Als der ehemalige Black Sabbath Sänger Ozzy Osbourne mit dem damals
19jährigen Zakk Wylde einen absolut Unbekannten als seinen neuen
Gitarristen vorstellte, schauten die meisten recht ungläubig, ob
dieser schmale Jüngling denn die übergroßen Fußstapfen seiner
beiden Vorgänger Jake E. Lee und vor allem den verstorbenen und
legendären Randy Rhoads ausfüllen könnte. Nun, über 25 Jahre
später, lässt sich das schnell und einfach mit „ja“ beantworten.
Aus dem ehemaligen No Name ist einer der bekanntesten Heavy Metal
Gitarristen geworden, der mittlerweile mit seiner eigenen Band
Black Label Society selbst Karriere macht.
Story
1998 gegründet, schlug das Black Label Society Debutalbum „Sonic
Brew“ im Folgejahr ein wie eine Bombe. Nebenbei immer noch für Ozzy
tätig waren aber nur selten Konzertaktivitäten möglich. Das
hinderte den Whisky Liebhaber aber nicht daran, in steter
Regelmäßigkeit weitere Alben wie „The Blessed Hellride“ oder „Order
of the Black“ zu veröffentlichen. Black Label Society – Unblackend
zeigt die Band, die ansonsten eher durch groovigen Metal auffällt,
in einer deutlich ruhigeren Stimmung.
Das Konzert dazu wurde am 06. März 2013 im "Club Nokia" in Los
Angeles, USA aufgezeichnet. Der Saitenhexer wurde dabei von seinem
langjährigen Rhythmus Gitarristen Nick Catanese, dem Bassisten John
DeServio, dem Schlazeuger Chad Szeliga, dem Keyboarder Derek
Sherinian (Ex-DREAM THEATER) sowie Greg Locascio für den
zweistimmigen Gesang verstärkt. Die ungewöhnliche Setlist
präsentiert die eher emotionalere Seite von Black Label Society und
bietet auffällig viele Songs vom eher unterbewerteten „Hangover
Music Vol. VI“ Album sowie den beiden Soloalben „Pride & Glory“
sowie „Book of Shadows“. Dabei handelt es sich keineswegs um völlig
unbekannte Songs. Neben gängigen Hits wie „The Blessed Hellride“,
„Stillborn“, „Spoke In The Wheel“ oder „Losin´ Your Mind” gesellen
sich auch einige rare Stücke wie etwa “Road Back Home“, „Won't Find
It Here“ und „Throwin' It All Away”. Das gemeinsame bei all diesen
Kompositionen sind die speziellen bluesigen Arrangements. Dadurch
interpretieren die Musiker die Songs nicht nur teilweise fast schon
neu, sondern präsentieren die ansonsten harten Heavy Metal Riffs
von einer ganz anderen, ja fast schon ungewöhnlichen Seite, wenn
dieser Einfluss nicht schon seit jeher in den Wurzeln von Zakk
Wylde stecken würde. Auch wenn sich die Mannen um den blonden
Hühnen eher ruhig zeigen und allesamt auf Hockern sitzen, heißt das
beileibe nicht, das für die Zuschauer keine Show geboten
wird.
Im Gegenteil, denn
Black Label Society nehmen das Publikum
auf eine emotionale akustische Reise mit, die mehr auf subtile Art
und Weise unterhält. Und wo bekommt man den Saitenhexer sonst mal
am Flügel zu sehen? Nebenbei bemerkt schlägt sich Jeffrey Phillip
Wielandt (so Zakks Geburtsname) an den Tasten ebenfalls überaus
beeindruckend. Als Höhepunkt seien in diesem Zusammenhang die
furiosen Gitarren Soli von Zakk Wylde genannt, die teilweise nicht
von dieser Welt sind.
Bildqualität
Gedreht wurde mit Digital Kameras, so dass sich nahezu durchgängig
eine erstaunliche Schärfe einstellt. Der Detailgrad ist
außerordentlich hoch, so dass selbst feine Schweißtropfen auf der
Schulter von Zakk Wylde sehr präzise dargestellt werden. Recht
häufig macht sich dabei eine tolle Plastizität bemerkbar, die für
gute Tiefenwirkung sorgt. Der Schwarzwert ist sehr gut. Die Farben
sind jederzeit kräftig und natürlich bei sehr gut eingestelltem
Kontrast. Das bei Digitalaufnahmen recht häufige Rauschen ist zu
keinem Zeitpunkt zu sehen. Lediglich einige weichere Abschnitte
aufgrund falscher Fokuspunkte trüben den ansonsten durchgehenden
positiven Eindruck. Das ist aber bereits Jammern auf hohem Niveau.
Weitere übliche Beeinträchtigungen wie etwa Posterizing Effekte
sind nicht aufgefallen. Die Kompression arbeitet auf sehr hohem
Niveau und hinterlässt keinerlei Spuren.
Tonqualität
Wie aus dem Hause eagle vision gewohnt, ist die akustische Fraktion
mit einer unkomprimierten Stereospur wie einer verlustfrei
komprimierten DTS-HD Master Audio 5.1 Spur vertreten. Abgesehen von
der Räumlichkeit gibt es qualitativ keinerlei Unterschiede zwischen
beiden Varianten. Die Abmischung ist recht ausgewogen bei sehr
guter Dynamik, was den gefühlvollen Songs sehr gut tut. Im Endmix
offenbart sich auch schon die Schwäche, denn obgleich die
Hauptinstrumentierung schön transparent und klar differenzierbar
ausgefallen ist, gehen einige Elemente wie stellenweise die
Keyboards von Derek Sherinian oder die zweite Stimme von Greg
Locascio leider unter. Abgesehen davon ist der Rest tadellos. Vor
allem der Klang der einzelnen Instrumente ist sehr klar und sehr
natürlich, was sich vor allem bei den Gitarren bemerkbar
macht.
Ausstattung
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Zakk Wylde visits HD Prison Stoken, UK (SD; 55:37
min.)
-
Interview (HD; 6:15 min.)
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Losin´Your Mind Videoclip (SD; 4:59 min.)
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Photo Gallery
Das Bonusmaterial liest sich recht übersichtlich. Den Hauptanteil
nimmt dabei das Featurette „Zakk Wylde visits HD Prison Stoken, UK“
ein, bei dem man den Gitarristen bei einem Besuch in einem
britischen Gefängnis im Zuge eines Anti-Aggressionsprogramms sehen
kann. Daneben gibt es noch ein Interview zur Zusammenstellung der
Band (in HD), einen Videoclip zu dem „Pride & Glory“ Song
„Losin´Your Mind“ sowie eine Photo Gallerie mit einigen Bildern.
Das FSK Logo auf der Hülle ist leicht ablösbar.
Fazit
Der Blu-ray Transfer ist wirklich gut ausgefallen. Das Bild punktet
vor allem mit einer herausragenden Schärfe und natürlichen Farben.
Der Ton ist an und für sich klar und kräftig, lässt aber in der
Abmischung einige Elemente vermissen. Das Bonusmaterial bietet
einige interessante Features.
Black Label Society –
Unblackend zeigt die Band um den ehemaligen Ozzy Osbourne
Gitarristen Zakk Wylde von einer völlig anderen Seite. Wer die
komplette Karriere des Gitarristen bislang fleißig verfolgt hat,
wird zwar weniger überrascht sein, freut sich aber dafür umso mehr
um die neu arrangierten Songs. Anhänger gut gemachter Rock Musik
sollten unbedingt ein Auge riskieren. (sah)
Story 8
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 4
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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