Blu-ray Forum → Blu−ray Talk, Kino & Filme, TV−Serien, VoD & Gewinnspiele → Blu−ray & Kino Filmreviews → bluray−disc.de Reviews

Piranhaconda

Gestartet: 09 Aug 2013 15:27 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 09 Aug 2013 15:27

Michael Speier

Avatar Michael Speier

user-rank
Chefredakteur Filmreviews
Blu-ray Freak
fsk-geprueft
user verified
aktivitaet.png Aktivität:
 
Deutschland
Euskirchen
kommentar.png
Forenposts: 5.403
Clubposts: 159
seit 17.09.2009
anzahl.png
anzahl.png
anzahl.png
Bedankte sich 4835 mal.
Erhielt 8540 Danke für 3055 Beiträge
Michael Speier youtube.com/MichaelSpeier

Film: 3/10
Bild: 8/10
Tonqualität: 8/10
Extras: 3/10


Produzent Roger Corman vermachte der Filmwelt unzählige Trash-Filme, die bis heute in Fankreisen Kultstatus genießen. Gerade Mixed-Monster-Movies, wie Sharktopus, Dinoshark und Dinocroc erfreuen derweil in regelmäßigen Abständen die Fans solcher Titel.
Mit Piranhaconda gab der B-Picture-Papst Corman dem Regisseur Jim Wynorski, der unter mehr Alias-Namen Filme gedreht hat als das Titelgebende Monster Leute frisst, die Gelegenheit, eine weitere Perle zu seiner Vita hinzuzufügen.

Film:

Eine Gruppe von B-Picture-Filmleuten will mitten im Dschungel einen Slasher-Film drehen, doch im Unterholz wartet das wahre Grauen! Zwei Anacondas mit dem Schädel eines Piranhas. Und als wäre das noch nicht genug wird die Filmcrew auch noch von Geiselnehmern entführt. Unter den Geiseln befindet sich auch Professor Lovegrove (Michael Madsen) der das Ei der Mutation mit sich herumträgt, um damit die Existenz des Wesens zu beweisen und zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Ihnen gelingt zwar die Flucht, doch das Monster ist ihnen bereits dicht auf den Fersen – und es will natürlich sein Ei zurück!

Eine Filmcrew, Wissenschaftler, Geiselnehmer und riesige Mutantenmonster – Regietalent Wynorski (Camel Spiders) schafft es spielend, diese komplexen Handlungselemente miteinander zu verbinden. Nebenbei schickte er auch noch eine junge, gutaussehende Botanikerin auf die Suche nach einer Wunderblume – doch diese wird sogleich mitsamt dem zusätzlichen Handlungsstrang verspeist.
Wäre aber auch zu viel des Guten gewesen.
Letztendlich dreht sich die Handlung des Films darum, dass die beiden Piranhacondas leicht bekleidete Menschen auffressen. Und für Fans des Genres ist das auch mehr als genug, immerhin ist für den Genuss eines solchen Streifens ein gewisses Maß an alkoholischen Getränken, oder fortgeschrittener Wahnsinn notwendig – und in beiden Fällen wäre eine ausgereifte Story hinderlich für das Verständnis.

Es ist schwer zu sagen, was besser ist: Die Darsteller oder die bahnbrechenden Special-Effects. Fakt ist, dass sich beides ungefähr die Waage hält. Michael Madsen brilliert mit einer Performance, die fast an seine Leistungen in Uwe Bolls BloodRayne heranreicht, aber eben nur fast. Auch Terri Ivens als einzig klar denkendes Mitglied der Filmcrew verleiht ihrer Rolle viel mehr Emotionen, als manch hochbezahlte Actress in Hollywood-Blockbustern.
Um nochmals auf die Effekte zurückzukommen: Einzigartig!

