Film: 2/10
Bild: 5/10
Tonqualität: 7/10
Extras: 1/10
Schon das reißerische deutsche Cover und der eindeutig-zweideutige
Titel lassen die Herzen sensationsgeiler Sadisten höherschlagen.
Wer hier allerdings einen Torture-Porn-Titel ala „Hostel“ erwartet,
der wird eine herbe Enttäuschung erleben. Stattdessen nimmt
Regisseur Thom E. Eberhardt den Zuschauer mit auf eine Reise in die
Wüste – und in die Abgründe der menschlichen Natur. Das Thema ist
Menschenjagd, das Leitmotiv ist „nackte“ Gewalt, aber ob sich all
das lohnt, oder zumindest gelungen ist, soll dieses Review
klären.
Film:
Diana (D. De Luca) ist neu in der Stadt. Als Stripperin verdient
sie mehr schlecht als Recht ihren Lebensunterhalt, doch es reicht
vorne und hinten nicht, und ihre Kolleginnen raten dazu, ihren
Beruf um sexuelle Gefälligkeiten zu erweitern. Eines Tages lässt
Diana sich tatsächlich auf ein Rendezvous ein, und wacht am
nächsten Morgen ohne Kleidung in der Wildnis auf. Ihr Date ist
nämlich ein Jäger, der die ultimative Beute jagen will: Sie! Und er
hat einige Erfahrung auf dem Gebiet, denn seit längerem
verschwinden immer wieder hübsche Stripperinnen. Lediglich ein
junger Sheriff sieht den Zusammenhang, doch wird er rechtzeitig die
richtigen Schlüsse ziehen, um Diana zu retten?
Während in der ersten Hälfte des Films die Leiden einer jungen
Frau, die mit falschen Erwartungen in die „Stadt“ kommt und dort in
einer Stripteasebar ihr Dasein fristet, gezeigt werden, beschäftigt
sich der Mittelteil vornehmlich damit, die gleiche Frau halbnackt
durch die Wüste rennen zu lassen. Das sie dabei von einem
bewaffneten Jäger gejagt wird ist klar – schließlich zeigt der Film
eine Hinrichtungsszene einer der vorherigen Opfer bereits vor dem
Vorspann. Erst zum Schluss hin schafft der Film, ein Mindestmaß an
Spannung aufzubauen.
Um ein wenig zusätzliche Spannung einzustreuen ist ein junger
Polizist hinter die Machenschaften des Menschenjägers gekommen, und
versucht – seinen Vorgesetzten zum Trotz – die vermisste Diana
aufzuspüren. Dabei ist die Inszenierung derart stümperhaft, dass
kein Zuschauer ernsthaft Hoffnung hegt, der Polizist könnte auch
nur ansatzweise erfolgreich sein.
Neben unmotivierten Schauspielern – für deren unterirdische
Leistung jedes Wort eines zu viel wäre – ist auch der Rest der
Inszenierung alles andere als gelungen. Die Schauplätze sind zwar
sehenswert, allerdings werden die Chancen nicht genutzt. Da man zu
der Protagonistin keinen richtigen Bezug hat, und sich auch nicht
so recht mit ihr identifizieren mag, bleibt auch die Spannung auf
der Strecke. Die riesigen Logikfehler tun ihr übriges um dem Film
den Rest zu geben.
Schade, hier war wirklich mehr zu erwarten, zumal die
Menschenjagd-Grundidee massenweisen Spielraum für Möglichkeiten
lässt, und zahlreiche Filme vorher anschaulich zeigten, wie man es
besser macht.
Für Voyeure ist der Film dennoch einigermaßen sehenswert, denn die
hübsche Diana ist anfangs in Reizwäsche, und später ohne zu sehen.
Dauerhaft! Allerdings hat man sich daran auch schnell satt gesehen,
und weitere Highlights bietet der Film nicht. Nicht einmal für
Gorehounds, denn abgesehen von der mehr als menschenverachtenden
Thematik stellt sich die Frage, wie die FSK 18 Freigabe zustande
kommt.
Bildqualität
- Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080i
- Unscharf
- Doppelkonturen
- Unstabile, unnatürliche Farben
Da das Bild im Halbbildverfahren auf die Scheibe gepresst wurde,
war eine volle Qualität, wie sie von modernen Blu-Rays zu erwarten
ist, nur bedingt zu erwarten.
Aber neben den zu erwartenden Fehlerchen, die durch das
Interlace-Verfahren entstehen, gibt es noch einige andere Punkte zu
bemängeln. Zum einen sind Unschärfen und weiß ausblutende Konturen
hier die Regel, und auch die Farben können nicht wirklich
überzeugen. In dunklen Szenen ist der Schwarzwert derart dominant,
dass nahezu nichts mehr zu erkennen ist.
Immerhin gibt es keinerlei Verunreinigungen, und gemessen an einer
hochskalierten DVD ist das Bild dann doch ganz anständig, obwohl es
frappierende Ähnlichkeit mit diesem veralteten Medium
aufweist.
Tonqualität:
- Deutsch DTS HD Master Audio 7.1
- Englisch DTS HD Master Audio 7.1
Der Ton wartet mit einer hochkarätigen 7.1 HD Master Spur auf, die
Klangqualität auf hohem Niveau liefert – sollte man meinen.
Stattdessen gibt es eine recht zurückhaltende Tonspur, die
lediglich während der Musikeinspielungen ein wenig zeigt, was sie
drauf hat. Hier werden dann auch die Bässe gefordert.
Im Allgemeinen ist der deutsche Ton aber sehr schwach auf der Brust
ist, und der englische ist auch nicht sehr viel besser, zeigt aber
– gerade was die Dialoge angeht – ein angenehmeres Klangbild und
wirkt alles in allem ein wenig authentischer.
Vor allem die Dialoge wirken sehr dumpf und lassen jedwede Dynamik
vermissen.
Raumklang gibt es in Form von undefinierbarem Vogelgezwitscher und
Grillenzirpen. Immerhin, wenn auch überflüssig!
Bonus:
- Trailershow
Fazit:
Bildtechnisch ist die Scheibe zwar kein Totalausfall, hat aber mehr
Ähnlichkeit mit einer hochskalierten DVD als mit einer Blu-Ray.
Doppelkonturen, ausblutendende Farben und häufige Fragementbildung
hinterlassen einen traurigen Eindruck.
Der Ton geht noch in Ordnung, bietet in einigen Szenen ein nettes
Ambiente und trumpft während der Musikeinlagen richtig auf. Die
Dialoge wirken hingegen ein wenig zu dumpf.
Noch trauriger ist der Bonussektor, der außer Trailern überhaupt
nichts zu bieten hat.
Der Film selbst ist ein typischer Menschenjagd-Film, der schlecht
gespielt und stümperhaft inszeniert ist. Spannung kommt fast nie
auf, und es fällt schwer, sich mit den Opfern zu
identifizieren.
Für eingefleischte Fans von nackten Frauen, die panisch durch die
Wildnis um ihr Leben rennen, mag der Film vielleicht ganz okay
sein, ansonsten hat das Werk nicht viel zu bieten.