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Kampfstern Galactica - Der Kinofilm

Gestartet: 12 Aug 2013 07:29 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 12 Aug 2013 07:29

Michael Speier

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Film: 8/10
Bild: 7/10
Tonqualität: 5/10
Extras: 0/10

1978 startete in den Vereinigten Staaten eine kurzlebige Science-Fiction Serie, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren hat, und im Jahr 2004 mit einem Relaunch bedacht wurde, der sich zwar in einigen Punkten vom Original unterschied, aber dennoch große Teile übernahm: Kampfstern Galactica.
Um die hohen Produktionskosten der Serie in ein Verhältnis zu bekommen, entschied man sich, den Pilotfilm (und später weitere Zusammenschnitte der Serie) im Kino zu veröffentlichen – mit grandiosem Erfolg. In manchen Ländern verzeichnete dieser, eigentlich fürs Fernsehen produzierte Film, höhere Einspielergebnisse als der im gleichen Jahr angelaufene Film Krieg der Sterne.
Und auch wenn Star Wars heute weitaus mehr Menschen bekannt sein dürfte als Kampfstern Galactica, gibt es doch eine riesige Fangemeinde um Admiral Adama und Co. Umso erfreulicher ist es, den Film von damals nun endlich auf dem blauen Medium willkommen heißen zu dürfen.


Film:

Nach einem jahrhundertelangen Krieg mit den Zylonen, einer feindlichen Roboterrasse, scheint der Frieden für die Menschheit zum Greifen nahe. Doch die Menschheit wird von einem Verräter in eine tödliche Falle gelockt und beinahe vollständig vernichtet. Die letzten Überlebenden sind nun auf der Flucht und auf der Suche nach einer sagenumwobenen Kolonie, die weit in den Tiefen des Weltraums verborgen liegt. Angeführt wird der Flüchtlingskonvoi von dem gigantischen Kampfstern Galactica, der unter der Führung des weisen Admirals Adama steht, der mit seinen Kampfjägern die Zylonen, die dem Konvoi auf der Fährte sind, in Schach hält.
Bei aller Liebe darf man nicht vergessen, dass es sich bei Kampfstern Galactica nicht um einen regulären Kinofilm handelt, sondern um den aufgemotzten Pilotfilm einer Fernsehserie.
Infolge dessen ist auch die Handlung eher episodenhaft, wobei sie dennoch einen roten Faden aufweist, leider aber mit einem relativ offenen Ende aufwartet.
Trotzdem ist der Film – eingedenk des Alters und der Möglichkeiten – phänomenal. Die Story ist mehr als packend und einfallsreich und übertrifft locker die meisten Blockbuster der heutigen Zeit.
Die Special-Effects sind, für eine solche Produktion, ebenfalls auf unglaublich hohem Niveau und die Darsteller gehen ebenfalls voll in ihren Rollen auf. Lediglich die deutsche Synchronfassung macht aus manch emotionaler Szene eine unglaublich unglaubwürdige Seifenoper, aber das war damals eben so.
Die Darsteller hätten besser kaum ausgesucht werden können. Allen voran natürlich Richard Hatch, der für seine Darstellung auch für den Golden Globe nominiert wurde. Hatch übernahm auch in der 2004er Serie Battleship Galactica eine Rolle, allerdings spielt er dort den Antagonisten. Hier spielt er den draufgängerischen Piloten Apollo, nebenbei noch der Sohn von Admiral Adama, der gemeinsam mit seinem Kumpel Starbuck ein echtes Dreamteam bildet. Starbuck wird indessen von A-Team-Schönling Dirk Benedikt gespielt, der hier schon die gleichen Züge aufweist wie in der späteren Kult-Action-Serie.
Admiral Adama, der weise Captain der Galactica, wird von Lorne Green gespielt, der den väterlichen Anführer bereits in der Kultserie Bonanza zum Besten gab. Auch er erfüllt seine Rolle mit Souveränität und Glaubwürdigkeit und könnte durchaus als Urversion von Captain Picard durchgehen, der einige Zeit später mit der Enterprise in unentdeckte Weiten vorstoßen sollte.
Apropos Star Trek: Es sollte der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden, dass hier glücklicherweise KEINE Änderungen oder Verbesserungen der Effekte vorgenommen wurden, wie bei der Original Star Trek Serie. Hier ist alles noch so, wie es 1978 in den Kinos zu sehen war, und das ist unglaublich schön und macht einen gigantischen Spaß.


