Was Bond angeht, ist die 50% Beteiligung von EON sicher ein großers Problem, auch um sich bei der zukünftigen Ausrichtung des Franchise (z.B. Bond als Serie?), Auswahl von Schauspieler(n), Drehbüchern etc. nicht von den Broccolis reinreden zu lassen.

Spannend wird auch die Frage, ob bei einem Deal  'No time to die' statt im Kino nun auf Amazon Prime exklusiv gezeigt wird. Sollte MGM bei einer Kino Auswertung die Erlöse NICHT mit Amazon teilen wollen, wird Amazon sicher diesen Weg gehen wollen. 

Nein, No Time to die läuft im Kino. Der hat 500 Mio. gekostet. Zudem ist das ein Universal Pictures Film und MGM macht da ja nichts allein. Zu den Broccolis: die haben und werden auch danach das letzte Wort haben. Das ist ihr Vertragsrecht, das ändert ein Verkauf von MGM nicht.

Also, wir sind ja alle nicht bei den Verhandlungen dabei, so ist alles nur reine Spekulation. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dabei auch um die Verwertungsrechte von NTTD geht.

Wenn man den im Raum stehenden Verkaufspreis von 9 Mrd. US-Dollar Glauben schenken kann, so sind die 500 Mio., die der Film gekostet hat, nur ein Bruchteil dessen. 

APPLE, die ja bekannterweise über eine sehr üppige "Kriegskasse" verfügen, sind den Medienberichten nach, schon bei 6 Mrd. ausgestiegen, weil ihrer Überzeugung nach, dies dem Wert von MGM entspricht! 

Wenn also AMAZON 3 Mrd. mehr ausgeben möchte, muss ein anderes Kalkül dahinter stehen. Und als EINZIGE Streamingplattform den neuen Bond im  Portfolio zu haben, kann schon  ein bedeutendes USP sein, welches eine signifikante Anzahl von NEU-Abonenten generieren könnte. Selbst wenn  man keine zusätzliche Gebühr (wie im Moment bei 'Mortal Kombat' praktiziert wird) erhebt, könnten die 500 Mio. schnell wieder eingespielt werden. 

Auch die "Variable" EON müsste eigentlich in den Vertragsverhandlungen eine Rolle spielen, wenn Amazon das Bond-Franchise für sich n der Zukunft nutzen möchte, z. B. für eine Serie ('Herr der Ringe' und 'Treadstone/Bourne' basieren ja auch auf den Kinofilmen). So möchte Amazon sicher auch gerne Handlungsfreiheit in Ihren Planungen schaffen. 

Aber wie ich schon bemerkte, alles reine Spekulationen. 
 

Die zusätzliche "Gebühr" bei Mortal Kombat sind die ganz normalen Gebühren die man bei jedem anderen Digitalen Vertrieb bei jedem Anbieter, nicht nur Amazon zahlen muss. Der Film wird nämlich überall digital zum kauf bzw. leihen angeboten und Amazon hat sich hier nicht die Rechte gesichert.
Treadstone ist auch kein Amazon Original sondern gehört Universal, hier hat man sich nur den Vertrieb für Deutschland gesichert

und um 500 Mio mal eben einzuspielen rein durch neue Abonnenten wären dass bei nem Monatabo mal eben 62 Mio Neuabonnten Weltweit. Das schafft kein Film mal eben

Bond soll ja zudem nicht 500 Mio. einspielen, sondern eine Milliarde oder mehr. Das wird nicht passieren. Bond ist UK Kulturgut und gehört den Broccolis, das kriegt Amazon sicher nicht, egal wie viel Geld die bieten.

 Ob NTTD diese angestrebte (wie auch für einen Break Even notwendige) 1 Mrd. + generien kann, hängt sicher davon ab, ob ALLE Kinos (weltweit) und mit VOLLER Auslastung im Oktober 2021 wieder öffnen können.

