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Nur noch 60 Sekunden (1974)

Gestartet: 14 Okt 2013 14:38 - 1 Antworten


Veröffentlichung:
12.09.2013
Laufzeit:
98 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 14 Okt 2013 14:38

Michael Speier

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Story: 5/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 5/10
Ausstattung: 4/10


Bei dem Titel Nur noch 60 Sekunden werden die meisten Filmfans an den Actionkracher mit Angelina Jolie und Nicolas Cage denken, und nicht an das 1974 gedrehte Original von Stuntmann H.B. Halicki, der hier zu allem Überfluss auch noch die Hauptrolle spielt, das Drehbuch schrieb und auch sonst so ziemlich alle Aufgaben hinter der Kamera übernahm. Nun, 39 Jahre nach der Uraufführung stürmt der Trash-Titel der 70er Jahre den Blu-ray-Markt. Ob die Umsetzung und die Qualität des Streifens nun so zeitlos sind wie der eingesetzte 1973er Mustang, soll dieses Review zeigen.

Story

Der Autodieb Maindrian Pace (H. B. Halicki) soll für seinen zwielichtigen Auftraggeber 45 äußerst wertvolle Fahrzeuge stehlen. Da Pace nebenbei noch ein gewiefter Versicherungs-Detektiv ist und den Diebstahl von gut versicherten Fahrzeugen perfektioniert hat, stellt das für ihn auch keine größeren Probleme dar. Im Prinzip hat er seinen Auftrag auch erledigt, lediglich ein 1973er Ford Mustang fehlt noch auf seiner Liste. Was Pace nicht ahnt – sein Auftraggeber hat der Polizei einen Tipp gegeben, dass sie den berüchtigten Dieb bei gerade diesem Auto auf frischer Tat ertappen können. Doch so leicht lässt sich der Profi nicht übers Ohr hauen, und so beginnt eine Verfolgungsjagd, bei der ein Blechschaden entsteht, den es in der Filmgeschichte so noch nicht gegeben hat!

Im Vorspann wird als einziger Star der Wagen Eleanore genannt, und das hat sicherlich seinen Grund. Denn der Wagen ist ganz klar das Highlight des Films, der über keine nennenswerten Darsteller verfügt. Als Hauptdarsteller agieren neben Regisseur und Drehbuchautor H.B. Halicki noch weitere Stuntmen, die in ihren Rollen sichtbar überfordert sind. Erst hinter dem Steuer der Fahrzeuge fühlen sie sich so richtig wohl, und hier kommt dann auch die handgemachte Action zum Tragen. Und ja, die ist wirklich gut! Hier jagen Kultautos in atemberaubender Geschwindigkeit über den Asphalt und krachen ineinander, dass dem Autofan das Herz nur so blutet. Allerdings ist das auch schon fast die ganze Story, denn mehr als eine Aneinanderreihung von Stuntszenen und Verfolgungsjagden hat der Film nicht zu bieten. Die Story wirkt viel zu gewollt und gezwungen, und eigentlich hätte man auch darauf verzichten können. Dafür ist der Film ein glänzender Beweis dafür, dass es hin und wieder vorkommt, dass ein Remake das Original weit in den Schatten stellt.

Dennoch hat der Film einiges an Schauwerten zu bieten: Allem voran natürlich der Ford Mustang, der in diesem Film so richtig schön zeigt, was er kann – beziehungsweise was er können sollte. Am Ende sieht das gute Stück natürlich bei Weitem nicht mehr so taufrisch aus, aber wenn man bedenkt, was er an Fahrzeugen geschrottet und beiseitegeschoben hat, grenzt es schon fast an ein Wunder, dass er überhaupt noch fahrtüchtig ist. Natürlich ist so was nur im Film möglich, und wer mag es einem Film wie diesem verdenken, dass Logik und eine nachvollziehbare Handlung nur peripher existent sind, wenn einem die Blechteile und coolen Sprüche nur so um die Ohren fliegen? Da kann der geneigte Zuschauer auch über die miesen Darsteller hinwegsehen – schließlich sind die eh nur schmückendes Beiwerk. Irgendwer muss die kultigen Fahrzeuge schließlich lenken.