Bildqualität

Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p

Gerade die Farben des 35 Jahre alten Films strahlen in einer absoluten Brillanz. So toll sah der Film vermutlich nicht einmal bei seiner Uraufführung aus.
Größtenteils wurde das Bild ganz hervorragend von Schmutz und Kratzern gereinigt, und nur in wenigen Szenen lassen sich derlei Störungen ausfindig machen. Anders sieht das schon mit dem Filmkorn aus, das sich in manchen Szenen als unangenehmes Bildrauschen mal mehr mal weniger stark bemerkbar macht.
Die Schärfe ist auf mittlerem Niveau, was aber auch nicht anders zu erwarten war. In ganz wenigen Szenen lassen sich winzige Details ausmachen, allerdings liegt das Niveau weit über dem, was eine hochskalierte DVD zu leisten vermag.
Die gewonnene Schärfe kommt in manchen Szenen sogar negativ zum Tragen, da sich in den Weltraumschlachten und ganz allgemein in Weltraumszenen die Schärfe der Raumschiffe ganz erheblich vom Hintergrund unterscheidet, und die Special-Effects als solche erkennen lässt. Aber das gehört auch ein Stückweit zum Charme des Films.


Tonqualität:

- Deutsch DTS 2.0
- Englisch DTS HD Master Audio 2.1
- Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Japanisch DTS 2.0
Der Deutsche Ton erklingt genauso, wie man ihn von den Fernsehausstrahlungen oder Videoaufnahmen in Erinnerung hat. Soundeffekte verpuffen leise, gerade die Explosionen und Lasergeräusche wirken sehr schwach, und klingen wie auf einer Hörspielkassette. Die Dialoge sind hingegen klar verständlich und rauschfrei.
Die HD Master Tonspur der englischen Originalfassung hingegen trumpft, vermutlich wegen des damals eingesetzten Sensurround-Tons, gerade im Bassbereich auf und kling unheimlich gut und dynamisch. Gerade die oben erwähnten Raumschlachten gewinnen dadurch ganz erheblich an Reiz und lassen das Heimkino vibrieren. Auch der Score von Stu Phillips klingt im Original wuchtiger und voluminöser.


Bonus:

Das Bonusmaterial ist leider in den Weiten des Weltraums verschollen.


Fazit:

Ein Klassiker im neuen Gewand. Das Bild strahlt wie nie zuvor, lässt lediglich in Punkto Schärfe zu wünschen übrig und wurde größtenteils von Verunreinigungen und Bildstörungen gereinigt. Der deutsche Ton hingegen klingt so, wie man es gewohnt ist. Schwach und leise, dynamiklos und zurückhaltend, aber anders war es auch nicht zu erwarten. Extras sind nicht vorhanden.
Der Film bietet erstklassige Science-Fiction Unterhaltung im Stil der beginnenden 1980er. Tricktechnisch ist der Film ein Wegbereiter, kann natürlich mit neueren Produktionen nicht mithalten, ist dafür aber inszenatorisch und dramaturgisch um Längen besser als die meisten, am Fließband produzierten, seelenlosen Sci-Fi-Hollywoodblockbuster heutiger Tage. Glücklicherweise wurde hier alles so gelassen, wie es damals war, wodurch der Charme der Serie in keiner Weise getrübt wird. Und außerdem tut es gut, die alten Haudegen Green, Hatch und Benedikt nochmal in Aktion zu sehen.


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