Film: 4/10
Bild: 7/10
Tonqualität: 7/10
Extras: 2/10
Drehbuchautor und Regisseur Todd Rohal schickt Patton Oswalt (King
of Queens) und Johnny Knoxville (Jackass) in die Wildnis und
verspricht auf dem Cover eine Mischung aus Babyspeck &
Fleischklößchen und Die Bären sind los. Die besten Voraussetzungen
also für eine gelungene Komödie, und mit den beiden Darstellern
obendrein noch das Versprechen auf einen respektlosen Spaß.
Film:
Die beiden Brüder Randy (P. Oswalt) und Kirk (J. Knoxville) könnten
unterschiedlicher kaum sein. Während Kirk ein durch und durch
skrupelloser Geschäftsmann und Stadtmensch ist, ist Randy mit Leib
und Seele Pfadfinder. Allerdings steht die Zukunft seiner
Pfadfindergruppe auf der Kippe, denn die Kinder von heute haben
mehr Interesse an Videospielen und den Annehmlichkeiten der
Zivilisation, und auch die besorgten Eltern stellen Randy vor
massenweise Probleme, wollen sie ihre Sprösslinge doch keineswegs
irgendwelchen Gefahren aussetzen. Als Randy eines Tages Kirks Sohn
und dessen gesamten Freundeskreis mit abenteuerlichen Versprechen
in die Wildnis (ent)führt, platzt Kirk der Kragen. Mit seinen
beiden Kollegen fährt er seinem Bruder nach, um den Albernheiten
ein für alle Mal ein Ende zu setzen.
Der Film hätte alle Möglichkeiten, eine tolle Komödie zu werden,
und mit etwas mehr Geschick wäre vielleicht sogar eine
sozialkritische Geschichte mit Botschaft drin gewesen. Allerdings
werden hier sämtliche Möglichkeiten verschenkt. Stattdessen reiht
sich Belanglosigkeit an Belanglosigkeit. Drehbuchautor und
Regisseur Todd Rohal driftet nach einem guten Anfang, in dem die
konsumgeilen und verwöhnten Kinder Amerikas schonungslos aufs Korn
genommen werden, mit der Abfahrt in die Wildnis vom Thema ab und
streut hier und da ein paar wenige Gags ein. So recht traut er sich
dann aber doch nicht, die Hosen runter zu lassen. Stattdessen
präsentiert er dem erwartungsvollen Publikum deplatzierte und
unwitzige Rassistensprüche und ein paar Fäkal-Einlagen, ohne dabei
irgendwelche Tabus zu brechen.
Dabei hätte er mit den beiden Hauptdarstellern Patton Oswalt und
Johnny Knoxville die richtigen Kandidaten für einen respektlosen
Spaß am Start gehabt. Leider bleiben beide weit hinter den
Erwartungen zurück. Knoxville, der ansonsten für derben Humor
bekannt ist und absolut keine Schmerzgrenze zu kennen scheint,
bleibt hier absolut familientauglich und erzogen. Oswalt hingegen
spielt den Totalversager glaubhaft, aber leidet ebenfalls erheblich
unter dem schwachen Drehbuch. Darüber hinaus wird Fans des
beleibten Komikers die gewohnt quietschende Synchronstimme von Jens
Wawrczek fehlen. Überhaupt ist die Synchronisation unglaublich
schlecht, die Synchronstimmen passen überhaupt nicht. Überdies
haben die Sprecher häufig Probleme mit der richtigen Betonung,
worunter die Glaubwürdigkeit des Films erheblich leidet und im
Endeffekt ein billiger Eindruck entsteht.
Auch die zu erwartende „Rettet die Natur“-Botschaft bleibt komplett
aus. So ist der Film in jeder Hinsicht belanglos.
Der verzweifelte Versuch, zum Ende hin ein wenig Tiefgang und Moral
in die Story einzuprügeln misslingt ebenfalls auf ganzer Linie.
Beim Einsetzen des Abspanns bleibt das Gefühl zurück, einen der
belanglosensten Filme des Jahres gesehen, und nur in der Hoffnung
auf ein paar gute Gags bis zum Ende durchgehalten zu haben.
Wenigstens fährt hin und wieder eine nackte Frau auf einem Motorrad
vorbei – wodurch zumindest die niedersten Instinkte halbwegs
angesprochen werden.
Bildqualität
- Bildformat: 2,35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p Auflösung
Das Bild fällt weder durch besondere Schärfe auf, noch macht es
einen sehr schlechten Eindruck. Mittelmaß ist hier wohl die
treffendste Beschreibung. Details gibt es nur selten zu sehen, und
dass, obwohl der Wald und dessen Gewächse ausreichend Möglichkeiten
bieten.
Immerhin sind die Farben stark und satt, bleiben stets natürlich
und gefallen auf ganzer Linie. Bildstörungen gibt es ebenfalls
keine, und so hinterlässt das Bild eben auch keinen allzu
schlechten Eindruck.
Tonqualität:
- Deutsch DTS HD Master Audio 5.1
- Englisch DTS HD Master Audio 5.1
- Deutsch Dolby Digital 2.0
Der Ton bleibt genrebedingt relativ unspektakulär, wobei er im
Prinzip den gleichen Eindruck hinterlässt wie das Bild. Die Dialoge
bleiben stets klar verständlich, obwohl die Synchronsprecher alles
andere als gut sind. Hintergrund- und Ambientgeräusche gibt es erst
im letzten Drittel des Films, dafür aber reichlich. Der Subwoofer
kommt erwartungsgemäß fast überhaupt nicht zum Einsatz. Lediglich
die Musikeinlagen erinnern ständig daran, dass mehr als zwei
Lautsprecher am Geschehen beteiligt sind.
Bonus:
- Gag Reel (2:58 Minuten)
- Making Of (9:23 Minuten)
- Trailer
Neben einem kurzen Gag Reel mit verpatzen Szenen gibt es noch ein
kurzes Making Of, bei dem allerdings auf deutsche Untertitel
verzichtet wurde. So entgehen dem nicht fremdsprachlich begabten
Zuschauer ein paar Hintergrundinfos in Form von Interviews – was
allerdings auch kein allzu großer Verlust ist.
Fazit:
Technisch bewegt sich die Blu-Ray im Mittelmaß, und zwar auf ganzer
Linie. Zwar geben weder Bild und Ton irgendwelchen Anlass zur
Beanstandung, liefern andererseits aber auch nichts besonders
sehens- oder hörenswertes ab.
Auch die mageren Extras liefern keinen richtigen Mehrwert und sind
nicht nur belanglos und entbehrlich, sondern lassen darüber hinaus
auch noch deutsche Untertitel vermissen
Der Film selbst ist mittelmäßige Unterhaltung, wobei der Autor und
Regisseur im Ansatz ganz gute Ideen liefert, diese aber leider
nicht vollständig umsetzt. Die Gags sind ebenfalls sehr zahm und
rar, wobei man gerade bei den beiden Hauptdarstellern etwas völlig
anderes erwartet hätte. Und so bleiben sowohl Film als auch die
Blu-Ray weit hinter den Erwartungen zurück.