Bildqualität

Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p Auflösung
teilweise sehr starkes Filmkorn
sehr satte, kräftige Farben
dem alter angemessen gute Schärfe
guter Kontrast
keine Verunreinigungen

Das Bild wurde dem Alter entsprechend gut aufpoliert, und sieht verdammt gut aus. An aktuelle Titel reicht es natürlich nicht heran, dafür gibt es aber keinerlei Verunreinigungen.


Tonqualität

Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Dialoge der deutsche Version in absolut unterirdische Qualität
Soundeffekte klingen satt und ordentlich
Gezielter Einsatz der Surroundspur und des Subwoofers


Die Dialoge der deutschen Synchronfassung sind von einer Qualität, die jedweder Beschreibung spottet. Sie klingen wie aus einer Blechdose, knarzen und sind nur schwer verständlich. Musik und Hintergrundgeräusche sind hingegen ganz gut abgemischt und vermitteln Power und Action. Dennoch drückt die miese Sprachqualität die Bewertung gehörig in den Keller.


Ausstattung

Kinoversion
Trailer
Die Höhepunkte im Leben von H.B. Halilcki (45:18 Minuten)
5 Interviews (40:40 Minuten)
Filmausschnitte (27:00 Minuten)
Trailershow

Das Bonusmaterial besteht überwiegend aus entbehrlichen Kurzfilmchen und Interviews, die Fans jedoch vollends zufriedenstellen dürften. Ein kleines Extra über den Mustang wäre schön gewesen.


Fazit

Bild und Ton der Scheibe erreichen keineswegs aktuelle Maßstäbe, sind allerdings dem Alter des Streifens angemessen gut. Das Bild verfügt zwar über teilweise sehr starkes Filmkorn, aber Schärfe, Kontrast und die satten Farben gehen voll und ganz in Ordnung. Bei der deutschen Tonspur drückt vor allem die schlechte Dialogverständlichkeit auf die Stimmung. Die Dialoge knarzen und klingen, als kämen sie aus einer leeren Blechdose. Zwar sind Hintergrundgeräusche und Musik gut abgemischt, aber die Dialoge machen ein Anschauen des Streifens zur Tortur. Die englische Originaltonspur ist übrigens nicht viel besser und kann ihr Alter kaum verbergen. Im Bonussektor befindet sich neben einigen Interviews, Filmausschnitten und einer ganz annehmbaren Biografie über H.B. Baliki noch die Kinoversion des Streifens in sehr durchwachsener Bildqualität, dafür aber mit akzeptablem Mono-Ton, bei dem die Dialoge ironischerweise deutlich besser klingen. Der Film selbst lebt vor allem durch das Flair seiner Zeit und wäre ohne sein Remake vermutlich in Vergessenheit geraten. Neben dem Mustang, der hier derart zelebriert wird, als handle es sich um ein Werbevideo für das Fahrzeug, ist es vor allem die Action, die hier noch handgemacht und nicht am Computer generiert wurde, die diesen Film sehenswert macht. Unterm Strich ist der Film eher eine Aneinanderreihung von Stunts und nur mäßig spannend, dazu mit unterirdisch schlechten Darstellern gestraft und bestenfalls für Nostalgiker und Autofans geeignet. (ms)
#2
Geschrieben: 14 Okt 2013 14:43

Sawasdee1983

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Okay story ist wahrlich kaum vorhanden, aber die 40 Minütige Verfolgungsjagd holt viel raus, fand den immer schon trashig cool, okay für nen BD Kauf reicht es nicht, da reicht mir noch meine DVD, aber schön dass die BD ordentlich geworden ist
MfG Pierre

Sawasdee1983
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