks gehört zu den bedeutendsten Regisseuren der goldenen Ära Hollywoods. Dabei war er nie auf ein Genre festgelegt, sondern verstand in jeder Hinsicht sein Handwerk. Seien es klassische Gangsterfilme wie Scarface, Komödien wie Ein Goldfisch an der Leine, Science-Fiction- oder Westernfilme. Aber auch den klassischen Abenteuerfilm beherrschte Hawks wie kaum ein zweiter.
Eines der besten Beispiele für sein Können ist der 1962 entstandene Hatari! mit John Wayne und Hardy Krüger in den Hauptrollen. Und nun, gut 50 Jahre später, erscheint dieses Meisterwerk endlich auf Blu-Ray.


Film:

Brandy (M. Giardon) leitet eine Fangstation für Großwild in Afrika. Die dort eingefangenen Tiere werden an Zoos in der ganzen Welt verkauft. Ihr Team besteht aus rauen aber herzlichen Kerlen, die von Sean Mercer (J. Wayne) angeführt werden.

Als bei einer Nashornjagd der Indianer (B. Cabot) schwer verletzt wird, benötigt die Truppe einen Ersatz. Der ist auch schnell in dem charmanten Chips (G. Blain) gefunden, der allerdings ein Auge auf Brandy geworfen hat. Ebenso wie Kurt (H. Krüger), der Spannmann des Indianers, der in Chips nicht nur einen Widersachen in Sachen Liebe, sondern auch noch einen unwürdigen Ersatz für seinen verletzten Kameraden sieht.
Als dann auch noch die Fotografin Dallas (E. Martinelli) in der Station auftaucht steht plötzlich alles Kopf, denn die heißblütige Italienerin macht sich nicht nur an die halbe Mannschaft ran, sondern nimmt auch noch ein Elefantenbaby unter ihre Obhut, welches alsbald für weiteren Wirbel sorgt.

Hatari ist nur schwer einem bestimmten Genre zuzuordnen. Er enthält sowohl Elemente des klassischen Abenteuerfilms, besitzt einerseits haufenweise Dramatik, andererseits aber auch haufenweise Humor und macht selbst vor Slapstickeinlagen nicht halt. Vermischt mit Elementen der Screwball-Comedy, die Hawks ebenfalls beherrschte, gibt es nebenbei noch zahlreiche Romanzen zwischen starken Frauen und harten Kerlen. Und ja, ein echter Männerfilm ist Hatari natürlich auch – und Männerfreundschaften wie sie hier gezeigt werden, gibt es selten.

Auch inszenatorisch wurde alles richtig gemacht. Die Story fängt mit einer grandiosen Jagdszene an, dann das Unglück. Von Anfang an ist man mitten im Geschehen, mitten im Herzen Afrikas. Man wird eins mit den Männern, mit denen man sich sofort identifiziert – identifizieren möchte! Sie leben ein freies Leben, echte Männer eben! Die Story bekommt genügend Wendungen um über die gesamte Laufzeit zu unterhalten. Ganz großes Kino!
Neben den wunderschönen Naturaufnahmen (Oscar 1963 für die beste Kamera) aus dem Herzen Afrikas brilliert der Film vor allem durch die zahlreichen Tiere und den grandiosen Soundtrack von einem weiteren Meister seines Fachs: Henry Mancini. Der „Baby-Elephant-Walk“ dürfte hier wohl das bekannteste Stück sein, das auch in der Populärkultur immer wieder gerne zitiert wird.

Natürlich muss auch den Darstellern ein großes Lob ausgesprochen werden. Aber was ist das auch für ein grandioser Cast: John Wayne, das alte Raubein als Sean Mercer. Ein ganzer Kerl, der die Männer führt und zusammenhält. Hardy Krüger als Karl Müller, der Deutsche – ein aufbrausender aber loyaler Kerl. Red Buttons als Pockets, der Clown der Mannschaft, der für die nötigen Lacher sorgt. Und auch die feminine Seite ist hervorragend besetzt: Michele Girardon als Brandy, die Frau, die die Männer unter Kontrolle hält, und Elsa Marinelli als Dallas, die Frau, die ihnen die Köpfe verdreht. Und das Zusammenspiel der zahlreichen Stars funktioniert reibungslos. Hier wird nicht versucht, sich gegenseitig auszustechen, sondern hier wird Hand in Hand gedreht. Und das merkt man dem Film auch an.