Dennoch wäre es einfacher gewesen, den Film im letzten Jahr an NETFLIX für 300 Mio. zu verkaufen. So hätte man zumindest eine Kostendeckung  erreichen und die unnötigen Marketing-Aufwendungen durch die ständigen Verschiebungen, wie auch die zusätzlichen Kosten für das jetzt notwendige Product (Re-) placement vermeiden können. 

Aber man wollte die absurde Summe von 800 Mio., die der Film NETFLIX  nicht wert war. Vielleicht hätte Netflix noch 100 Mio. draufgelegt (in Anbetracht dessen, dass sie für die beiden Fortsetzungen von 'Knives Out' die gleiche Summe investieren, welche aber in Relation zu einem Bond Film IMO eine wesentlich geringere Relevanz für die Generierung von NEU-Abonenten besitzen). Aber die Differenz war einfach zu groß, so dass Netflix ausstieg. 

Aber in diesem Thread geht es ja um AMAZON und nicht um Netflix, so dass man weiter spekulieren kann, welche Pläne Amazon mit dem Bond Franchise hat. Denn wenn man soviel Geld in die Hand nimmt, um MGM zu kaufen, könnte dieser Deal auch eine (feindliche) Übernahme von EON implizieren, auch um die Broccolis "herauszukaufen" und Ihren Einfluss auf Entscheidungen bzgl. Amazons Absichten, das Bond Franchise für Ihre Streamingplattform zu nutzen, z.B. eben für eine Bond-Serie, so wie es ja Disney jetzt auch mit Marvel tut ('The Falcon and the Winter Soldier', 'Loki'), ausser Kraft zu setzen. 

Es bleibt also weiter spannend zu erfahren, ob der Deal überhaupt gelingt und welche Pläne AMAZON dann mit dem Kauf von MGM (und explizit mit dem Bond Franchise) verfolgt. 

Klar, für 500 drehen und für 300 verkaufen  Laut Barbara Broccoli sind alle Zahlen schlicht erfunden und der Film war auch nie nur im Ansatz für den Verkauf gedacht. Apple bot auch mit und es gab ein schlichtes 'Nein'. Bond ist eine Marke, die gibt man nicht an andere ab, egal wie viel Geld die bieten. Ist dann die Heimkinosammlung der Fans unvollständig, weil es nur Streaming gibt, lynchen die Fans einen.

Update:

Mehrere Medien (darunter auch seriöse Wirtschaftszeitungen) melden übereinstimmend, dass der Verkauf von MGM an AMAZON kurz vor dem Abschluss ist und eine offizielle Stellungnahme noch in dieser Woche erfolgen wird. Dann wissen wir auch endlich , was mit NTTD passieren wird. 

https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/medienbericht-amazon-steht-kurz-vor-dem-kauf-der-mgm-studios/27218788.html


 

Nun ist es offiziell Amazon hat MGM für 8,45 Mrd gekauft

https://variety.com/2021/digital/news/amazon-buys-mgm-studio-behind-james-bond-for-8-45-billion-1234980526/

Interessant ist dieser Abschnitt, denn da wird gesagt warum die anderen Interessenten nicht zuschlugen, eben weil man Bond nicht kriegt, auch nach Erwerb nicht:

"That was due in part to the fact that MGM shares the rights to the Bond franchise with Eon Productions. That company, which is run by half-siblings Barbara Broccoli and Michael G. Wilson, has an unusual amount of control over the spy series — they approve everything from marketing to casting to distribution. That means that Amazon will struggle to get their sign off on any move to, say, debut the next Bond film on its streaming service, Amazon Prime."

Meiner Meinung nach sollte Amazon mit Amazon Studios schauen dass sie Filme ins Kino bringen und nicht noch mehr davon abziehen. Das kommende House of Gucci bspw. gehört ins Kino, nicht ins Streaming. Für große Filme sollte sich Amazon die Kinoexpertise von MGM nutzbar machen und den normalen Vertriebsweg gehen, exklusiv streamen und VOD können sie danach immer noch machen. Ansonsten töten sie das Kino von dem sie so profitieren wollen.