Also ich gucke schon ziemlich viele Serien, schätzungsweise 20 bis
40 pro Jahr, muss mir aber nicht auf Gedeih und Verderb jede
Einzelne reinziehen.
Banshee hat mich zum Beispiel nie
interessiert, also sehe ich da auch keine Verpflichtung.
Und
Punisher ist schon ziemlich harte Kost, weil es eben
nicht dauernd zu stupidem Blutvergießen kommt. Das macht die Gewalt
nur umso brachialer. Würde es wohl rein um Splatter und Gedärm
gehen, wäre wohl
Ash Vs. Evil Dead gerade die Nummer 1.
Aber die ganze Gekröse ist dermaßen überzeichnet, dass man die
Gewalt darin kaum ernst nehmen kann. Und dieser Unterschied macht
viel aus.
Das Storytelling in
Gotham ist keinesfalls besser, sondern
wesentlich schneller und vor allem - leider - wesentlich
primitiver. Ist jedoch auch notwendig, denn
Gotham ist als
Procedural vollgestopft mit Nebenplots, damit man auch die ganzen
Bösewichte aus dem DC-Universum unterbringen kann. Darunter leiden
auch die Charaktere, die hier schon recht eindeutig sortierbar
sind. Der Pinguin hat beispielsweise seit der zweiten Staffel keine
plausible Entwicklung mehr durchgemacht und Jerome war ja schon ab
seinem zweiten Auftritt die Rampensau der gesamten Serie. Aber
warum denn auch nicht? Es ist ja eine Comicserie und die Figuren
sind hinlänglich bekannt.
Daredevil und
The Punisher haben da ganz einfach
den Vorteil, dass es sich um Serials handelt und man eben nicht so
eine oder so eine ähnliche Story Woche für Woche erzählt. Keine
dieser Figuren ist vollkommen gut oder vollkommen böse und genau
das macht das Zusammenspiel so interessant. Dadurch entsteht ein
differenzierteres Bild und auch mehr Atmosphäre. Bei Gotham weiß
ich von vornherein, wer was ist und weshalb er sich wie entscheiden
wird. Vielleicht soll dir die Blondine in
Daredevil ja
ganz bewusst auf den Sack gehen? Mir war sie jedenfalls wurscht. .
. . War übrigens auch viel geschickter gelöst, als die plötzliche
Trennung von Jim und Leslie, wo ich mich echt fragen musste, ob die
Autoren hier mal ja gleich gar keinen Bock hatten auch nur einen
Funken kreativer sein zu wollen.