Insbesondere das titelgebende Monster, auf das man glücklicherweise nicht lange warten muss, ist so genial animiert, dass man aus dem Staunen (und lachen!) nicht mehr heraus kommt. Und weil es so gut animiert ist, bekommt es auch unzählige Auftritte. Sobald eine Möglichkeit geboten wird, dass das Monster jemanden fressen kann, dann nimmt der Film sie auch wahr.
Dabei verzichtet der Streifen glücklicherweise auf einen hohen Gore-Faktor. Die Tötungsszenen finden zumeist in Bruchteilen von Sekunden statt, und enden stets in einem gewaltigen Blutnebel. Unglaublich, was man mit modernen Computern alles darstellen kann!
Jetzt mal Spaß beiseite: Objektiv gesehen ist der Film natürlich mehr als schlecht, aber Genrefans wollen es so. Da spielen weder schlecht animierte Monster, noch miese Schauspieler eine Rolle. Im Gegenteil! Je schlechter, desto besser – bekommt man doch auf diese Weise etwas zu lachen.
Leider ist Piranhaconda über weite Strecken recht langweilig, selbst für einen solchen Film. Dazu kommt noch, dass das Monster immer auf die gleiche, unspektakuläre Weise zuschlägt, was ziemlich schnell langweilig wird. Unterm Strich ist Piranhaconda selbst für einen Trashfilm noch unter dem Durchschnitt, wartet dafür aber mit tollen Bildern und einigen wahnsinnig dämlichen Dialogen auf – was den Film dann vor dem endgültigen Aus rettet.



Bildqualität


- Bildformat: 1,85.1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p
Bildtechnisch ist der Streifen ganz ansehnlich! Satte Farben, die Dschungelkulisse ist gut in Szene gesetzt und offenbart einiges an Details. Die Schärfe geht auch soweit in Ordnung, könnte aber hier und da etwas besser sein. Die CGI-Effekte sind stets als solche zu erkennen und geraten leicht pixelig, was insbesondere bei dem häufigen Blutnebel negativ ins Auge fällt. Verunreinigungen und ähnliches gibt es dafür genauso wenig wie Filmkorn, was allerdings bei dieser Art von Film neueren Datums auch eher selten vorkommt.
Tonqualität:
- Deutsch DTS HD Master Audio 7.1
- Englisch DTS HD Master Audio 7.1
Der Ton ist das große Highlight der Scheibe. Die Musik ist kräftig, die Dschungelatmosphäre hervorragend. Dabei bleiben die Dialoge stets klar und verständlich. Lediglich der Subwoofer wird zu selten eingesetzt, und kommt lediglich im letzten Viertel zum Tragen. Ansonsten – astrein umgesetzt.


Bonus:

- Audiokommentar
- Trailer in Deutsch und Englisch
- Video Intro von Darstellerin Yasmin Yeganer (2:14 Minuten)
- Fotogalerie
- Desperate Actress
- Trailershow
Der Bonussektor ist zwar nicht sonderlich üppig, bietet allerdings einige Schmankerln für Trash-Fans. Neben einer Trailershow mit ähnlichen Titeln gibt es zwei Kurzfeatures in denen Yasmin Yeganer ihre geistigen Ergüsse zum Besten gibt, beim Intro-Video sogar in Deutsch. Spielt man das Intro vor dem Film ab, verdoppelt man ganz locker die Zeit, in der die gut gebaute Actress bewundert werden kann.
Die Trailershow präsentiert Trailer von ähnlich genialen Titeln wie Super Shark, Sharktopus und Dinocroc vs. Supergator. Der Audiokommentar des Regisseurs liegt leider nur in englischer Sprache und ohne deutsche Untertitel vor.

Fazit:

Hervorragendes Bild, hervorragender Ton und unfreiwillig komische, wenn auch spärlich gesäte Bonusfeatures lassen das Herz von Trashfans höher schlagen.
Der Film bietet ein herrlich übertriebenes Monster, das zwar mies animiert ist, dafür aber unglaublich viel Screen-Time bekommt. Die schlechten Darsteller runden das Gesamtwerk ab. Leider ist die „Handlung“ etwas lang geraten und die Tötungsszenen wiederholen sich, was der Freude einen kleinen Dämpfer verpasst.
Selbst Monster-Trash-Fans werden ein wenig enttäuscht von der Scheibe sein, alle anderen sollten erst Recht einen weiten Bogen um den Film machen. Aber wer das nicht schon anhand des Titels ahnt, dem wird auch diese Warnung nicht weiterhelfen.


Beitrag Kommentieren

Noch 380 Zeichen

Blu-ray Forum → Blu−ray Talk, Kino & Filme, TV−Serien, VoD & Gewinnspiele → Blu−ray & Kino Filmreviews → bluray−disc.de Reviews

Es sind 80 Benutzer und 524 Gäste online.