Mit Hatari liefert Hawks ein beeindruckendes Stück Abenteuerkino ab, das auch nach 50 Jahren nicht das Geringste von seiner Faszination eingebüßt hat. Ein Film, der Jung und Alt gleichermaßen begeistert, begeistert hat und begeistern wird.


Bildqualität

Wunderschöne Panoramaaufnahmen von Afrika, herrliche Tieraufnahmen und der detaillierte Innenausbau der Tierfängerstation – hier hätte es haufenweise Highlights geben können. Können! Denn leider ist das Bild der Scheibe mehr als ernüchternd. Fast sämtliche Aufnahmen sind unscharf, dazu kommen Doppelkonturen und ein unangenehmes, allgegenwärtiges Bildrauschen. Immerhin die Farben sind kräftig und stabil, und es konnten auch kaum noch Verunreinigungen oder Filmfehler festgestellt werden, aber alles in allem hinterlässt diese Blu-Ray keinen sonderlich guten Eindruck und wird diesem Klassiker in keiner Weise gerecht.


Tonqualität:

Auch der deutsche Ton klingt alles andere als gut. Die Stimmen sind zu dumpf, die Musik ebenfalls und von tonalen Highlights fehlt leider jede Spur. Natürlich ist bei einem Titel dieses Alters keine großartig dynamische Tonspur zu erwarten, aber ein wenig besser als eine alte TV-Ausstrahlung hätte es schon sein dürfen. Zumindest die englische Tonspur ist relativ sauber und rauschfrei, aber auch hier fehlen hörenswerte Höhepunkte.


Bonus:

Außer einem Wendecover mit nichtssagendem Artwork verfügt die Blu-Ray über keinerlei Extras.


Fazit:

In Punkto Blu-Ray-Veröffentlichung ist es eine Schande, was den Fans hier geboten wird. Das Bild rauscht, ist größtenteils unscharf und weich, Doppelkonturen vermiesen den Spaß zusätzlich. Wenigstens die Farben sind satt. Der Ton liefert ein ähnlich trauriges Schauspiel und klingt ausgesprochen dumpf und altbacken. Zu allem Überfluss wurde auch auf Extras völlig verzichtet.

Der Film hingegen bietet alles, was einen perfekten Unterhaltungsfilm ausmacht: Abenteuer, Romanze, Drama und Komödie in einem, dazu unglaublich schöne Naturaufnahmen und grandiose Schauspieler in Rollen, die wie auf sie zugeschnitten sind. Besser kann man sich nicht unterhalten lassen. Und auch wenn der Film inzwischen ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, hat er von seiner Faszination und Erhabenheit nichts eingebüßt. Ein Film, der schon immer gut war und gerne wieder neu entdeckt werden darf. Allerdings wäre eine zeitgemäße Restauration wünschenswert gewesen. (ms)
#2
Geschrieben: 15 Okt 2013 15:20

Sawasdee1983

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Sawasdee1983 ist im Urlaub

Also ich hab den Film bereits zigfach gesehen (hätte der Story 12 Punkte gegeben ;)) und war ganz hibbelig auf die BD aber was ich dann sah kann stimmt wirklich mit deiner Review überein, wobei ich sogar noch weniger Punkte fürs Bild gegeben hätte. Nur Minimal besser als DVD, HD Feeling nicht vorhanden nur das Bild ist sauberer und die Farben leicht kräftig.

Also hier hat Paramount bisher das schlechteste Wayne Update geliefert und dabei ist Hatari wie gemacht für HD, das geht wirklich gar nicht
MfG Pierre

Sawasdee1983
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